TechPowerUp wollen aus "Industrie-Quellen" genauere Spezifikationen und sogar Rohleistungs-Werte zu den kommenden AMD-Chips Polaris 11 und Polaris 10 erfahren haben. Jene neue Angaben weichen allerdings teilweise deutlich von den bisherigen Spezifikations-Angaben zu Polaris 11 und Polaris 10 ab: Hierbei soll der kleinere Polaris-11-Chip nicht mit 1024-1280 Shader-Einheiten antreten, sondern vielmehr nur mit 896 Shader-Einheiten – beim größeren Polaris-10-Chip sollen es hingegen nur 2048 anstatt der vorher so genannten 2304-2560 Shader-Einheiten sein. Dafür berichtet man allerdings auch (indirekt über die Rechenleistungs-Angaben) von für AMD ungewöhnlich hohen Chiptaktungen von 1350 bis 1400 MHz, was die niedrigere Anzahl an Shader-Einheiten weitgehend wieder ausgleicht.

Was auf den ersten Blick dann wirklich abweichende Spezifikationen gegenüber dem früheren Stand ergibt, rückt sich möglicherweise durch eine Notiz seitens Videocardz wieder gerade: Jene hatten dieselben Spezifikationen auch vorliegen – aber mit dem klaren Hinweis, das es sich hierbei um Spezifikationen für Mobile-Lösungen handeln soll. Dies bedeutet zweierlei Dinge: Erstens sollten die Taktraten der entsprechenden Desktop-Lösungen dann nochmals höher liegen, AMD kommt hierbei eventuell sogar in den Bereich der Taktraten der Pascal-Grafikkarten. Und zweitens können diese Mobile-Lösungen natürlich über deaktivierte Shader-Einheiten verfügen, hierbei muß keineswegs der Vollausbau der jeweiligen Grafikchips zum Einsatz kommen – womit die früheren Nennungen zur Anzahl der Shader-Einheiten weiterhin korrekt sein könnten. Wenn man also die vorliegenden Hardware-Leaks zu Polaris 11 & 10 zusammenführt, ergibt sich folgendes derzeitiges Bild (zum Stand des Irrtums):

Das ganze ist natürlich noch mit reichlich Spielbreite versehen: Weder sind die Anzahl der verbauten Shader-Einheiten sicher, noch die angenommenen Taktraten. Noch viel schlimmer: Den Effizienzeffekt, welchen AMD durch die Verbesserungen der GCN 2.0 Architektur (offiziell die "4th Generation GCN Architecture") erreichen will, kann man derzeit nur schätzen – und keiner kann einen soliden Anhaltspunkt dafür geben, auf wieviel das ganze ungefähr hochzurechnen ist. Die fast sichersten Angaben sind noch unsere Preisschätzungen – einfach, weil AMD die kommenden Polaris-Grafikkarten derart plazieren kann (und sollte), wenn man das bisherige Radeon R300 Portfolio damit mehr oder weniger vollständig auflöst. Wieviele von diesen Annahmen sich letztlich durch die Realität bestätigen lassen, bleibt die Herausgabe offizieller Daten zu Polaris 11 & 10 seitens AMD abzuwarten – welche aber hoffentlich bald erfolgt, die Grafikkarten-Enthusiasten scharren schließlich schon deutlich mit den Hufen.