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Die Grafikchip- und Grafikkarten-Marktanteile im ersten Quartal 2012

Die Analysten von Jon Peddie Research haben in zwei Meldungen (No.1 und No.2) Zahlen zu den Marktanteilen bei Grafikchips und Desktop-Grafikkarten für das erste Quartal 2012 zu bieten. Bei den Marktanteilen der insgesamten Grafikchips (inklusive der integrierten Lösungen samt Prozessoren mit integrierten Grafikchips) hat sich dabei recht wenig getan, allenfalls verliert nVidia wieder beachtbar aufgrund des Fehlens eben dieser integrierten Lösungen im nVidia-Portfolio. Im Endeffekt etabliert sich damit nur weiter ein aus dem Prozessoren-Markt vorgegebenes Bild: An der Spitze liegt einsam Intel aufgrund des deutlichen Vorsprungs an verkauften PC-Prozessoren, dann kommt mit großem Abstand AMD, welche durch das Kombiangebot von 20% Marktanteil im Prozessoren-Markt sowie der extra Grafikchips wuchern können – und am Ende der Skala wieder mit einigem Abstand dann nVidia, welche eben nur die extra Grafikchips haben und damit niemals eine echte Chance in dieser Statistik gegenüber Intel und AMD erlangen können.

Daher zeigt die Statistik der Marktanteile der reinen Desktop-Grafikkarten (Add-in Boards) auch eher an, was derzeit im Grafikchip-Markt gespielt wird – selbst wenn die diesbezüglich ebenfalls interessanten extra Mobile-Beschleuniger bei diesen reinen Desktop-Zahlen fehlen. Jene entscheiden sich derzeit fast nur noch zwischen AMD und nVidia, andere Grafikchip-Entwickler spielen im PC-Markt inzwischen keine beachtbare Rolle mehr. Dabei sah das erste Quartal 2012 einen gewissen Effekt zugunsten von AMD, welcher sich wohl aus dem Marktstart (und auch der entsprechenden Marktverfügbarkeit) vieler 28nm-Lösungen begründen dürfte – AMD gewann gegenüber dem vierten Quartal 2011 um 1,6 Prozentpunkte, nVidia verlor dagegen in diesem Zeitraum 1,5 Prozentpunkte.

Im großen Überblick der Marktanteile für Desktop-Grafikkarten über den Zeitraum der Jahre 2002 bis 2012 bedeutet dies möglicherweise den Stopp des bisherigen Trends, nach welchem nVidia seit Mitte 2010 recht beständig an Marktanteilen gewonnen hatte. Der Weg zu einer paritätischen 50/50-Aufteilung des Marktes – welcher sich eigentlich aufgrund eines (schon seit einiger Zeit) grob gleichwertigen Angebots an Desktop-Grafikkarten wirklich anbieten würde – ist allerdings noch weit. Hierbei spielen vor allem die OEM-Verkäufe an Desktop-Grafikkarten maßgeblich mit hinein, welche sich weniger an der Klasse der angebotenenen Modelle ausrichten als vielmehr der Verhandlungsmacht und der Stellung der Hersteller im OEM-Markt – was von außen sehr schlecht einsehbar ist, wo aber nVidia angeblich wirklich gute Positionen haben soll.