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Intel Geschäftsergebnisse Q1/2018: Solider Jahresstart mit nach vorn marschierender Server-Sparte

Nach AMD hat nun auch Intel sein Quartalsergebnis für das erste Jahresquartal 2018 verkündet (PDF) – und dabei einen soliden und vom Erfolg von AMD auf den ersten Blick unberührten Jahresstart hingelegt. Logischerweise war das Quartalsergebnis etwas schlechter als das Jahresabschlußquartal 2017, insofern lohnt nur der Vergleich zum Vorjahreszeitraum, dem ersten Quartal 2017: Hierbei legte Intel mit 16,066 Mrd. Dollar Umsatz um +8,6% zu, erzielte dabei einen nominellen Gewinn von 4,454 Mrd. Dollar (+50,3%) sowie einen operativen Gewinn von 4,470 Mrd. Dollar (+24,2%). Im Fall des nominellen Gewinn wird der Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings durch seinerzeitige Einmaleffekte verzerrt, insofern ist der Vergleich des operativen Gewinns zielführender: Auch hierbei hat Intel klar zugelegt, erstmals erzielte man in einem ersten oder zweiten Quartal überhaupt über 4 Mrd. Dollar Quartalsgewinn (was bisher nur im dritten und vierten Quartal üblich war).

Q1/2017 Q2/2017 Q3/2017 Q4/2017 Q1/2018
Umsatz 14796 Mio. $ 14763 Mio. $ 16149 Mio. $ 17053 Mio. $ 16066 Mio. $
Gewinn 2964 Mio. $ 2808 Mio. $ 4516 Mio. $ -687 Mio. $ 4454 Mio. $
operativer Gewinn 3599 Mio. $ 3824 Mio. $ 5115 Mio. $ 5395 Mio. $ 4470 Mio. $
Für exakte Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.

Wie schon in den letzten Quartalen war dabei die Server-Sparte der Haupttreiber des Wachstums sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn. So sorgte jene Sparte allein für 79% des insgesamten Umsatzwachstums bzw. holte sogar eine (in absoluten Zahlen) höhere Gewinnsteigerung heraus, als das Gesamtunternehmen am Ende erreichte. Hintergrund dieses Kuriuosums ist, das die PC-Sparte zwar ebenfalls ihren Umsatz geringfügig steigern konnte (+3,1%), dafür aber immerhin -240 Mio. Dollar weniger Gewinn gegenüber dem Vorjahresquartal einfuhr (-8,0%). An dieser Stelle kann man dann doch einen gewissen "Ryzen-Effekt" sehen: Intel hat zwar keinen Umsatz-Rückgang bei PC-Prozessoren hinnehmen müssen, verkauft jene nun aber mit (etwas) weniger Gewinn als vorher noch.

Da die anderen Intel-Sparten sich nicht wesentlich bewegten oder auch zu klein sind, um für insgesamt beachtbare Ausschläge zu sorgen, spielen in der Endabrechnung weiterhin nur die PC-Sparte sowie die Server-Sparte die entscheidenden Rollen. Hierbei konnte die Server-Sparte im Jahresvergleich ihre Wichtigkeit beachtbar steigern: War jene im ersten Quartal 2017 noch für 29% des Umsatzes sowie 32% des operativen Gewinns zuständig, steigerten sich diese Werte mit dem ersten Quartal 2018 auf einen Umsatzanteil von 33% sowie einen (operativen) Gewinnanteil von 46% (gerechnet ohne Sparten mit Negativ-Gewinn). Damit liegen PC- und Server-Sparte bei den Gewinnzahlen nunmehr schon grob gleichauf, die weitere Entwicklung dürfte dann sicherlich nochmals zugunsten der Server-Sparte gehen.

Intel wird damit zunehmend zu einem Unternehmen, welches seine besten Geschäfte außerhalb des reinen Consumer-Markts macht – was nach vielen Versuchen Intels, sich unabhängiger vom PC-Geschäft zu machen, sicherlich auch eine Strategie hierzu darstellt. Zwar sind die Produkte des Server-Markts rein technisch PC-basiert, gehen aber dennoch an völlig andere Abnehmer und in völlig andere Märkte, welche das Wohl und Wehe des gewöhnlichen PC-Markts kaum tangieren. Interessant dürfte werden, ob diese geschäftliche Entwicklung zukünftig sich eventuell auch in der technologischen Entwicklung widerspiegelt: Zuletzt hatte Intel seine neuen Prozessoren-Generation mit großem Augenmerk auf Mobile-Bedürfnisse entwickelt – zukünftig wäre denkbar, das Intel hierbei mehr Augenmerk auf Server-Bedürfnisse legt. Gerade mit der für das Jahr 2020 avisierten "NextGen-Architektur" von Intel könnte so etwas umgesetzt werden.

Kurz- und mittelfristig dürfte Intel weiterhin gute Geschäft machen, der Erfolg von AMD kratzt allerhöchstens in kleinen Teilen am Lack. Intel hat zwar nominell keine neue CPU-Generation für das Jahr 2018 in der Hinterhand, aber mittels des kommenden Coffee-Lake-Achtkerners sowie Whiskey Lake und Cascade Lake dennoch interessante Produkte, welche im Zeitrahmen von Sommer bis Herbst 2018 erscheinen sollten. Für das zweite Jahresquartal 2018 erwartet Intel dann mit einem Umsatz von 16,3 Mrd. Dollar eine ähnliche Steigerung, wie man sie im ersten Jahresquartal bereits hingelegt hat. Ein weiteres Rekord-Jahr bei Intel sollte somit erreichbar sein – sofern außergewöhnliche Ereignisse dem keinen Strich durch die Rechnung machen.