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Gerüchteküche: GeForce RTX 5070 Ti soll auf GB203-Basis mit 70 Shader-Clustern antreten

Wie Videocardz in Berufung auf Leaker 'Kopite7kimi' berichten, soll im kommenden Portfolio der GeForce RTX 50 Serie zwischen GeForce RTX 5070 und 5080 noch eine "GeForce RTX 5070 Ti" auf GB203-Basis eingeschoben werden. Dies erschien auch notwendig, denn zwischen GeForce RTX 5070 auf GB205-Basis mit maximal 50 Shader-Clustern und der GeForce RTX 5080 mit dem Vollausbau des GB203-Chips auf 84 Shader-Clustern war doch eine erhebliche Lücke. Zudem macht es sich bei Vollausbau-Lösungen wie eben der GeForce RTX 5080 immer gut, wenn man auch noch Salvage-Lösungen auf Basis desselben Chips auflegt, um desen Fertigungsausbeute hochzuhalten. So, wie es nunmehr geplant erscheint, kommt somit die GeForce RTX 5070 mit 50 Shader-Clustern, die GeForce RTX 5070 Ti mit 70 und die GeForce RTX 5080 mit 84 davon an.

    nVidia GeForce RTX 5070 Ti

  • Codename PG147-SKU60
  • Basis: GB203-Chip der Blackwell-Generation
  • 70 Shader-Cluster (8960 FP32-Einheiten)
  • Speicherinterface unsicher, könnte 192 oder 256 Bit sein (woran sich die VRAM-Menge von 12 oder 16 GB ergibt)
  • 300W maximale Board-Power, real benutzte TDP liegt vermutlich etwas niedriger
  • Vorstellungs- und Launch-Termine: noch unbestimmt, aber nicht vor Januar 2025
  • Quelle: Kopite7kimi gegenüber Videocardz

Nicht explizit genannt wurde das Speicherinterface, welches beim GB203-Chip maximal 256 Bit breit sein kann, welches nVidia aber natürlich auch zugunsten der Kostenlage auf 192 Bit abspecken könnte. Allerdings soll die GeForce RTX 5070 Ti unter dem Codenamen "PG147-SKU60" antreten, was dasselbe Referenzboard wie bei der GeForce RTX 5080 ergibt und somit die Chance auf ein volles Speicherinterface sicherlich erhöht. Wie bekannt, hängt an der Speicherinterface-Breite (vorerst) auch die Bestückung mit GDDR7-Speicher: 16 GB für ein 256-Bit-Interface, aber nur 12 GB für ein 192-Bit-Interface. Als letzte Information zur GeForce RTX 5070 Ti gab es noch den Punkt der maximalen Boardpower von 300 Watt, somit 100W unterhalb der GeForce RTX 5080 liegend. Dies dürfte jedoch kaum die TDP sein, sondern bislang wird dies als maximal erlaubte Hochsetzung des Powerlimits angesehen, sprich reguläre TDP zuzüglich Übertaktungsspielraum.

Über Termine zur Vorstellung und zum Launch der GeForce RTX 5070 Ti wurde nichts gesagt. Doch wenn sich an der Terminlage der anderen RTX50-Karten nichts geändert hat, bleibt nVidia kaum eine andere Möglichkeiten als ein Februar-Start dieses Ti-Modells. Da nVidia augenscheinlich jeder der neuen RTX50-Karte einen eigenen Launchtermin spendiert (keine zwei Karten zum selben Launchtag), dürfte es ab Ende Januar 2025 in den nachfolgenden gut 8-10 Wochen somit immerhin 5 Grafikkarten-Launches von nVidia geben. Der sich hiermit abzeichnende Portfolio-Aufbau gleicht dabei (vorerst) weitgehend dem originalen Portfolio der RTX40-Serie, sogar die Chip/Karten-Zuordnungen sind sinngemäß dieselben. Preislich gibt es leider noch gar keine Informationen, dies ist wie üblich das bestgehüteste Geheimnis der Hersteller.

Chip Hardware VRAM TDP max. Boardp. Vorstellung Release RTX40-Vorgänger
GeForce RTX 5090 GB202 170 SM @ 512-bit 32 GB GDDR7 ? 600W CES 2025 ~20. Jan. 2025 GeForce RTX 4090: 128 SM @ 384-bit, 24 GB
GeForce RTX 5080 GB203 84 SM @ 256-bit 16 GB GDDR7 ? 400W CES 2025 Mitte/Ende Jan. 2025 GeForce RTX 4080: 76 SM @ 256-bit, 16 GB
GeForce RTX 5070 Ti GB203 70 SM @ ?-bit ? GB GDDR7 ? 300W ? vermlt. Februar 2025 GeForce RTX 4070 Ti: 60 SM @ 192-bit, 12 GB
GeForce RTX 5070 GB205 ≤50 SM @ 192-bit 12 GB GDDR7 ? 250W CES 2025 Februar 2025 GeForce RTX 4070: 46 SM @ 192-bit, 12 GB
GeForce RTX 5060 GB206 ≤36 SM @ 128-bit 8 GB GDDR7 ? ? ? März 2025 GeForce RTX 4060 Ti: 34 SM @ 128-bit, 8 GB
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Im übrigen ergibt sich gut und gerne noch die Möglichkeit, dass auch der GeForce RTX 5060 noch eine "GeForce RTX 5060 Ti" zur Seite gestellt wird – und somit die Gleichnisse zur RTX40-Serie nochmals zunehmen. Bislang scheint nVidia mit der RTX50-Serie sinngemäß das RTX40-Portfolio kopieren zu wollen, sprich gibt es kein RTX50-Modell, welches deutlich anders aussieht als das gleichnamige RTX40-Modell. Dies würde sich ändern, wenn die GeForce RTX 5060 tatsächlich nahezu des Vollausbaus des GB206-Chips antreten würde, dies wäre dann der Technik-mäßige Nachfolger der GeForce RTX 4060 Ti. Um dies "zu verhindern", könnte nVidia diese Karte im Vollausbaus des GB206-Chips auch "GeForce RTX 4060 Ti" nennen und zusätzlich noch eine Salvage-Lösung des GB206-Chips als "GeForce RTX 4060" auflegen. Dann wäre die (sinngemäße) Kopie des RTX40-Portfolios tatsächlich perfekt.

Nachtrag vom 21. November 2024

Die jüngst offengelegten Spezifikationen zur GeForce RTX 5070 Ti sagen auch einiges dazu aus, wie sich nVidia das (initiale) GeForce RTX 50 Grafikkarten-Portfolio vorstellt. Augenscheinlich werden hierbei viele Prinzipien des RTX40-Portfolios wiederholt: Starke Spitzenlösung, deren Glanz auf die anderen Modelle abfärben soll – und darunter jedoch kaum verbesserte Lösungen, welche zudem oftmals nur dieselbe VRAM-Menge tragen wie schon nVidias Grafikkarten-Neuvorstellungen vom Jahreswechsel 2022/23. Dabei kommen die kleineren RTX50-Modelle gerade im Vergleich mit dem initialen RTX40-Portfolio sogar oftmals noch ganz gut weg, der allerdings praktisch eher passende Vergleich zum RTX40-Refreshportfolio offenbart den geringen nominellen Sprung viel besser: Das 80er Modell von 80 auf 84 Shader-Cluster, das 70Ti-Modell von 66 auf 70 Shader-Cluster und das 70er Modell von 56 auf maximal 50 Shader-Cluster (letzteres ein Limit des GB205-Chips).

RTX40 initiales Portfolio RTX40 "SUPER"-Refresh RTX50 initiales Portfolio
GeForce RTX 4090
128 SM @ 384-bit, 24 GB, 450W, $1599
GeForce RTX 4090
128 SM @ 384-bit, 24 GB, 450W, $1599
GeForce RTX 5090
170 SM @ 512-bit, 32 GB
GeForce RTX 4080
76 SM @ 256-bit, 16 GB, 320W, $1199
GeForce RTX 4080 Super
80 SM @ 256-bit, 16 GB, 320W, $999
GeForce RTX 5080
84 SM @ 256-bit, 16 GB
GeForce RTX 4070 Ti
60 SM @ 192-bit, 12 GB, 285W, $799
GeForce RTX 4070 Ti Super
66 SM @ 256-bit, 16 GB, 285W, $799
GeForce RTX 5070 Ti
70 SM @ ?-bit
GeForce RTX 4070
46 SM @ 192-bit, 12 GB, 200W, $599
GeForce RTX 4070 Super
56 SM @ 192-bit, 12 GB, 220W, $599
GeForce RTX 5070
≤50 SM @ 192-bit, 12 GB
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Rein aus dieser Hardware-Ansetzung heraus läßt sich da keine Fantasie bezüglich wirklicher Mehrperformance ziehen – womit nVidia jene Mehrperformance demzufolge aus anderen Punkten herausholen muß. Taktraten-technisch dürfte das ganze ebenfalls limitiert sein wegen des Wechseln von der 5nm auf die 4nm-Fertigung, was bestenfalls ein Halfnode-Spung ist. Der beste Punkt, wo etwas zu holen wäre, liegt somit in der Grafikchip-Architektur selber, sei es beim Umbau der Rechenwerke oder anderen Stellschrauben. nVidia hatte da in der Vergangenheit durchaus Grafikchip-Architekturen mit großen IPC-Zuwächsen dargebracht, allerdings fällt so etwas auch nicht vom Himmel bzw. passiert automatisch, nur weil man es unbedingt will. Am Ende ist ein eher maßvoller Zugewinn der kleineren Blackwell-Grafikchips die wahrscheinlichste Auflösung – aufgehübscht genauso wahrscheinlich durch irgendeine Verbesserung im Feld von DLSS oder direkt bei Frame Generation, um die Balkenlänge der Blackwell-Beschleuniger passend für schöne Präsentationsfolien zu bekommen.

Gleichfalls zeigt jenes nunmehr entblätterte RTX50-Portfolio auch darauf hin, dass nVidia zumindest mit dem initialen Portfolio keineswegs die VRAM-Mengen generell nach oben bringen will. Dies passiert gesichert nur bei der GeForce RTX 5090 (dort eher unnötig) und möglicherweise noch bei der GeForce RTX 5070 Ti (Wahl zwischen 12 oder 16 GB VRAM). Die Abrundung nach unten hin dürfte aber sicherlich wieder mit 8-GB-Modellen bei GeForce RTX 5060 & 5060 Ti erfolgen, womöglich wieder flankiert durch die Option auf 16 GB VRAM. Ein grundsätzlicher VRAM-Schritt nach vorn ist denkbarerweise erst Teil eines (derzeit hypothetischen) RTX50-Refreshs – zum einen, weil nVidia derzeit mangels als schlagkräftig wahrgenommener Konkurrenz einfach nicht muß, zum anderen weil die dafür benötigten 3-GByte-Speicherchips von GDDR7 erst im Laufe des Jahres 2025 zur Verfügung stehen. An den derzeit entworfenen Speicherinterfaces der Blackwell-Grafikchips sind halt keine anderen VRAM-Mengen anzupflanschen (außer immer gleich das Doppelte), jene 3-GByte-Speicherchips sind hierfür die rettende technische Lösung.