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Intels Kaby Lake mit möglichem Frühstart im Herbst 2016, der Großteil des Sortiments folgt erst zum Jahresstart 2017

Eine von Notebookcheck veröffentlichte Auslieferungs-Roadmap präzisiert die wahrscheinlichen Startdaten zu Intels kommender Kaby-Lake-Generation. Jener Roadmap ist primär zu entnehmen, das Intel den Großteil des Kaby-Lake-Portfolios zwischen der 50. Kalenderwoche des Jahres 2016 sowie der 3. Kalenderwoche des Jahres 2017 in den "Ready to ship" Status bringen will. Da zuletzt bei Intel die RTS-Notierungen ganz gut zu den jeweiligen Marktstarts passten, ist damit von einem regelrechten Launch von Kaby Lake direkt am Jahresanfang auszugehen. Womöglich wird hierfür gleich die am 5. Januar 2017 startende CES benutzt – in diesem Fall kommt es unter Umständen zur großen Konfrontation mit AMDs Zen. Zum Kaby-Lake-Launch wird Intel sowohl Vierkerner für den Desktop als auch Zwei- und Vierkerner für Notebooks sowie Zweikerner für Ultrabooks bringen. Eine Nachzügler-Gruppe wird dann erst zwischen 6. und 18. Kalenderwoche des Jahres 2017 in den RTS-Status gehen, mit dieser kommen dann irgendwann im Frühjahr noch Zweikerner mit GT3e-Grafik für Ultrabooks sowie Zweikerner für den Desktop-Einsatz nach.

Somit wird es also doch noch einen recht zusammenhängenden Kaby-Lake-Launch geben – und daß Intel die Desktop-Zweikerner etwas später bringt, hat dagegen schon Tradition und ist teilweise auch marketingtechnisch begründet. Davon abweichend wird jedoch eine Sondergruppe von Zweikernern für den Ultrabook-Einsatz bereits zur (aktuell laufenden) 34. Kalenderwoche des Jahres 2016 den RTS-Status erreichen. Abweichend vom restlichen Kaby-Lake-Portfolio handelt es sich hierbei um Modelle, welche noch kein HDCP 2.2 (in der Roadmap falsch als "DHCP" geschrieben) beherrschen – sondern nur HDCP 1.4, so wie von Skylake her gewohnt. Nicht gänzlich auszuschließen, das es sich hierbei um eine frühere Version von Kaby Lake handelt – bevor Intel beschlossen hat, dem Kaby-Lake-Silizium dann doch noch gewisse Änderungen mitzugeben, um einen wenigstens featuretechnischen Unterschied zu Skylake zu erreichen. Genauso gut wäre aber auch ein früheres Stepping von Kaby Lake eine mögliche Erklärung, wo HDCP durch einen Designfehler einfach noch nicht in der Version 2.2 funktioniert. Wo Intel diese speziellen Kaby-Lake-Chips verklappen will, ist ein wenig unklar – wenn man zugunsten von der Kaby-Lake-Generation derart auf diesem Feature herumreitet, machen sich diese speziellen Modelle ohne HDCP 2.2 natürlich äußerst schlecht.

In jedem Fall stellt Kaby Lake ein eigenes Silizium dar, nachdem die allerersten Anzeichen zur Kaby-Lake-Generation noch von einem featuretechnisch und siliziummäßig identischen Chip ausgegangen waren. Allerdings sind die Änderungen an Kaby Lake gegenüber Skylake wohl eher mit der Lupe zu suchen – beispielsweise wird derzeit überhaupt noch nicht über etwaige Änderungen an der eigentlichen CPU-Architektur berichtet. Die bekannten Änderungen betreffen die Video-Engine, welche dann eben HDCP 2.2, HEVC 10-Bit Encode/Decode und VP9 10-Bit Decode in Hardware beherrschen soll. Hinzu soll es Performance-Verbesserungen bei den integrierten Grafiklösungen geben, jene wurden aber bislang noch nicht ausspezifiziert. Daneben werden die Kaby-Lake-basierten Desktop-Modellen einen gewissen Taktratensprung um 200-300 MHz mit sich bringen (ähnliches ist von den Mobile-Lösung anzunehmen), hinzu kommt eine Anhebung des offiziellen Speichersupports von DDR4/2133 auf DDR4/2400. Die für Kaby Lake aufgelegten 200er Mainboard-Chipsätze sind wohl nicht zwingend (Kaby Lake sollte nach BIOS-Update auch auf Mainboards mit Intels 100er Chipsätzen laufen), jene bringen etwas mehr PCI Express Lanes sowie nativen Support für 3D XPoint mit sich. Bei nativem Support für USB 3.1 sind sich die Quellen leider uneinig – die einigen sprechen sich dafür aus, die anderen negieren jenen ausdrücklich.