Basierend auf diesem realen Chiptakt von 1841 MHz erreicht die GeForce GTX 1060 im übrigen ziemlich exakt dieselbe reale Rechenleistung wie die GeForce GTX 980 – welche ihrerseits immerhin mit 60% mehr Shader-Einheiten antritt. All dies gleicht die GeForce GTX 1060 nur über ihren Mehrtakt aus – eine stolze Leistung und ein Ausdruck der Stärke von TSMCs 16nm-Fertigung. Gegenüber der GeForce GTX 980 fehlt der GeForce GTX 1060 ansonsten etwas Rastizer-Leistung (dürfte kaum etwas ausmachen, da eher im Übermaß vorhanden) sowie etwas Speicherbandbreite. Letztere könnte der GeForce GTX 1060 unter höheren Auflösungen schaden – aber für jene ist diese Karte sowieso nicht gemacht. Trotz völlig abweichenden Chipdesigns kann man die GeForce GTX 1060 somit von ihren Rohleistungen her als glatten Ersatz zur GeForce GTX 980 ansehen.
Der AMD-Kontrahent in Form der Radeon RX 480 hat hingegen in allen Disziplinen höhere Rohleistungen gegenüber der GeForce GTX 1060 aufzubieten – benötigt dies allerdings, um überhaupt mitspielen zu können, denn auch mit der Polaris-Generation ist AMDs Recheneffizienz nur eher maßvoll gestiegen und somit noch lange nicht auf dem nVidia-Niveau. Zudem spielt hier auch der Punkt mit hinein, das hohe Taktraten bei geringerer Einheitenanzahl immer etwas effizienter sind als niedrige Taktraten bei hoher Einheitenanzahl – und bei der hohen Taktraten-Differenz, welche nVidia derzeit mit der Pascal-Generation erreicht, macht dies auch etwas aus. Der einzige nominelle Vorteil der Radeon RX 480 liegt bei den Speichermengen: Man hat zum etwa gleichen Preis gleich 8 GB – und zum klar niedrigeren Preis die ebenfalls gut verwendbare Speichermenge von 4 GB zu bieten.
Klare Vorteile erwirbt sich die GeForce GTX 1060 dann beim realen Stromverbrauch: Sowohl Idle- als auch Spiele-Verbrauch der GeForce GTX 1060 sind klar niedriger als bei der Radeon RX 480. Rein technisch gesehen sind 119 Watt zu 163 Watt Spiele-Verbrauch sogar ein erheblicher Unterschied, allerdings muß man hier auch einschränkenderweise hinzusagen, das dies in der Praxis ziemlich bedeutungslos ist. Eine wirklich höhere Stromrechnung kommt dabei nicht heraus, zudem ist die Differenz zu gering, um echte Auswirkungen auf benötigte Netzteil-Stärken oder die anzusetzende Gehäuse-Lüftung zu haben. Dies wäre nur der Fall, wenn eine Grafikkarte völlig abweichenderweise in den 200-Watt-Bereich geht – was aber in der aktuellen 14/16nm-Generation in diesem Preis- und Performance-Segment nicht mehr der Fall ist.
HW.fr | Heise | HT4U | PCGH | TPU | Tom's | TweakPC | Ø | Perf./TDP | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Radeon RX 480 8GB | 16W 165W |
16W 156W |
17,1W 165,3W |
15W 158,3W |
15W 163W |
16W 164W |
16W 163W |
550% 150W |
|
Radeon R9 Nano | 14W 185W |
11W 186W |
14,6W 168,8W |
13W 183W |
600% 175W |
||||
Radeon R9 390X | 18W 329W |
14,4W 301,5W |
13W 344W |
14,4W 293,6W |
14,9W 233W |
15W 303W |
580% 275W |
||
Radeon R9 390 | 11W 231W |
15,1W 222W |
~15W ~250W |
540% 275W |
|||||
Radeon R9 380X | 14W 191W |
13,7W 170W |
15W 199W |
12W 171W |
13W 191W |
15,9W 172W |
14W 188W |
390% 190W |
|
Radeon R9 380 | 16W 180W |
14W 193W |
12W 184W |
14,9W 138W |
14W 179W |
360% 190W |
|||
GeForce GTX 960 | 10W 117W |
? 115W |
9,7W 94,5W |
8W 108W |
11W 90W |
10W 109W |
340% 120W |
||
GeForce GTX 970 | 18W 151W |
11,2W 160,0W |
15W 164W |
9W 161W |
20W 168W |
12W 161W |
510% 145W |
||
GeForce GTX 980 | 12W 155W |
? 173W |
11,2W 180,0W |
11,5W 160W |
8W 156W |
15W 185W |
12W 174W |
600% 165W |
|
GeForce GTX 1060 6GB | 7W 120W |
5W 119W |
6,4W 120,0W |
6,5W 118,3W |
5W 116W |
9W 119W |
7W 119W |
590% 120W |
|
Der obere Wert einer Zelle ist immer der Idle-Stromverbrauch, der untere Wert einer Zelle immer der Spiele-Stromverbrauch. In der Durchschnitts-Spalte ("Ø") fettgedruckte Werte basieren auf Berechnungen, die nicht fettgedruckte Werte sind Schätzungen. Die letzte Spalte enthält Angaben zum 3DCenter Performance-Index (oben) sowie zur offiziellen TDP (unten). |
Einschränkenderweise ist natürlich zu bemerken, das der Stromverbrauch von Werksübertaktungen zur GeForce GTX 1060 aus diesem Bild ausbrechen und möglicherweise bemerkbar höher liegen wird – schließlich ist aus dieser Karte nur mehr Performance herauszuholen, wenn man auch das Power-Limit entsprechend hochsetzt. Genauso werden natürlich alle Herstellerdesigns auch eine eigene Geräuschentwicklungs-Charaktistik mitbringen, welche sicherlich abweichend ist von dem Bild, was das Referenzdesign in dieser Frage hinterläßt. Jenes macht allerdings so oder so einen guten Eindruck – und da die Herstellerdesigns diesbezüglich meistens noch besser sind, wird es bei der GeForce GTX 1060 wohl keine Probleme mit einer zu hohen Geräuschbelastung geben.
Idle-Betrieb | Spiele-Betrieb | Spulenfiepen |
---|---|---|
Test von ComputerBase | ||
Unter Windows dreht der Lüfter der GeForce GTX 1060 Founders Edition mit mindestens 1.200 Umdrehungen und damit ein wenig schneller als die ansonsten baugleichen Pendants der GeForce GTX 1070 und 1080. Der Geräuschpegel steigt entsprechend auf 30,5 Dezibel, was aus einem geschlossenen Gehäuse zu hören ist, aber nicht stört. Im Vergleich ist die Radeon RX 480 ein wenig leiser. | Deutlich größere Unterschiede gibt es unter Last. Die GeForce GTX 1060 Founders Edition agiert dann mit 2.000 Umdrehungen in der Minute und wird 40,5 Dezibel laut. Damit rauscht die Grafikkarte zwar hörbar beim Spielen, ist jedoch nicht unangenehm. Im Vergleich dazu ist die Radeon RX 480 unter Last lauter. | Alle drei Grafikkarten weisen elektronische Störgeräusche auf, die auch bei geringeren Frameraten auftreten – die GeForce GTX 1060 Founders Edition am meisten, jedoch gehen die Geräusche im Lüfterrauschen unter. Aus einem geschlossenen Gehäuse sind alle Testkandidaten diesbezüglich unproblematisch. |
Test von Golem | ||
Lobenswert finden wir die Lautstärke der Nvidia-Karte: Im Leerlauf ist sie kaum hörbar. | Unter Last rauscht die Geforce GTX 1060 dumpf: Mit bis zu 2,4 Sone ist sie klar leiser als AMDs Radeon RX 480 und im Betrieb relativ ruhig. Wer mit Surround-Lautsprechern oder gar mit Headset zockt, wird von der Founder's Edition im Betrieb wenig mitbekommen – silent ist sie aber keinesfalls. | |
Test von Hardwareluxx | ||
Offensichtlich einen Schritt nach vorne hat NVIDIA bei der Idle-Lautstärke gemacht, denn mit einem Wert von 38,5 dB(A) ist die GeForce GTX 1060 Founders Edition sehr leise und gehört zu den aktuell leisesten Karten, die direkt vom GPU-Hersteller stammen. | Auch unter Last bleibt die GeForce GTX 1060 Founders Edition womöglich aufgrund der niedrigen Leistungsaufnahme recht entspannt und arbeitet mit 42,2 dB(A). Damit ist sie allerdings auch nur geringfügig leiser als die GeForce GTX 1070 Founders Edition. Letztendlich findet sich die Karte im Mittelfeld des Testfeldes wieder. | |
Test von HT4U | ||
Das Idle-Verhalten der GeForce GTX 1060 empfanden wir als etwas schwieriger zu beurteilen. So arbeitet der Lüfter des dortigen Kühlkonstruktes auf absolut ruhendem Desktop bei 1.270 Umdrehungen pro Minute und zeigt mit 13,4 dB(A) Schalldruck und 0,81 sone praktisch die beste Leistung bei den drei heutigen Vertretern. Über längere Zeiträume wurden wir dann mit einem Drehzahlverhalten im Bereich zwischen 1.400 und 1.500 Umdrehungen pro Minute konfrontiert, was wir bei der Arbeit vom Geräuschverhalten dann auch ganz klar wahrnehmen konnten. Wir wurden hier mit einem relativ leisen, aber zu hörenden Rauschen konfrontiert, welches wir mit 16,4 dB(A) nachgemessen haben. | Unter Spielen sehen wir typisch 26,8 dB(A), und selbst bei gelockerten Powerlimits und Übertaktung überschreiten wir keine 29 dB(A) im Schalldruck. Alles in allem ist die GeForce GTX 1060 Founders Edition damit eine sehr leise Grafikkarte. | Auch nerviges und ungewöhnliches Spulenfiepen können wir den Karten nicht attestieren. Sie verhalten sich wie erwartet. Sehr hohe Frameraten lösen Spulenfiepen aus, wir sprechen hier allerdings von einer geringen Geräuschbelästigung und Frameraten von mindestens 500 fps oder eher darüber. |
Test von PC Games Hardware | ||
Insgesamt arbeitet die Kühlung auf einem für ein 2-Slot-Radialdesign niedrigen Niveau und erreicht unter Volllast im PCGH-Test 2,4 Sone. | Eine auffällige Tendenz zum Spulenfiepen oder anderen Störgeräuschen konnten wir im Test nicht feststellen – die zusätzliche Geräuschentwicklung bei hohen drei- oder gar vierstelligen Fps bleibt hörbar, aber unauffällig. | |
Test von Tom's Hardware | ||
Im Idle sind die gemessenen 31,4 dB(A) ein guter Wert, der nur knapp über dem Geräuschpegel eines üblichen Wohnraums liegt. Der Klangcharakter von Nvidias Radiallüfter ist bei niedrigen Drehzahlen dabei deutlich angenehmer als der etwas "knurrigere" Radiallüfter der unlängst getesteten Radeon RX 480-Referenzkarte, obwohl der Pegel einen winzigen Tick höher liegt. | Die gemessenen 35,4 dB(A) sind ebenfalls ein wirklich guter Wert, zumal man kaum Motor- und Lagergeräusche heraushören kann. Der Klangcharakter ist nicht so tieftonlastig und brummig wie bei der unlängst getesteten AMD-Karte, sondern ähnelt einem deutlich angenehmeren Rauschen. | |
Test von TweakPC | ||
Wie üblich kann das Nvidia Referenzdesign in Radialbauweise von der minimalen Laustärke her nicht mit den Kühlern der Custom-Designs mit zwei oder gar drei Lüftern mithalten. Das liegt einfach daran, das die Nvidia Karte bereits im Idle mit einer Drehzahl von 1500 UPM arbeitet. Auch wenn der Nvidia Lüfter qualitativ sehr gut ist, erzeugt das Radialdesign bei dieser Drehzahl bereits ein minimales Rauchen, das Axiallüfter mit zum Teil unter 800 UPM eben nicht erzeugen. | Das Verhältnis ändert sich aber unter Last, denn hier kann die Nvidia Karte deutlich besser abschneiden und landet bei – für einen Radiallüfter – guten 34,1 dBA. Die AMD Karte brachte es hier bereits auf 41,12 dBA und das bei deutlich höheren Temperaturen. Die Energieeffizienz der GeForce zahlt sich hier also bereits aus. | Erfreulicherweise lässt sich der GTX 1060 nur ein sehr geringes Spulenfiepen entlocken. Es liegt im Bereich von etwa 2 KHz. |