Die Radeon RX 480 kommt derzeit in zwei Versionen daher – eine mit 4 GB und eine mit 8 GB Speicher, welche sich ansonsten nicht unterscheiden sollten. Derzeit sind nur Referenzmodelle am Markt, die Herstellerdesigns mit angepassten Kühlkonstruktionen sollen in ca. zwei Wochen folgen. Leider veranstaltet AMD ein kleines Verwirrspiel um den Speichertakt der beiden Kartenausführungen: Das AMD-Referenzmodell der Radeon RX 480 mit 8 GB taktet den Speicher mit 4000 MHz, das AMD-Referenzmodell der Radeon RX 480 mit 4 GB dagegen nur mit 3500 MHz. Hinzu kommt jedoch noch, das die Minimum-Anforderung, welche AMD an die Grafikkarten-Hersteller stellt, bei durchgehend (aka unabhängig der Speichermenge) nur 3500 MHz Speichertakt liegt. Daher ist es also zumindest möglich, das auch Radeon RX 480 Modelle mit 8 GB Speicher und nur 3500 MHz Speichertakt erscheinen. Anzunehmen ist allerdings, das sich alle Karten wenigstens an die Taktung der jeweiligen AMD-Referenzmodelle halten, alle 4-GB-Ausführungen also mit mindestens 3500 MHz Speichertakt und alle 8-GB-Ausführungen also mit mindestens 4000 MHz Speichertakt erscheinen.
Aufgrund der unterschiedlichen Speichertaktraten sollten sich Radeon RX 480 4GB und Radeon RX 480 8GB zudem minimal bei der Performance und potentiell auch beim Stromverbrauch unterscheiden – weniger erbrachte Performance ergibt eigentlich auch immer einen etwas niedrigeren Stromverbrauch. Die Differenz bei der Speicherbandbreite liegt bei immerhin 12,5% weniger, dies kann durchaus für ein paar Prozentpunkte weniger Performance stehen. Die Radeon RX 480 4GB ist somit separat zu betrachten sowie gegebenenfalls mit einem eigenen Performance-Index zu versehen. Der Einfluß der differierenden Speichermenge auf die Performance dürfte hingegen marginal bis nicht nachweisbar sein, da die Karte nicht für die UltraHD-Auflösung gemacht ist. Die 8 GB Speicher bei der Radeon RX 480 sind eher eine Zukunftsinvestition als denn aktuell wirklich notwendig oder aber ausgenutzt.
GeForce GTX 970 | GeForce GTX 980 | Radeon R9 390 | Radeon R9 390X | Radeon RX 480 | |
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Chipbasis | nVidia GM204 | AMD Hawaii | AMD Polaris 10 | ||
Fertigung | 5,2 Mrd. Transistoren in 28nm auf 398mm² Chipfläche bei TSMC | 6,2 Mrd. Transistoren in 28nm auf 438mm² Chipfläche bei TSMC | 5,7 Mrd. Transistoren in 14nm auf 232mm² Chipfläche bei GlobalFoundries | ||
Architektur | Maxwell 2, DirectX 12 Feature-Level 12_1 | GCN 1.2, DirectX 12 Feature-Level 12_0 | GCN 2.0, DirectX 12 Feature-Level 12_0 | ||
Features | SLI, DSR, PhysX, G-Sync | Mantle, CrossFire, VSR, TrueAudio, FreeSync | Mantle, CrossFire, VSR, TrueAudio Next, FreeSync | ||
Technik | 4 Raster-Engines, 1664 Shader-Einheiten, 104 TMUs, 56 ROPs, 224 Bit GDDR5-Interface, 1,75 MB Level2-Cache | 4 Raster-Engines, 2048 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 64 ROPs, 256 Bit GDDR5-Interface, 2 MB Level2-Cache | 4 Raster-Engines, 2560 Shader-Einheiten, 160 TMUs, 64 ROPs, 512 Bit GDDR5-Interface, 1 MB Level2-Cache | 4 Raster-Engines, 2816 Shader-Einheiten, 176 TMUs, 64 ROPs, 512 Bit GDDR5-Interface, 1 MB Level2-Cache | 4 Raster-Engines, 2304 Shader-Einheiten, 144 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit GDDR5-Interface, 2 MB Level2-Cache |
Taktraten | 1050/1178/3500 MHz (Ø-Chiptakt: ~1178 MHz) |
1126/1216/3500 MHz (Ø-Chiptakt: 1153 MHz) |
≤1000/3000 MHz (Ø-Chiptakt: ~1000 MHz) |
≤1050/3000 MHz (Ø-Chiptakt: ~1050 MHz) |
4GB: 1120/1266/3500 MHz (Ø-Chiptakt: ? MHz) 8GB: 1120/1266/4000 MHz (Ø-Chiptakt: 1209 MHz) |
Speicherausbau | 4 GB GDDR5 (nur 3,5 GB performant nutzbar) |
4 GB GDDR5 | 8 GB GDDR5 | 8 GB GDDR5 | 4/8 GB GDDR5 |
Layout | DualSlot | DualSlot | DualSlot | DualSlot | DualSlot |
Kartenlänge | 27,0cm | 27,0cm | 27-31cm (Herstellerdesigns) |
27-31cm (Herstellerdesigns) |
24,3cm |
Ref./Herst./OC | ✓ / ✓ / ✓ | ✓ / ✓ / ✓ | ✗ / ✓ / ✓ | ✗ / ✓ / ✓ | ✓ / ✓ / ✓ |
Stromstecker | 2x 6pol. | 2x 6pol. | 1x 6pol. + 1x 8pol. | 1x 6pol. + 1x 8pol. | 1x 6pol. |
off. Verbrauch | 145W (GCP) | 165W (GCP) | 275W (TBP) | 275W (TBP) | 150W (TBP) |
Idle-Verbrauch | 12W | 12W | ~15W | 15W | 8GB: 16W |
Spiele-Verbr. | 161W | 174W | ~250W | 303W | 8GB: 162W |
Ausgänge | DualLink DVI-I, HDMI 2.0 (kein HDCP 2.2), 3x DisplayPort 1.2 | 2x DualLink DVD-D, HDMI 1.4a (kein HDCP 2.2), DisplayPort 1.2a | HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.3 (DP1.4-ready) | ||
FHD Perf.Index | 520% | 600% | 530% | 570% | 8GB: 530% |
4K Perf.Index | 64% | 77% | 74% | 80% | 8GB: 69% |
Listenpreis | 329$ | 499$ | 329$ | 429$ | 4GB: 199$ 8GB: 239$ |
Straßenpreis (Februar) | 320-340€ | 480-520€ | 320-340€ | 390-420€ | - |
Straßenpreis (aktuell) | 250-280€ | 370-410€ | 270-300€ | 330-360€ | 4GB: 220-250€ 8GB: 270-300€ |
Release | 19. September 2014 | 18. Juni 2015 | 29. Juni 2016 |
Mittels des neuen Boost-Verfahrens bei Polaris 10 wird es auch bei AMD-Grafikkarten nunmehr wichtig, auf welchen realen Taktraten jene in der Praxis laufen. Zu beachten wäre zudem bei den offiziellen Chiptakt-Angaben, das AMD hierbei Basetakt und maximalen Boost-Takt angibt, während nVidia Basetakt und durchschnittlichen Boost-Takt notiert. Aber natürlich laufen auch nVidias Grafikkarte nicht immer auf diesem (offiziellen) durchschnittlichen Boost-Takt, ist dies genauso eine verkaufspolitische Angabe wie der maximale Boost-Takt bei AMD. Jener wird in der Praxis ebenfalls nicht erreicht, die ComputerBase ermittelte durchschnittlich 1197 MHz (ø aus 21 Spieletiteln), HT4U ermittelten durchschnittlich 1221 MHz (ø aus 19 Spieletiteln) bei beiderseits reichlich schwankenden Boost-Taktraten. Der Durchschnitt beider Tests beläuft sich auf 1209 MHz, womit die Radeon RX 480 auf eine nominelle SinglePrecision-Rechenleistung von 5,57 TFlops kommt.
GeForce GTX 980 (Ref.) | Radeon RX 480 8GB (Ref.) | |
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Temperatur-Limit | 80°C (+14°C möglich) | 90°C |
Power-Limit | 180W (+25% möglich) | 170W (+50% möglich) |
nominelle Taktraten | 1126/1216/3500 MHz | 1120/1266/4000 MHz |
maximaler Boost-Takt | 1290 MHz | 1266 MHz |
durchschn. realer Takt | 1130 MHz, 1144 MHz & 1186 MHz ø = 1153 MHz |
1197 MHz & 1221 MHz ø = 1209 MHz |
reale Rechenleistung | 4,72 TFlops | 5,57 TFlops |
Auf Basis des ermittelten durchschnittlichen Real-Takts wird dann auch ein solider Rohleistungs-Vergleich zu den umliegenden Grafikkarten möglich – welcher besonders augenscheinlich macht, wie ähnlich der Polaris-10-Chip dem Hawaii-Chip (in einem groben Maßstab) ist. Im direkten Vergleich von Hawaii-basierter Radeon R9 390X zu Polaris-10-basierter Radeon RX 480 hat die ältere Karte 6% mehr Rechenleistung sowie 50% mehr Speicherbandbreite zu bieten – was die neuere Karte eigentlich über ihre höhere Effizienz ausgleichen können sollte. Wenn AMD mit Polaris 10 hingegen das Effizienz-Niveau des GM204-Chips der Maxwell-Generation erreichen könnte, dann hat man mit der Radeon RX 480 gegenüber der GeForce GTX 980 immerhin 18% mehr Rechenleistung zu 14% mehr Speicherbandbreite zur Verfügung – eigentlich beste Voraussetzungen für die Radeon RX 480, um sich (selbst bei einem gewissen Effizienz-Rückstand) mit der GeForce GTX 980 anlegen zu können.