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Intel stellt 7er Chipsatz-Serie für Ivy Bridge vor

Über Ostern hat Intel wie erwartet die Chipsätze der 7er-Serie B75, H77, Z75 und Z77 vorgestellt, welche den offiziellen Unterbau für die erst Ende des Monats erscheinenden Ivy-Bridge-Prozessoren bilden werden. Da die Ivy-Bridge-Prozessoren weiterhin im Sockel 1155 erscheinen und keine gravierenden Änderungen mitbringen, werden diese jedoch auch in den allermeisten Mainboards mit 6er Chipsatz laufen – von den Mainboard-Herstellern zumeist mit BIOS-Updates direkt unterstützt, wahrscheinlich aber sogar ohne direkte BIOS-Unterstützung realisierbar. Die neuen Intel-Chipsätze sind somit nur für Neusysteme interessant, zudem bringen diese auch kaum Neuerungen mit sich: Zwar integriert Intel nun endlich einmal nativen USB 3.0 Support, allerdings findet sich auf nahezu allen Mainboards mit 6er Chipsätzen bereits diese Funktionalität, gelöst dann halt über Zusatzchips.

Interessant ist daneben noch der offizielle Support von PCI Express 3.0 für die Grafikkarten-Steckplätze. Zwar sitzt der PCI-Express-Controller für diese Grafikkarten-Steckplätze in der Ivy-Bridge-CPU selber und ist damit rein praktisch auch PCI Express 3.0 in der Kombination von Ivy-Bridge-CPU und Mainboard mit 6er Chipsatz möglich, allerdings bietet ein Mainboard mit 7er Chipsatz halt eine entsprechende offizielle Zertifizierung für den Betrieb von PCI Express 3.0 an. Ob diese in der Praxis etwas wert ist, kann man erst sagen, wenn genügend Ivy-Bridge-Prozessoren im Umlauf sind und auf Mainboards mit 6er Chipsätze eingesetzt werden – erst durch diesen breiten Praxistest ergibt sich, ob PCI Express 3.0 auf den Mainboards mit 6er Chipsätzen wirklich so durchgehend stabil funktioniert wie es der Theorie nach sein sollte.

H67 P67 Z68 H77 Z75 Z77
CPU-Support Sockel 1155, CPUs der Baureihen Sandy Bridge und Ivy Bridge
CPU-Overclocking (bei K-Modellen)
Grafikkarten-Slots Intel-offiziell zertifiziert für PCI Express 2.0 2.0 2.0 3.0 3.0 3.0
Aufteilung PCI Express Lanes der Grafikkarten-Slots 1x16 1x16
2x8
1x16
2x8
1x16 1x16
2x8
1x16
2x8
1x8 + 2x4
Unterstützung integrierte Intel-Grafik
native USB 3.0 Unterstützung
(native) USB 3.0/2.0 Ports -/14x -/14x -/14x 4x/10x 4x/10x 4x/10x
(native) SATA III/II Ports 2x/4x 2x/4x 2x/4x 2x/4x 2x/4x 2x/4x
Unterstützung natives SSD-Caching

Mainboards mit Z77-Chipsätzen werden derzeit schon breit und zu kaum höheren Preisen als Z68-basierte Mainboards angeboten, so daß Neusystemen mit Ivy-Bridge-CPU nichts mehr – außer dem Launch dieser CPUs selber – im Weg steht. Die anderen 7er Chipsätze lassen teilweise noch etwas auf sich warten – so daß derzeit nicht klar ist, welchen Preisvorteil Mainboards mit Z75-Chipsatz vielleicht bieten können. Der Z75-Chipsatz hat im Vergleich zum Z77-Chipsatz nur sehr maßvolle Abspeckungen (kein natives SSD-Caching, keinen "1x8 + 2x4" Modus zur Unterstützung dreier Grafikkarten) und sollte daher bei einem bemerkbaren preislichen Vorteil dem Z77-Chipsatz vorzuziehen sein.

Nachtrag vom 12. April 2012

Der Heise Newsticker berichtet über Intels Thunderbolt-Schnittstelle und deren Einbindung bei der neuen 7er Chipsatz-Serie: Nach Willen Intels sollen nur Z75- und Z77-Mainboards mit dem extra Controller-Chip für Thunderbolt ausgerüstet werden, dieser soll aber dann direkt an das PCI-Express-Interface der CPU gehängt werden – eigentlich die ungünstigst mögliche Lösung, weil damit der Grafikkarte nur noch die Hälfte (8) der PCI Express Lanes zur Verfügung stehen. Zwar mag dies im PCI Express 3.0 Betrieb mit nur einer Grafikkarte nichts an Performance kosten, schon bei zwei Grafikkarten oder aber nur dem PCI Express 2.0 Modus (durch eine ältere Grafikkarte oder/und älteren Prozessor) ist dies nicht mehr die beste Lösung. Diese wäre schlicht gewesen, den Thunderbolt-Chip an das PCI-Express-Interfaces des Mainboard-Chipsatzes anzubinden, da die dort vorhandenen 8 PCI Express Lanes (wovon 4 für Thunderbolt ausreichen) nur höchst selten wirklich ausgenutzt werden.

Die PC Games Hardware vermeldet zudem einen anderen wichtigen Punkt der jetzt in den Markt kommenden neuen Mainbords mit Z77-Chipsatz: Ein eventuell verbauter dritter Grafikkarten-Steckplatz läßt sich (ohne Zusatzchip) nur mit Ivy-Bridge-CPU nutzen, nicht mit einer Sandy-Bridge-CPU. Augenscheinlich unterstützt das integrierte PCI-Express-Interface von Sandy Bridge nicht die Aufteilung auf x8/x4/x4 PCI-Express Lanes, wie es im Triple-Betrieb auf einem Z77-Mainboard der Fall ist. Anderseits wäre die PCI-Express-Bandbreite auf Sandy Bridge mit PCI Express 2.0 x4 wohl auch zu schwach für einen vernünftigen Triple-Berieb (jedenfalls aus Spiele-Sicht) – mit Ivy Bridge kommt da immerhin PCI Express 3.0 x4 für die zweite und dritte Grafikkarte heraus, was grob PCI Express 1.0 x16 entspricht und damit wenigstens nicht deutlich bremst. Generell gesprochen dürfte für Triple-CrossFire oder Triple-SLI aber dann eine X79-Plattform die bessere Wahl darstellen, da dort deutlich mehr PCI Express Lanes (40) geboten werden.