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AMD stellt die Radeon R9 280 als nahezu Wiedergänger der Radeon HD 7950 "Boost Edition" vor

Grafikchip-Entwickler AMD füllt das Portfolio der Radeon R200 Grafikkarten-Serie mit einer weiteren Grafikkarte auf: Die Radeon R9 280 soll die bisherige Lücke zwischen Radeon R9 270X (Perf.Index 290%) und Radeon R9 280X (Perf.Index 380%) einnehmen. Für die neue Grafikkarte benutzt AMD den R1000/Tahiti-Chip der Radeon HD 7900 Serie sowie der Radeon R9 280X und speckt selbigen etwas ab: Anstatt der maximal möglichen 2048 Shader- und 128 Textureneinheiten gibt es nur 1792 Shader- und 112 Textureneinheiten, die 32 ROPs und das 384 Bit DDR Speicherinterface bleiben dagegen unangetastet. Die Taktraten der neuen Karte liegen bei ≤933/2500 MHz – womit die Radeon R9 280 nahezu gleich zur Radeon HD 7950 "Boost Edition" herauskommt: Die Anzahl der Hardware-Einheiten sind identisch, die Taktraten mit 850/925/2500 MHz sehr ähnlich.

Allerdings könnte es in diesem Fall doch gewisse Differenzen geben: Die Radeon HD 7950 "Boost Edition" wurde seinerzeit von ihrem PowerTune-Limit bemerkbar in ihrer Performance limitiert und konnte ihre Taktrate nicht durchgehend auf 925 MHz halten. Innerhalb der Radeon R200 Serie gab es jedoch bislang keine Grafikkarten außerhalb der Haiwaii-basierten Radeon R9 290 & 290X mit derselben Problematik, vielmehr wurden bei den neueren AMD-Grafikkarten die Boost-Taktraten prinzipiell durchgehend gehalten. Dies hängt natürlich von der konkreten Ausgestaltung des PowerTune-Limits bei der Radeon R9 280 ab, aber dennoch kann man die Vermutung aufstellen, daß jene Karte vermutlich dauerhaft bei 933 MHz taktet – und damit dann doch einen gewissen Taktraten-Unterschied zur Radeon HD 7950 "Boost Edition" produziert. Bei der Performance macht dies nichts weltbewegendes aus (5-6%), aber dennoch werden Radeon HD 7950 "Boost Edition" und Radeon R9 280 somit kaum eine identische Performance abliefern.

Radeon HD 7950 "Boost Edition" Radeon R9 280 Radeon R9 280X GeForce GTX 760
Chipbasis AMD R1000/Tahiti, 4,31 Mrd. Transistoren in 28nm auf 365mm² Chipfläche nVidia GK104, 3,54 Mrd. Transistoren in 28nm auf 294mm² Chipfläche
Architektur GCN 1.0, DirectX 11.2a & Mantle Kepler, DirectX 11.0
Technik 2 Raster-Engines, 1792 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 384 Bit DDR Interface 2 Raster-Engines, 2048 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 384 Bit DDR Interface 3-4 Raster-Engines, 1152 Shader-Einheiten, 96 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface
Taktraten 850/925/2500 MHz ≤933/2500 MHz ≤1000/3000 MHz 980/1033/3000 MHz
Speicher 3 GB GDDR5 3 GB GDDR5 3 GB GDDR5 2/4 GB GDDR5
Layout DualSlot DualSlot DualSlot DualSlot
Stromstecker 2x 6pol. 1x 6pol. + 1x 8pol. 1x 6pol. + 1x 8pol. 2x 6pol.
TDP 200W 250W 250W 170W
Idle-Verbrauch 14W ? 16W 11W
Spiele-Verbrauch 178W ? 213W 160W
Perf.Index
(19x10 4xAA)
320% ~330-340% 380% 310%
Listenpreis 349$ 279$ 299$ 249$
Straßenpreis 240-280€
(Auslauf)
erwartet nächste Woche 260-300€ 200-220€
Launch August 2012 4. März 2014 8. Oktober 2013 25. Juni 2013

Genauer wird sich dies erst ermitteln lassen, wenn die Hardware-Tester die Radeon R9 280 in die Finger bekommen – was mangels von AMD bereit gestellter Pressesamples kaum vor nächster Woche passieren wird, wenn die neue AMD-Karte in den Handel gelangen soll. Preislich setzt AMD die Radeon R9 280 bei einem Listenpreis von 279 Dollar im übrigen nur sehr knapp unterhalb der Radeon R9 280X (299$) an – mal schauen, was die Straßenpreise letztlich für einen realen Unterschied ergeben. Idealerweise sollte die Radeon R9 280 bei knapp oberhalb von 200 Euro herauskommen, da es die Radeon R9 280X (lieferbar) ab 260 Euro und die Radeon R9 270X ab 160 Euro gibt. Bei einem angenommenen Straßenpreis von 200 bis 220 Euro würde AMD die im selben Preisfeld befindliche GeForce GTX 760 deutlich unter Druck setzen können, da die nVidia-Karte letztlich ein gewisses Stück langsamer ist.