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Intel Geschäftsergebnisse Q4/2016: Neue Umsatzrekorde für Quartal und Gesamtjahr

Prozessorenbauer Intel hat entgegen aller schlechter Meldungen über das PC-Business mit seinen Geschäftsergebnissen für das vierte Quartal 2016 sowie das Gesamtjahr 2016 mal wieder eindrucksvolle Zahlen vorlegt, welche auch ein paar neue Rekordmarken mit sich bringen. Wie es natürlich ist, lief das vierte Jahresquartal 2016 nochmals besser als das Vorquartal, womit Intel den zuletzt aufgestellten Rekord beim Quartalsumsatz nochmals auf nunmehr 16,374 Mrd. Dollar verbessern konnte – dies sind +3,7% mehr als im Vorquartal und immerhin +9,8% mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Gewinnentwicklung verlief dagegen eher durchschnittlich: Beim nominellen Gewinn ging es um +5,4% gegenüber dem Vorquartal hinauf, der Vergleich gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergibt allerdings einen Rückschritt von -1,4%. Der operative Gewinn nahm um +1,4% zum Vorquartal sowie um +5,3% zum Vorjahreszeitraum zu.

Begünstigt wurde der erneute Rekordumsatz durch weiterhin glänzende Geschäfte Intels auf dem Prozessoren-Markt – sowohl jenem für Consumer als auch für professionelle Bedürfnisse. Beide dieser (zulegenden) Sparten stehen derzeit für ca. 85% des Gesamtumsatzes bei Intel – die anderen Sparten (Speicher, IoT, Security & FPGA) sind bei Intel einzeln betrachtet nach wie vor unter ferner liefen und kommen zusammengezählt nur auf 15% vom Gesamtumsatz. Das weiterhin gutgehende Prozessoren-Geschäft entspricht regulär wenig dem Bild vom allgemein darbenden PC-Markt – aber natürlich ist Intel als nahezu-Monopolist auch bestmöglich in der Lage, sich unter diesen allgemein ungünstigen Bedingungen immer noch die größten Stücken zum Kuchen zu sichern.

Q4/2015 Q1/2016 Q2/2016 Q3/2016 Q4/2016
Umsatz 14914 Mio. $ 13702 Mio. $ 13533 Mio. $ 15788 Mio. $ 16374 Mio. $
Gewinn 3613 Mio. $ 2046 Mio. $ 1330 Mio. $ 3378 Mio. $ 3562 Mio. $
operativer Gewinn 4299 Mio. $ 2568 Mio. $ 1318 Mio. $ 4462 Mio. $ 4526 Mio. $
Für exakte Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.

Zudem steht zu vermuten, das in diese Quartalsergebnisse teilweise schon die Kaby-Lake-Auslieferung mit hineinspielt, selbst wenn der offizielle Launch erst in diesem Januar stattfand. Aber zum einen wurden die Distributoren ganz augenscheinlich schon im Dezember breit mit entsprechenden Produkten bestückt, zum anderen konnten einige Notebook-Hersteller bereits kaufbare Produkte auf Basis von Kaby Lake noch im alten Jahr anbieten – was letztendlich einen eher fliegenden Wechsel ergibt und daher die Vermutung bestärkt, das Kaby Lake eben noch im vierten Quartal 2016 für Intel geschäftswirksam geworden ist (Intel selber erwähnte "Kaby Lake" allerdings mit keiner Silbe).

Aufgrund der durchgehend hohen Umsatzzahlen des Jahres 2016 konnte Intel dann auch einen neuen Jahresrekord aufstellen, welcher sich mit 59,4 Mrd. Dollar auch klar vom bisherigen Rekord von 55,9 Mrd. Dollar aus dem Jahr 2014 abhebt. Die Gewinnzahlen zeigen jedoch (aus rein geschäftlicher Sicht) auf ein gewisses Problem hin: Intel bewegt sich mit den 2016er Gewinnzahlen am eher unteren Ende eines Korridors, welcher bereits im Jahr 2010 definiert wurde – oder anders formuliert: Seit Jahren bewegt sich Intel beim Gewinn nicht von der Stelle, sondern geht eher leicht in die falsche Richtung. Leider sind die Intel-Ausführungen nicht spezifisch genug, um besseres als Spekulationen über die Ursache dieser Entwicklung abgegeben zu können: In jedem Fall sind Intels Nebensparten nicht daran Schuld, deren Verlustzahlen hierfür nicht ausreichend. Als mögliche Schuldige der satten 5,6 Mrd. Verlust durch "andere Aktivitäten", welche Intel für das Gesamtjahr 2016 notiert, kommen eher Nachwirkungen von Intels Übernahme von Altera im Jahr 2015 sowie die Anlaufkosten der 10nm-Fertigung in Frage.

Wie Intels Geschäftslage im Jahr 2017 aussieht, dürfte seit Jahren mal wieder eine etwas offenere Frage sein. Regulär erwartet Intel wiederum leicht steigende Umsätze, was aufgrund der einmal erarbeiteten Stellung im Prozessoren-Markt auch nicht besonders verwundern würde. Trotzdem sollten AMDs Ryzen-Prozessoren (samt der nachfolgenden Raven-Ridge-APUs) Intel durchaus Marktanteile kosten (und damit auch Umsatz), ganz folgenlos dürfte der kommende Zen-Launch sicherlich nicht sein. Da Intel zudem für dieses Jahr ein eher schwächeres CPU-Lineup anzubieten hat und die einzig interessante Coffee-Lake-Generation erst klar im Jahr 2018 steht, fehlen Intel über das Jahr gesehen auch die echten Impulse, um dieser größeren AMD-Offensive etwa eigenes entgegenzusetzen. Normalerweise bewegt sich der Gesamtmarkt üblicherweise arg träge und dürfte AMD den echten geschäftlichen Erfolg der Zen-Architektur wohl erst einige Zeit später ernten können – aber es ist nicht auszuschließen, das Intel jene Attacke auch schon dieses Jahr in seinen eigenen Geschäftszahlen sieht.

Umsatz Gewinn operativer Gewinn
2007 38,4 Mrd. $ 7,0 Mrd. $ 8,3 Mrd. $
2008 37,5 Mrd. $ 5,2 Mrd. $ 8,9 Mrd. $
2009 35,1 Mrd. $ 4,3 Mrd. $ 5,7 Mrd. $
2010 43,6 Mrd. $ 11,6 Mrd. $ 15,9 Mrd. $
2011 53,9 Mrd. $ 12,9 Mrd. $ 17,4 Mrd. $
2012 53,3 Mrd. $ 11,0 Mrd. $ 14,6 Mrd. $
2013 52,7 Mrd. $ 9,6 Mrd. $ 12,3 Mrd. $
2014 55,9 Mrd. $ 11,7 Mrd. $ 15,3 Mrd. $
2015 55,4 Mrd. $ 11,4 Mrd. $ 14,0 Mrd. $
2016 59,4 Mrd. $ 10,3 Mrd. $ 12,9 Mrd. $
Für exakte Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.