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Die Grafikchip- und Grafikkarten-Marktanteile im dritten Quartal 2013

Von Jon Peddie Research kommen wie üblich in zwei Meldungen – No.1 & No.2 die aktuellen Zahlen zu den Verkäufen von Grafikchips und Desktop-Grafikkarten im dritten Quartal 2013. Die erste Meldung beschäftigt sich mit allen Grafikchips und wird damit von uns nur der Vollständigkeit halber erwähnt, da dieser Markt "aller" Grafikchips wie bekannt zu schätzungsweise 70% von den integrierten Grafikchips dominiert wird. Daß hierbei Intel mit 63,0% die Nase vor AMD mit 20,7% und nVidia mit 16,3% hat, verwundert wenig, da dies eben durch Prozessoren-Verkäufe und nicht Verkäufe echter Grafik-Beschleuniger bestimmt wird.

Wie üblich viel interessanter ist daher die zweite Meldung, welche sich rein auf die Marktanteile von Grafikchips für Desktop-Grafikkarten bezieht (interessanter wären natürlich auch noch Zahlen zu den extra Mobile-Grafikchips, aber die liegen in den ziemlich hochpreisigen Reports von Jon Peddie Research verborgen). Laut der Marktbeobachter hat nVidia im dritten Quartal 2013 einen kleinen Satz von 62,0% auf 64,5% Marktanteil gemacht, während AMD in gleichem Maßstab von 38,0% auf 35,5% verlor. Beachtenswert ist daneben, daß nunmehr keine weiteren am Grafikchip-Markt beteiligten Firmen noch auf beachtbare Prozentanteile kommen, sondern vielmehr in den Promille-Bereich abgerutscht sind. Während VIA/S3 und Matrox letztes Jahr also noch wenigstens 0,3% Marktanteil auf sich vereinen konnten, machen AMD und nVidia diesen Markt nunmehr komplett unter sich alleine aus.

Der Zugewinn von nVidia inklusive des Abruschtens von AMD bedeutet natürlich auch, daß der zuletzt ganz gute Aufwärtstrend von AMD in diesem Teilmarkt deutlich gestoppt wurde. Dies kommt etwas überraschend, denn der Sommer war die große Zeit der AMD-Spielebundles, mittels welchen AMD eigentlich viele Modelle der Radeon HD 7000 Serie noch aus den Lägern an die Käufer bringen wollte. Andererseits waren im dritten Quartal die Launches von GeForce GTX 760, 770 und 780 voll wirksam, da allesamt vor dem Beginn des dritten Quartals abgehandelt. Zudem spielt womöglich in diese Verkaufszahlen auch schon die gewisse Käufer-Zurückhaltung vor der Ankündigung der neuen Volcanic-Islands-Generation mit hinein. Alternativ könnte der Markt aber natürlich auch von großen OEM-Deals beeinflußt worden sein – über jenen Aspekt des Grafikkarten-Geschäfts dringt üblicherweise zu wenig nach außen, um jenen wirklich einschätzen zu können.

Den Effekt der Volcanic-Islands-Generation wird man natürlich sowieso erst mit den Marktzahlen des vierten Quartals 2013 sehen können. Vollumfänglich wirksam werden die neuen AMD-Karten vielleicht sogar erst im ersten Quartal 2014, wenn AMD besser lieferbar mit Hawaii-Chips ist und auch mehr Hersteller-eigene Designs zu allen neuen Karten vorliegen. Nichtsdestotrotz sind die neuen Marktzahlen für AMD enttäuschend und spiegeln nicht den hohen Einsatz wieder, welchen AMD mit seinen Spielebundles über den Sommer geliefert hat.