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Erster Hinweis zum Namensschema der Polaris-basierten Radeon R400 & M400 Serien

Während bei nVidias Pascal-Generation schon gewisse Grafikkarten-Namen festzustehen scheinen, wird bei AMDs Polaris-Generation derzeit meistens behelfsmäßig mit den Chipnamen selber operiert, da noch keinerlei Grafikkarten-Namen bekannt sind bzw. alles diesbezügliche im Feld der Spekulationen angesiedelt ist. Bislang bekannt sind nur einige Namen zu Radeon M400 Mobile-Lösungen, welche jedoch allesamt auf Rebrandings aufbauen – und zudem bei der Radeon R9 M470X aufhören. Mit einer weiteren Meldung bringen Videocardz nun jedoch Daten zu einer Polaris-11-basierten Radeon R9 M480, welche mit Taktraten von ≤1000/2500 MHz unter wahrscheinlich einer gewissen Abspeckung des Polaris-11-Chips antreten soll. Außer das AMD augenscheinlich sehr früh dran ist mit entsprechenden Mobile-Varianten der Polaris-Generation (natürlich gut zum Erlangen vieler OEM-Aufträge), läßt sich hieran dann endlich etwas halbwegs sicheres zum Namensschema der Radeon R400 & M400 Serien ablesen: Wenn Polaris 11 im Mobile-Segment für Radeon R9 M480 & 480X steht, dann dürfte Polaris 10 demzufolge für Radeon R9 490 & 490X stehen. AMD hat schließlich kürzlich ausgesagt, das auch Polaris 10 ins Mobile-Segment kommt – und auch früher hat AMD schon derart große Chips für das Mobile-Segment adaptiert (Pitcairn bei 212mm², Tonga bei 352mm²).

Damit kann man zum Radeon M400 Portfolio schon eine halbwegs feste Einschätzung der jeweiligen Namenswahl abgeben. Die Namenswahl bei den Desktop-Modellen der Radeon R400 Serie ist dagegen leicht spekulativ, basiert aber auf haltbaren Annahmen: Bislang hat AMD immer den höchsten Mobile-Chip im Desktop mindestens eine Stufe tiefer benannt – so geschehen zum einen bei der Radeon HD 7950M & 7970M auf Pitcairn-Basis, welcher sich im Desktop als Radeon HD 7800 Serie ausgab. Oder auch eher kürzlich bei der Radeon R9 M395X auf Tonga-Basis, welche im Desktop die Radeon R9 380 Serie gibt. Hieraus ergibt sich für uns ein klarer Hinweis darauf, das sich Polaris 11 – welcher im Mobile-Segment als Radeon R9 M490 Serie antreten wird – in Desktop-Gefilden dann die Radeon R9 480 Serie bilden sollte, worauf Polaris 11 dann logischerweise die Radeon R9 470 Serie geben muß. Der Rest des Desktop-Segments dürfte mit Rebranding-Lösungen gefüllt werden, so wie das schon im Mobile-Segment der Fall ist – worauf sich folgende Portfolio-Aufteilung bzw. folgendes Namensschema in der Polaris-Generation ergeben sollte:

Radeon R400 (Desktop) Chip Radeon M400 (Mobile)
Radeon R9 480 Serie Polaris 10
GCN 2.0, 2560 SE @ 256 Bit GDDR5
Radeon R9 M490 Serie
Radeon R9 470 Serie Polaris 11
GCN 2.0, 1280 SE @ 128 Bit GDDR5
Radeon R9 M480 Serie
? Bonaire
GCN 1.1, 896 SE @ 128 Bit GDDR5
Radeon R9 M470 Serie
? Oland
GCN 1.0, 384 SE @ 128 Bit GDDR5
Radeon R7 M440 & M460 Serien
Radeon R5 M430, M440 & M460 Serien

Es ergeben sich hiermit auch deutliche Hinweise darauf, das AMD für die kommenden Radeon R400 & M400 Serien nur die früheren Grafikchips Bonaire und Oland weiterverwenden wird, nicht aber andere Grafikchips. Selbige könnten im Desktop-Segment zwar weiterlaufen, dann aber unter ihren früheren Namen und damit natürlich über kurz oder lang in Richtung Auslauf gehend. Angesichts von Polaris 11 & 10 benötigt AMD sowieso nur noch kleiner angesetzte Grafikchips: Bonaire ist bei weitem nicht so energieeffizient wie Polaris 11, aber bei einer ähnlichen Chipfläche in einer günstigeren Fertigung auf einem klar niedrigeren Performance-Level unterwegs und ist demzufolge als neue LowCost-Lösung anzusehen. Der Oland-Chip ist bei ~100mm² Chipfläche dann sowieso konkurrenzlos günstig herzustellen und wird insbesondere im Mobile-Segment für absolute Einsteigerlösungen benötigt – nicht zwingend seitens der Konsumenten, diese wären mit einer leistungsfähigen APU besser dran, aber die Notebook-Hersteller bestehen leider auf solcherart LowEnd-Lösungen.

Kommt das Namensschema für die Radeon R400 & M400 Serien in dieser Form, dann würde AMD im Desktop bewußt Platz lassen für eine Radeon R9 490 Serie, welche dann durch die 2017er Vega-Chips gebildet werden könnte. Denkbar wäre auch eine Radeon R9 490 Serie sowie eine zweite Grafikkarten-Serie mit Sondernamen wie bei der Radeon R9 Nano/Fury Serie, sofern AMD gleich zwei Vega-Chips für das Consumer-Segment plant (möglich wäre aber auch, das einer der Vega-Chips eine reine HPC-Entwicklung wird wie bei nVidias GP100-Chip). Zumindest erscheint es so, als wollte AMD im Desktop-Segment die Radeon R400 Serie über insgesamt zwei Kalenderjahre aufbauen, nicht also nächstes Jahr unvermittelt zur "Radeon R500 Serie" wechseln. Wie dies im Mobile-Segment aussieht, bliebe abzuwarten, dort erwarten die Notebook-Hersteller einfach jährlich etwas "neu klingendes" – ganz egal ob es Rebrandings sind oder sogar nur das absolut selbe nur mit neuer Treiber-Benennung ist.