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nVidia Geschäftsergebnisse Q4/2017: Erneut durchgehend neue Rekordwerte für Quartal und Jahr

Grafikchip-Entwickler nVidia hat seine Geschäftsergebnisse für das vierte Kalenderquartal 2017 sowie das Kalenderjahr 2017 vorgelegt. Abweichend vom Kalender handelt es sich bei nVidia um das vierte Geschäftsquartal 2018, laufend von November 2017 bis Januar 2018, sowie das Geschäftsjahr 2018, laufend von Februar 2017 bis Januar 2018. Die gewisse Abweichung vom Kalenderverlauf ist insofern relevant, als daß ein viertes Geschäftsquartal bei nVidia immer den nominell schwachen Monat Januar umfaßt – und damit wenig dazu taugt, zum besten Jahresquartal zu werden. Abweichend von dieser Grundregel hat nVidia es (wie auch schon das letzte Jahr) geschafft, im vierten Kalenderquartal 2017 neue absolute Rekordwerte für Umsatz und Gewinn aufzustellen. Der Umsatz kletterte dabei auf 2911 Mio. Dollar, dies sind +10,4% mehr als im Vorquartal sowie satte +34,0% mehr als im Vorjahreszeitraum. Der nominelle Gewinn stieg mit 1118 Mio. Dollar erstmals über die Milliarden-Marke, dies sind +33,4% mehr als im Vorquartal sowie +70,7% mehr als im Vorjahreszeitraum. Beim operativen Gewinn sieht es mit 1073 Mio. Dollar sowie Zugewinnen von +20,0% bzw. 46,4% ähnlich rosig aus.

Q4/2016 Q1/2017 Q2/2017 Q3/2017 Q4/2017
Umsatz 2173 Mio. $ 1937 Mio. $ 2230 Mio. $ 2636 Mio. $ 2911 Mio. $
Gewinn 655 Mio. $ 507 Mio. $ 583 Mio. $ 838 Mio. $ 1118 Mio. $
operativer Gewinn 733 Mio. $ 554 Mio. $ 688 Mio. $ 895 Mio. $ 1073 Mio. $
Für Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.

Die primären Vorantreiber des Geschäftsergebnisses bei nVidia sind die Sparten "Gaming" mit den GeForce-Grafikkarten sowie "Datacenter" mit den Tesla-, GRID- und DGX-Lösungen. Nach wie vor ist die Gaming-Sparte die klare Nummer 1 mit einem über die Zeit unverändert hohen Anteil am nVidia-Gesamtumsatz (von zwischen 53-60%). Deutlich nach vorn gegangen ist allerdings trotzdem die "Datacenter"-Sparte mit einem innerhalb eines Jahres glatt verdoppelten Umsatz, welcher nunmehr immerhin 20% vom nVidia-Gesamtumsatz ausmacht (letztes Jahr nur 13%). Bei den anderen nVidia-Sparten hat sich hingegen kaum etwas bewegt – und eingerechnet des Punkts, das auch die Produkte der Datacenter-Sparte am Ende aus der immer noch (nahezu) gemeinsamen Grafikchip-Entwicklung resultieren, hängt nVidia nach wie vor sehr deutlich an seinen Grafik-Produkten. Die als zukünftige Geschäftsfelder gedachten Sparten der Smartphone-SoCs (inzwischen aufgegeben) sowie der Auto-Elektronik haben sich geschäftlich bislang noch überhaupt nicht beachtbar in Szene setzen können.

Q4/2016 Q1/2017 Q2/2017 Q3/2017 Q4/2017
Gaming (GeForce) 1244 Mio. $ 1027 Mio. $ 1186 Mio. $ 1561 Mio. $ 1739 Mio. $
Datacenter (Tesla, GRID & DGX) 296 Mio. $ 409 Mio. $ 416 Mio. $ 501 Mio. $ 606 Mio. $
Professional Visualization (Quadro) 225 Mio. $ 205 Mio. $ 235 Mio. $ 239 Mio. $ 254 Mio. $
OEM & IP (Konsolen-SoCs) 176 Mio. $ 156 Mio. $ 251 Mio. $ 191 Mio. $ 180 Mio. $
Auto (Tegra) 128 Mio. $ 140 Mio. $ 142 Mio. $ 144 Mio. $ 132 Mio. $

Aber dies spielt natürlich keine Rolle, so lange man auf seinem Hauptgeschäftsfeld derart vom Erfolg umgerannt wird, wie es bei nVidia derzeit der Fall ist: Trotz üblicherweise schwachem Monat Januar hat man auch aktuell wieder mehr GeForce-Produkte verkaufen können als im letzten Quartal – sicherlich indiziert durch den wieder anziehenden Cryptomining-Boom, aber dennoch in beeindruckender Manier. Immerhin steht nVidia mit diesem Geschäftsergebnis nun kurz vor der Marke von 3 Mrd. Dollar Quartalsumsatz – eine starke Entwicklung für eine Firma, die bis zum Jahr 2012 noch regelmäßig Quartalsumsätze rund um die 1-Mrd-Marke herum geschrieben hat und welche erst vor fünf Quartalen überhaupt erstmals mehr als 1,5 Mrd. Dollar Quartalsumsatz verbuchen konnte. Der Cryptomining-Boom dürfte daran auch insgesamt seinen gehörigen Anteil haben, fand nVidias geschäftlicher Aufbruch zu völlig neuen Ufern exakt ab dem dritten Quartal 2016 statt – der Zeit der ersten Grafikkarten-Lieferflaute im Zuge des letztjährigen Cryptomining-Booms.

Wie hoch der Anteil von Cryptomining an nVidias geschäftlichem Erfolg exakt ist, kann wahrscheinlich nicht einmal nVidia so genau sagen – da sich die Crypto-Miner bekannterweise aus unterschiedlichen Quellen bedienen, notfalls einfach alles leerkaufen, was eigentlich für den Endverbraucher gedacht ist. Der Anteil von Cryptomining kann damit derzeit einfach nur ungenau als "beachtbar hoch" eingeschätzt werden – zumindest so hoch, das dessen plötzliches Fehlen dann auch wieder in den entsprechenden Geschäftszahlen sichtbar wäre. Hier liegt natürlich ein gewisses Risiko für nVidia, denn Börsianer sind von ruckartigen Bewegungen in die falsche Richtung hin üblicherweise überhaupt nicht angetan und drücken dann gern einmal den Panik-Button. Diese gesamte Entwicklung liegt jedoch komplett außerhalb dessen, was nVidia beeinflußen kann – das Cryptomining-Geschäft kam plötzlich und kann genauso plötzlich wieder gehen.

nVidia könnte natürlich versuchen, dessen Einfluß auf andere Geschäftszweige (aka Gamer-Grafikkarten) zukünftig mittels spezieller Mining-Hardware besser zu regulieren, aber an der grundsätzliche Nachfrage nach Mining-Hardware (oder aber deren Ausbleiben) kann nVidia nichts drehen. Insofern muß das laufende Kalenderjahr 2018 für nVidia nicht unbedingt viel besser ausfallen als das abgeschlossene Kalenderjahr 2017 – aber jenes war natürlich für sich allein schon sensationell, eine Wiederholung von dessen Steigerungsraten wäre auch so schon arg verwunderlich. Immerhin hat man in 2017 eine Umsatzhöhe von 9,71 Mrd. Dollar erklommen, dies sind satte +41% mehr als im Jahr 2016 und sogar +94% mehr als im Jahr 2015. Der nominelle Gewinn schoß sogar auf 3,05 Mrd. Dollar (+85% zu 2016 sowie +397% zu 2015), der operative Gewinn ging nahezu gleichlautend auf 3,21 Mrd. Dollar (+66% zu 2016 sowie +329% zu 2015) hinauf.

Umsatz Gewinn operativer Gewinn
2007 4,10 Mrd. $ 0,80 Mrd. $ 0,83 Mrd. $
2008 3,42 Mrd. $ -0,03 Mrd. $ -0,07 Mrd. $
2009 3,33 Mrd. $ -0,07 Mrd. $ -0,10 Mrd. $
2010 3,54 Mrd. $ 0,25 Mrd. $ 0,25 Mrd. $
2011 4,00 Mrd. $ 0,58 Mrd. $ 0,65 Mrd. $
2012 4,28 Mrd. $ 0,56 Mrd. $ 0,65 Mrd. $
2013 4,13 Mrd. $ 0,44 Mrd. $ 0,50 Mrd. $
2014 4,68 Mrd. $ 0,63 Mrd. $ 0,76 Mrd. $
2015 5,01 Mrd. $ 0,61 Mrd. $ 0,75 Mrd. $
2016 6,91 Mrd. $ 1,65 Mrd. $ 1,93 Mrd. $
2017 9,71 Mrd. $ 3,05 Mrd. $ 3,21 Mrd. $
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