15

Haswells Grafiklösung ist (angeblich) so schnell wie eine GeForce GT 650M

Der Tech Report hat sich auf der CES eine Demonstration von Intel angesehen, bei welcher zwei Notebooks (das Haswell-System war angeblich Notebook-Hardware, technisch aber in einem Desktop-Gehäuse untergebracht) nebeneinander dieselbe Demo von DiRT 3 ablaufen lassen haben: Das eine Gerät mit integrierter Haswell-Grafik (links) – und das andere mit einer nVidia GeForce GT 650M (rechts). Dabei liefen beide Systeme unter der Auflösung von 1920x1080 und (angeblich) allen Optik-Features des Spiels, die Grafikdarstellung war auf beiden Systemen augenscheinlich flüssig. Das ganze hat man zudem als Video aufgezeichnet und auf YouTube gepostet:

Dies sieht nun auf den ersten Blick so aus, als würde die integrierte Haswell-Grafik so schnell wie eine GeForce GT 650M sein. Allerdings sei davor gewarnt, hier so schnell dem Intel-Marketing auf den Leim zu gehen, denn es ergeben sich doch so einige Möglichkeiten, das Ergebnis gründlich zu verfälschen: Zum einen könnte auch nur eine GeForce GT 650M mit DDR3-Speicher im Vergleichs-Notebook stecken, welche natürlich klar langsamer ist als eine GeForce GT 650M GDDR5. Desweiteren bedeutet der flüssige Eindruck natürlich bei weitem nicht dieselbe Performance – wenn die eine Lösung 40 fps erreicht und die andere 60 fps, sehen beide "flüssig" aus, trotzdem ist die letztgenannte Lösung dann um 50% schneller. Hier spielt auch mit hinein, daß DiRT 3 – wie die meisten DiRT-Spiele – kein wirklicher Prüfstein für die Hardware, ergo sind flüssige Frameraten unter DiRT 3 noch mit am einfachsten zu erreichen.

Dies soll allerdings nicht in Abrede stellen, daß Intel mit der Haswell-Grafik wohl einen deutlichen Performance-Sprung hinlegen wird – und damit langsam in Gefilde kommt, wo man mit den LowCost-Lösungen von AMD und nVidia mithalten kann. Abzuwarten bliebe allerdings dennoch, wie hoch es wirklich hinausgeht – vermutlich wird man am Ende doch nicht mit einer GeForce GT 650M konkurrieren können, auch nicht mit einer DDR3-bestückten. Zudem rückt dann, wenn Intel bei der Performance endlich in Reichweite mit AMD und nVidia kommt, das Problem der Treiber-Kompatibilität mit aktuellen und älteren Spielen in den Vordergrund. Hierzu hat Intel zwar die Aussage getroffen, ab sofort mindestens viermal im Jahr neue Grafik-Treiber zur Verfügung stellen zu wollen – ob dies ausreichend ist, bliebe aber den Praxistest abzuwarten. Derzeit kann es einem mit einer Intel-Grafik noch jederzeit passieren, daß neuere wie ältere Spiele fehlerhaft dargestellt werden.