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Die Systemanforderungen zu Quantum Break

Nachdem Microsoft (in diesem Augenblick in der Rolle als Spielepublisher) zuerst einen ziemlichen Bohei um die Xbox-One-Exklusivität von "Quantum Break" gemacht hatte, wird das mit einigen Vorschußlorbeeren versehene (und auch wirklich interessant ausschauende) Actionspiel am 5. April 2016 zeitgleich für Xbox One und den PC erscheinen. Der PC-Support ist allerdings (willkürlich) eingeschränkt auf alleinig Windows-10-Maschinen (unter 64 Bit). An der Unterstützung von DirectX 12 dürfte dies kaum liegen, denn jene 3D-API ist auf der XBox One genauso wenig existent – vielmehr wird Microsoft das ganze natürlich nur als weitere Marketingmaßnahme zugunsten von Windows 10 benutzen und sieht eventuellen Mindereinnahmen durch den Ausschluß der (nach wie vor zahlreichen) Anwender von Windows Vista, 7, 8 & 8.1 demzufolge gelassen entgegen.

Spieleentwickler Remedy Entertainment hat in jedem Fall nunmehr die Systemanforderungen zu Quantum Break veröffentlicht – welche auch abgesehen von der zwingenden Anforderungen zugunsten von Windows 10 64-Bit ziemlich knackig aussehen, zudem auch neben "Minimum" und "Empfehlungen" sogar "Ultra"-Anforderungen mit sich bringen. Leider wird nirgendwo ausgeführt, für was jene "Ultra"-Anforderungen nun genau stehen sollen – man kann sich nur zusammenreimen, daß dies eventuell für die UltraHD-Aufösung gedacht sein könnte (die hierbei angegebene Grafikkartenspeicher-Menge von gleich 6 GB legt dies nahe). Als zwingende Anforderungen neben einem Windows 10 in der 64-Bit-Version gilt zudem eine DirectX-12-Grafikkarte – wobei die vom Spieleentwickler selbst genannten weiteren Grafikkarten nahelegen, das hierbei der Software-Part von DirectX 12 vollkommen ausreicht, es also nicht das "Feature-Level" 12_0 oder 12_1 sein muß. Beim Hauptspeicher will man dagegen (nicht zwingend) minimal 8 GB sehen, empfohlen sind 16 GB, die "Ultra"-Anforderung will ebenfalls 16 GB haben.

Auf Prozessoren-Seite will man dann minimal einen AMD FX-6300 (6C, 3.5/4.1 GHz) oder einen Intel Core i5-4460 (4C, 3.2/3.4 GHz) sehen – wobei letzterer seitens des Spieleentwicklers seltsamerweise mit nur 2.7 GHz Taktrate angegeben wurde. Falls man hierbei einen niedriger getakteten Intel-Vierkerner aus der Haswell-Reihe benennen wollte, hätte ein Blick in einschlägige Datenbanken den Core i5-4430S hervorgefördert, welcher mit 2.7/3.2 GHz sowohl das langsamste Vierkern-Modell der Haswell-Riege darstellt, als auch auf die genannte Taktrate von 2.7 GHz passt. Jener Core i5-4430S passt von der Performance her auch besser zum FX-6300 (Vergleich auf Basis des Core i5-4430 ohne "S"), während der Core i5-4460 doch einigermaßen schneller als der FX-6300 herauskommt. Herauslesen läßt sich hier, daß es schlicht ein halbwegs moderner Intel-Vierkerner (ältere Modelle als Haswell mit guten Taktraten eingeschlossen) oder ein FX-Prozessor ab sechs Rechenkernen und anständigen Taktraten sein soll. Wirklich ältere Prozessoren wie AMDs K8/K10-Modelle und Intels Core 2 Quad Serie werden damit effektiv ausgeschlossen (vielleicht kommen K10-Sechskerner noch mit, dies muß die Praxis ergeben).

Empfohlen wird hingegen mit dem Intel Core i5-4690 (4C, 3.5/3.9 GHz) ein nur etwas höher getakteten Intel-Vierkerner der gleichen Haswell-Architektur oder ein "gleichwertiges AMD-Modell". Aufgrund der höheren Taktrate und des generellen Nachteils von AMD-Prozessoren unter Spielen können wir hier nur noch den FX-8350 (8C, 4.0/4.2 GHz) als "gleichwertig" empfehlen, welcher in seiner grundsätzlichen Performance passabel mit dem Core i5-4690 vergleichbar ist. Beide Anforderungen sind nicht schlecht für heutige Gamer-Systeme, aber grundsätzlich gesehen erfüllbar – die allermeisten Gamer dürfte inzwischen auf potente Intel-Vierkerner oder aber vergleichbare AMD-Prozessoren umgestiegen sein. Unter der "Ultra"-Anforderung will man dann einen Intel Core i7-4790 (4C+HT, 3.6/4.0 GHz) oder wiederum ein "gleichwertiges AMD-Modell" haben – wobei wir da derzeit kein gleichwertiges Modell gegenüber einem schnellen Intel-Vierkerner mit HyperThreading sehen. Echte Gamer-Enthusiasten, für welche diese "Ultra"-Anforderung letztlich gedacht ist, dürften aber auch diesen Anforderungssprung noch bewältigen können.

minimale Anforderungen empfohlene Anforderungen "Ultra"-Anforderungen
Betriebssystem nur Windows 10 64-Bit  (Windows Vista, 7, 8 & 8.1 werden wirklich nicht unterstützt)
Prozessor AMD FX-6300 (6C, 3.5/4.1 GHz)
Intel Core i5-4460 (4C, 3.2/3.4 GHz)
"gleichwertiges AMD-Modell"
Intel Core i5-4690 (4C, 3.5/3.9 GHz)
"gleichwertiges AMD-Modell"
Intel Core i7-4790 (4C+HT, 3.6/4.0 GHz)
RAM 8 GB 16 GB 16 GB
DirectX DirectX 12
Grafikkarte AMD Radeon R7 260X
nVidia GeForce GTX 760
AMD Radeon R9 390
nVidia GeForce GTX 970
AMD Radeon R9 Fury X
nVidia GeForce GTX 980 Ti
VRAM 2 GB 4 GB 6 GB
HDD keine Angabe
Dienste kein Dienst benötigt
Anmerkung: Speichermengen sowie Anzahl an CPU-Rechenkernen werden in aller Regel nicht zwingend vorausgesetzt

Auf Grafikkarten-Seite geht es minimal mit AMD Radeon R7 260X (Perf.Index 200%) oder nVidia GeForce GTX 760 (Perf.Index 310%) los, beiderseits mit jeweils mindestens 2 GB Grafikkartenspeicher – wobei beide Grafikkarten von ihrer Grundperformance her auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammenpassen. Denkbar ist allerdings in diesem speziellen Fall, daß bei den minimalen Grafikkarten-Anforderungen tatsächlich eine klar langsamere AMD-Grafikkarte ausreichend ist, da das Spiel nun einmal primär für die Xbox One entwickelt wurde – mit einem Grafikprozessor, welcher nahe dem Bonaire-Chip der Radeon R7 260X steht. Um auf einer solchen Grafiklösung überhaupt ein Spiel wie "Quantum Break" realisieren zu können, wurde womöglich speziell auf die Hardware des Xbox-One-Grafikprozessors hin optimiert – was dann nachfolgend allen ähnlichen Grafiklösungen auf dem PC zu Gute kommen würde, zuerst dem ziemlich ähnlichen Bonaire-Chip und nachfolgend allen GCN-basierten Grafiklösungen (aka AMDs komplettes Produktprogramm ab der Radeon HD 7000 Serie).

Nicht vollkommen auszuschließen ist allerdings, daß der Spieleentwickler (auch) bei dieser Angabe danebenliegt und entweder die genannte Radeon R7 260X oder die genannte GeForce GTX 760 falsch sind. Für Mindestanforderungen sind beide genannte Grafikkarten im übrigen nicht schlecht, aber gerade noch so erfüllbar – sofern man nicht auf echte LowCost-Lösungen oder aber ältere Grafikkarten setzt. Die Grafikkarten-Empfehlungen zeigen dann nochmals deutlich nach oben: Hier sollen es AMD Radeon R9 390 (Perf.Index 530%) oder nVidia GeForce GTX 970 (Perf.Index 520%) mit jeweils mindestens 4 GB Grafikkartenspeicher sein (war da nicht etwas bei der GeForce GTX 970?) – beiderseits schon klar im HighEnd-Segment liegende Grafikkarten. Dies stellt (mit anderen Spieletiteln) die derzeit höchsten vorliegenden Grafikkarten-Anforderungen im PC-Bereich dar – was aber auch zur anscheinend gebotenen Optikpracht passt.

Übertroffen wird dies dann nur noch durch die (allerdings extra ausgewiesenen) "Ultra"-Anforderungen: Hier will man gleich AMD Radeon R9 Fury X (Perf.Index 670%, 4K-Index: 100%) oder nVidia GeForce GTX 980 Ti (Perf.Index 730%, 4K-Index: 100%) mit beiderseits jeweils mindestens 6 GB Grafikkartenspeicher sehen. Letzteres passt zwar nicht ganz auf die Radeon R9 Fury X, aber wenn man der GeForce GTX 970 ihre eigentlich nur 3,5 GB Grafikkartenspeicher durchgehen läßt, wird wohl auch dies funktionieren – noch dazu auf Basis einer offiziellen Herstellerangabe. Abzuwarten bleibt natürlich, wie gut das Spiel wirklich mit Radeon R9 Fury X und GeForce GTX 980 Ti unter der "Ultra"-Anforderung und damit vermutlich der UltraHD-Auflösung zuechtkommt. Daran sind in der Praxis schon ganz andere Titel gescheitert – und "Quantum Break" sieht durch die Bank nach sehr hohen Hardware-Anforderungen aus, da sind große Reserven nach oben hin eher weniger zu erwarten. Die üblichen Hardware-Tests zum kommenden Actionspiel werden hier mehr aussagen – es deutet sich allerdings durchaus schon ein Titel an, welcher erst mit den kommenden 14/16nm-Grafikkarten bestmöglich ausgenutzt werden kann.