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Angebliche erste Modell-Spezifikationen zu Skylake aufgetaucht

Die türkische Webseite PC FRM (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) zeigt den Ausschnitt einer angeblichen Intel-Unterlage, welche die Modell-Spezifikationen erster Skylake-Prozessoren offenbart. Dieselbe Quelle hatte kürzlich zweifellos originale Intel-Unterlagen zu den Skylake-Chipsätzen gezeigt und erscheint damit auf den ersten Blick als seriös – wenn da nicht die zwei eher untypischen Schreibfehler in der angeblichen Intel-Unterlage ("Ghz" und "Suppord") wären und jene mit nur zwei gelisteten Prozessoren-Modellen auch noch ungewöhnlich kurz ausgefallen wäre. Somit kann derzeit nicht bestätigt werden, daß diese Informationen korrekt sind – das ganze ist als in der Schwebe befindlich zu betrachten, wartend weiterer Bestätigung aus unabhängiger Quelle.

Genannt werden in der (angeblichen) Intel-Unterlage nur die beiden ungelockten Prozessoren Core i5-6600K und Core i7-6700K, welche wie üblich die Speerspitze des Intel-Portfolios im Mainstream/Performance-Segment darstellen werden. Der Vierkerner ohne HyperThreading Core i5-6600K taktet dabei mit 3.5/3.9 GHz exakt so wie das bisher an der gleichen Stelle im Haswell-Portfolio stehende Modell, der Core i5-4690K. Der Vierkerner mit HyperThreading Core i7-6700K, kommt mit 4.0/4.2 GHz sogar leicht niedriger getaktet als das Vergleichs-Modell aus dem Haswell-Portfolio heraus, der Core i7-4790K auf 4.0/4.4 GHz. In beiden Fällen kann gesagt werden – falls sich diese Taktraten bewahrheiten – daß Intel demzufolge bei Skylake erneut keine Taktratensprünge hinlegt, sondern allein auf Verbesserungen bei der Pro/MHz-Performance sowie natürlich seine überragende Marktstellung vertraut.

Vom Haswell-zu-Skylake-Zwischenschritt Broadwell sind wie bekannt nur runde 5% mehr Pro/MHz-Performance zu erwarten, damit bleibt der Hauptteil der Last an Skylake hängen. Wenigstens bring Skylake keine neue Fertigungstechnologie mit sich, womit sich Intel bei dieser Prozessoren-Architektur voll und ganz auf Architektur-Verbesserungen konzentrieren konnte. Trotzdem sollte man eher nicht mit großartigen Pro/MHz-Gewinnen durch Skylake rechnen – seit Sandy Bridge hat Intel es niemals mehr geschafft, zweistellig oben drauf zu legen. Es dürfte generell betrachtet auch immer schwieriger werden, aus demselben grundsätzlichen Ansatz noch mehr Performance auf gleicher Taktrate herauszupressen, gerade wenn man dafür eben nicht in ineffizienter Weise Chipfläche und Stromverbrauch verschwenden will.

Dabei ist Intel der Markterfolg von Skylake sowieso schon sicher, nachdem Haswell nun wirklich lange am Markt steht und Broadwell eher nur in Feigenblatt-Manier in den Markt kommt – die Zeit ist sicher reif für eine neue Intel-Architektur im Desktop, gerade wenn man gegenüber Haswell sowohl die neue Fertigung als auch den echten Architektur-Sprung anbieten kann. Hinzu kommt der deutliche Sprung bei den Mainboard-Chipsätzen für Skylake: Jene bieten erstmals Support für DDR4-Speicher und PCI Express 3.0 im Mainboard-Chipsatz, zuzüglich wesentlich mehr PCI Express Lanes – was für deutlich mehr Möglichkeiten bei der Anbindung von Peripherie nütztlich ist. Auch wenn es offenbar keine Taktratensprünge geben wird und auch die Pro/MHz-Verbesserungen vermutlich nicht überragenden werden, dürfte doch das Gesamtpaket von Skylake durchaus überzeugend ausfallen – vielleicht nicht für Haswell-Besitzer, so aber doch für alle Besitzer früherer Intel-Systeme.