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Intels Broadwell-Grafik scheinbar erneut mit deutlichem Performance-Sprung

Während man Intel bezüglich der Entwicklung der CPU-Rechenkraft durchaus nachsagen kann, in den letzten Jahren nur das allernötigste getan zu haben, gab es mit den letzten Intel-Generationen immer gute bis erstklassige Sprünge bei der Performance der integrierten Grafik. Mit jener kommt Intel (zumindest nominell) inzwischen nahe an die Performance-Werte von Grafik-Spezialist AMD heran. Auch mit der kommenden Broadwell-Generation scheint Intel diesen Weg erneut gehen zu wollen, denn erste auf YouTube zu sehende Benchmarks einer integrierten Broadwell-Grafik versprechen erneut einen deutlichen Performance-Sprung bei dieser neuen Intel-Architektur. Hierbei wurden zwei Ultrabook-Prozessoren mit GT2-Grafik direkt miteinander verglichen – der eine aus der Haswell-Generation, der andere aus der Broadwell-Generation:

Technik 3DMark Vantage
Perf. insg.
3DMark Vantage
Perf. GPU
(Quelle)
Intel HD Graphics 5500 Broadwell GT2, 24 EU @ 200/950 MHz, auf Core i7-5500U, 2C+HT, 2.4/3.0 GHz, 15W TDP 5124 4351 (YouTube)
Intel HD Graphics 4400 Haswell GT2, 20 EU @ 200/1100 MHz, auf Core i7-4510U, 2C+HT, 2.0/3.1 GHz, 15W TDP 3868 3252 (YouTube)
Intel Iris Pro Graphics 5200 Haswell GT3e, 40 EU @ 200/1200 MHz, auf Core i7-4750HQ, 4C+HT, 2.0/3.2 GHz, 47W TDP 8166 - (3DCenter)

Leider gab es bei diesem Vorab-Test nur einen einzelnen 3DMark-Vantage-Wert – dafür ist es heutzutage schon schwer, noch Vergleichswerte zu modernen integrierten Grafiklösungen zu finden. In einem älteren 3DCenter-Artikel zur Intel Iris Pro Graphics 5200 finden sich noch entsprechende Benchmarks zum 3DMark Vantage, allerdings ist diese integrierte Grafiklösung auch ein absolutes Spitzenmodell mit deutlich mehr Ausführungseinheiten (EU) samt extra 128 MB eDRAM. Daß jene Haswell GT3e-Grafik dann der Broadwell GT2-Grafik davonzieht, kann wenig erstaunen – bleibt also letztlich der reine Performancesprung zwischen Haswell GT2 und Broadwell GT2 von (laut diesen Messungen) ca. +34%. Angesichts eines geringeren TurboMode-Takts und dem eher mittelprächtigen Sprung von 20 auf 24 Ausführungseinheiten ist dies ein hervorragendes Ergebnis, gerade weil keine neue Speichertechnologie und damit auch nicht mehr Speicherbandbreite zur Verfügung standen.

Ein Spitzenmodell wird die Broadwell GT2-Grafik damit noch lange nicht – jene ist dafür aber auch nicht gedacht, es handelt sich vielmehr um eine Standard-Grafiklösung, welche in nahezu jedem Broadwell-Prozessor verwendet werden wird. Mit dem genannten Performance-Sprung von +34% zwischen Haswell GT2 und Broadwell GT2 robbt sich Intel einmal mehr an AMDs integrierte Grafiklösungen heran – und es würde nicht überraschen, wenn abseits der jeweiligen Topmodelle die Broadwell-Grafik dann inzwischen ähnlich schnell wie die gleichwertigen AMD-Lösungen herauskommt. Daß AMDs integrierten Grafiklösungen aufgrund ihrer Radeon-Abstammung die (viel) höhere Spielekompatibiliät aufweisen und damit die für Gamer jederzeit bessere Option darstellen, besteht weiterhin – doch integrierte Grafik ist ja auch eigentlich nicht für Gamer gedacht, sondern allerhöchstens für den Gelegenheitsnutzer, wo also bestmögliche Spielekompatibilität kein wirklich großes Argument darstellt.