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Windows 7 gewinnt zum Supportende von Windows XP sogar stärker hinzu als Windows 8

Laut den Statistiken von NetMarketShare hat Windows XP zwischen Februar auf April 2014 gerade einmal 3,2% an installierter Basis verloren, nachdem es seit Dezember 2013 sogar stabil war. Gewonnen haben in diesem Zweimonats-Zeitraum Windows 7 mit 2,0% Zugewinn sowie Windows 8 mit 1,6% Zugewinn (Windows 8 & 8.1 zusammengezählt). Dafür, daß Windows XP nunmehr endgültig auf dem Abstellgleis gelandet ist und die Hardware-Hersteller sogar leicht angezogene Umsätze wegen vieler Umstellungen von Windows XP auf Windows 7/8 gemeldet haben, ist dies ein eher geringer Effekt. Jener deutet nun auch an, daß mit Windows XP bezüglich der Nutzerbasis weiterhin kurz- und mittelfristig zu rechnen sein wird, immerhin steht Windows XP noch besser da, als Windows Vista zu seinen Spitzenseiten bestenfalls (!) stand. Ob Windows 8 hingegen jemals jene 25%-Marke erreichen wird, erscheint als immer unwahrscheinlicher, da Windows 8 außerhalb des Windows-XP-Effekts gerade einmal durchschnittlich einen halben Prozentpunkt pro Monat zulegt. Nur, wenn Microsoft einen Windows-8-Nachfolger wirklich erst sehr spät bringen würde, hat Windows 8 die Chance, einmal auf eine installierte Basis von 25% zu kommen – was aber am Ende auch kein echtes Ruhmesblatt wäre, sondern nur ein minimaler Trostpreis.

Die Tendenz der Zugewinne von Windows 7 und Windows 8 zeigt zudem in diese Richtung, daß mit dem Ableben von Windows XP nicht etwa Windows 8 mehr hinzugewann, sondern sogar mit leichtem Vorteil Windows 7 (wie erwähnt +1,6% zu +2,0%). Sprich: Windows 7 wächst derzeit sogar wieder etwas stärker als Windows 8. Dieser Effekt könnte sich nach der großen Upgrade-Welle von Windows XP weg wieder etwas beruhigen, trotzdem legte Windows 7 auch innerhalb des vorhergehenden zweiten Halbjahres 2013 immer noch leicht zu. Mittlerweile ist der Sprung über die 50%-Marke kein Thema mehr und es ist sogar möglich, daß es eventuell noch weiter hinauf geht. An die Spitzenwerte von Windows XP, welches auf teilweise 90% an installierter Basis kam, kann Windows 7 zwar nicht mehr herankommen, dennoch ist Windows 7 sinnbildlich der Nachfolger von Windows XP in der Frage des Nutzerzuspruchs.

Alle Änderungsversuche von Microsoft an Windows 8 haben also bislang nicht zum gewünschten Erfolg geführt, die mehrheitlich negative Stimmung gegenüber Windows 8 entscheidend abzumildern. Dies darf auch als Hinweis an Microsofts Produktentwicklungs-Abteilung verstanden werden, daß wenn man es mit einem am Markt vorbei entwickelten Produkt zu tun hat, alle späteren Änderungen des Produkts "in die richtige Richtung hin" letztlich nicht ausreichend wahrgenommen werden, um das Urteil der Konsumenten entscheidend zu beeinflußen. Es ergibt sich genauso der Hinweis an Microsofts Marketing-Abteilung, daß eine offensichtliche Fehlkonstruktion auch mit dem massivsten Marketing-Einsatz nicht rettbar ist, vielmehr die übertriebene Hochjubelei sogar kontraproduktiv ist, wenn man später das Produkt doch wieder entsprechend der Konsumenten-Rückmeldungen umändert. In der Summe hätte sich Microsoft viel Ärger ersparen können, wenn man seinerzeit die ersten kritischen Stimmen zu Windows 8 ernst genommen hätte.