Spieleentwickler Ghost Games hat für das am 17. März 2016 endlich erscheinende "Need for Speed (2016)" (wiederum Abzug in der B-Note wegen mangelhafter Titel-Wahl) die offiziellen Systemanforderungen sowie auch die Liste der direkt unterstützten Lenkräder veröffentlicht. Auf Basis der Frostbite-3-Engine daherkommend, werden zwingend ein 64bittiges Windows sowie eine DirectX-11-Grafikkarte eingefordert. Beim Hauptspeicher sollen es minimal 6 GB und empfohlen dann 8 GB sein. Jene spezifischen Hardware-Anforderungen wurden im übrigen positiverweise mit einem klaren Vermerk auf das jeweilige Zielsetting angegeben: Die Minimum-Anforderungen gelten für 1280x720 LowQuality @ 30 fps – darunter sollte man dann also wirklich nicht liegen. Die Empfehlungen gelten hingegen für 1920x1080 HighQuality @ 60 fps – hier ergibt sich minimaler Spielraum, auch wenn man natürlich gerade für ein Autoraser-Spiel die Framerate üblicherweise eher hoch halten sollte.

Auf Prozessoren-Seite sieht man minimal einen Intel Core i3-4130 (2C+HT, 3.4 GHz) oder ein gleichwertiges Modell mit "4 Hardware-Threads" vor. Jene Angabe ist leider nicht wirklich eindeutig, aber mit dem Blick auf den erwähnten Core i3 wird klar, daß dies augenscheinlich auch virtuelle Rechenkerne einschließt. Ausgehend von jenem Core i3-4130 sollte eigentlich jede halbwegs moderne Intel- und AMD-CPU gut mitkommen, eingeschlossen natürlich auch alle FX-Modelle und APUs (mit mindestens vier Rechenkernen). Gut möglich zudem, daß leistungsstarke "Alt-Modelle" aus AMDs K8/10-Riegen sowie Intels Core-2-Ära hier auch noch mitspielen können, immer beachtend die mindestens vier Rechenkerne (da es HyperThreading auf diesen früheren Modellen nicht gab). Die Empfehlung geht hingegen an einen Intel Core i5-4690 (4C, 3.5/3.9 GHz) oder ein gleichwertiges AMD-Modell. In dieser Frage kann man es mit einem FX-8350 versuchen, denn jener liegt regulär auf ähnlicher Anwendungs-Performance – allerdings bekannterweise unter Spielen dann doch eher weiter zurück.

Auf Grafikkarten-Seite will man minimal AMD Radeon HD 7850 (Perf.Index 225%) oder nVidia GeForce GTX 750 Ti (Perf.Index 210%) sehen, beiderseits mit der Betonung auf jeweils 2 GB Grafikkartenspeicher. Dies stellt für eine Minimal-Anforderung, mit der dann am Ende nur 1280x720 LowQuality @ 30 fps möglich sein soll, keine schlechte Anforderung dar – sollte aber von heutigen Gamer-Systemen eher doch zu erfüllen sein. LowCost-Lösungen und frühere Mainstream-Modelle werden damit jedoch ausgeschlossen, denn niedriger als jenes genannte Qualitätssetting braucht man sicherlich nicht einzusteigen. Empfohlen werden hingegen AMD Radeon R9 290 (Perf.Index 480%) oder nVidia GeForce GTX 970 (Perf.Index 520%), beiderseits dann mit der Betonung auf jeweils schon 4 GB Grafikkartenspeicher. Angesichts eines Zielsettings von "nur" 1920x1080 HighQuality @ 60 fps sind dies durchaus beachtbare Anforderungen.

Auf einer heruntergeschraubten Bildrate von ~40 fps erscheinen damit auch Radeon R9 380 4GB (Perf.Index 360%), Radeon R9 380X (Perf.Index 390%) sowie GeForce GTX 960 4GB (Perf.Index 340%) noch mit im Spiel zu sein (was konkrete Tests abzuwarten bleibt!), damit dürften sich die Hardwaretweak-Möglichkeiten (auf bester Bildqualität) allerdings erschöpfen. Große Reserven für Downsampling/Supersampling Anti-Aliasing oder die UltraHD-Auflösung sind hier jedenfalls nicht zu sehen, wenn derart leistungsfähige Grafikkarten bereits für einfaches FullHD benötigt werden. Besondere Vorteile pro AMD- oder nVidia-Grafikkarten sind diesen Anforderungen ebenfalls nicht zu entnehmen, die kleinen zu sehenden Differenzen entspringen wohl eher den automatisch auftretenden "Rundungen" bei der Grafikkarten-Auswahl. Tendentiell sollten AMD-Grafikkarten aufgrund der Frostbite-3-Engine vielleicht etwas besser laufen, aber auch dies bliebe konkrete Tests abzuwarten.

In jedem Fall präsentiert sich Need for Speed (2016) als ein nunmehr sogar typischer Vertreter der neuen Spiele-Generation, bei welchen man in den Empfehlungen inzwischen oftmals so etwas wie "Radeon R9 290 oder GeForce GTX 970" liest. Von den bisher sechs Spiele-Systemanforderungen diesen Jahres notierten immerhin 4 Titel bereits solche (oder gar noch höhere) Anforderungen. Die beiden genannten Grafikkarten werden damit langsam zum unteren Standard für echte Gamer – so wie allerdings schon vor einiger Zeit in den allgemeinen Systemanforderungen für die PC-Spiele 2015/2016 eingeschätzt. Zeitige Käufer dieser Grafikkarten wird dies freuen, werden jene nun doch endlich wirklich gut ausgenutzt und hat sich daher dieser Kauf deutlich gelohnt. Allgemein gesehen ist es dennoch eine eher bedenkliche Entwicklung, wenn neu herauskommende Spiele nur noch auf HighEnd-Grafikkarte mit Preispunkten ab 300 Euro eine wirklich zufriedenstellende Performance (bei bestmöglicher Grafikqualität) bieten – und dies wie gesagt gerade einmal unter FullHD.