Ein weiterer Vorabtest zu Intels Haswell-Prozessorenarchitektur kommt von der c't – und ist damit natürlich nicht so einfach anzuzweifeln wie in fernöstlichen Foren aufgetauchte Zahlen. Dabei hat die c't noch nicht einmal ein "Engineering Sample" verarbeitet, sondern per glücklichem Zufall ein Verkaufsexemplar bei einem deutschen Onlinehändler erstanden. Der Core i7-4770 läßt sich als direkter Nachfolger des Core i7-3770 verstehen, kostete mit 326 Euro allerdings (Vorlaunch-typisch) noch etwas mehr als jenes nunmehr bald "ältere" Modell.

In den Messungen des Core i7-4770 offenbarte sich schnell das bisher schon aufgezeigte Performance-Bild zu Haswell: Ohne Nutzung der neuen CPU-Befehlssatzerweiterungern AVX2 und FMA3 liegt der CPU-Performancegewinn von Haswell im Cinebench nur bei mageren 4 bis 8 Prozent – was eigentlich eher einem Refresh entsprechen würde und weniger einer "neuen Architektur". Mit AVX2 und FMA3 kann Haswell in den dafür passenden Benchmarks allerdings geradezu explodieren – bei einer angepassten Linpack-Variante gab es gleich einmal 70 Prozent (!) mehr an Performance, auf gleichem Takt wohlgemerkt.

Allerdings gehen AVX2 und FMA3 beiderseits in Richtung der FPU-Performance der CPU, welche nach wie vor weit weniger bedeutsam ist als die Integer-Performance und in normaler Software nur einen Bruchteil der benötigten Rechenleistung ausmacht. Die Messung unter Linpack entspricht also eher dem Idealfall, was mit AVX2 und FMA3 bestenfalls passieren kann – auf ein größeres Benchmark-Feld gerechnet, ist der Effekt der neuen CPU-Befehlssatzerweiterungen aber selbst bei einer (derzeit natürlich noch lange nicht gegebenen) gutklassigen Software-Unterstützung von AVX2 und FMA3 bei weitem kleiner einzuschätzen als jene hier gemessen +70%.

Die Tests der c't zur Performance der integrierten GT2-Grafiklösung des Core i7-4770 sind zwar eigentlich zu wenige in der Anzahl für generelle Aussagen, trotzdem lassen sich zwei Dinge erkennen: Zum einen ist die HD Graphics 4600 – wie schon von anderen Haswell-Vorabtests her bekannt – weitaus schneller als die bisherige HD Graphics 4000. Und zum anderen scheint die GT2-Grafik von Haswell jedoch – wie unsererseits schon prognostiziert – natürlich doch nicht in der Lage zu sein, sich mit den schnellen APUs von AMD anzulegen. Dies wird die Aufgabe der schnelleren GT3-Grafiklösung samt ihres eDRAM sein – welche durchaus ihre Chance haben wird, je nachdem wie stark der eDRAM die ansonsten schwache Speicherbandbreite dieser integrierten Lösungen entlasten kann.