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Umfrage-Auswertung: Wie interessant würde ein Windows 10 als Cloud-Betriebssystem?

Eine Umfrage von Mitte Dezember stellte die Frage in den Raum, auf welches Interesse ein – derzeit noch eher hypothetisches – Windows 10 als Cloud-Betriebssystem denn stossen würde. Es gibt hierzu zwar entsprechende Gerüchte und auch eine umfangreiche Foren-Diskussion, aber derzeit ist dies natürlich noch in ausreichender Ferne, nichts ist diesbezüglich schon wirklich fest. Allerdings ist dennoch die Absicht von Microsoft erkennbar, früher oder später verstärkt in diese Richtung gehen zu wollen – schon das aktuelle Windows 8 liefert hierzu erste Ansätze. Und natürlich wirft dieser Ansatz diverse Probleme auf, von der kaum noch lösbaren Verbundelung der Betriebssystem-Käufer mit Microsoft bis hin zu Fragen des Datenschutzes im Snowden-Zeitalter.

Die Antwort auf die gestellte Frage ist jedenfalls überaus eindeutig: Heftige 84,4% wollen von einem Cloud-Windows absolut nichts wissen – und nur 1,1% sehen hierin gar kein Problem. Der Rest der Stimmen liegt in der Mitte dessen: 6,4% würden es akzeptieren können, wenn man das Cloud-Windows auch konsequent offline nutzen kann, weitere 8,1% würden sich die Sache erst einmal anschauen und dann entscheiden. Viel Marktpotential unter Enthusiasten ergibt dies nicht – um genau zu sein, unter Enthusiasten würde ein Cloud-Windows wohl eher sehr deutlich verdammt werden. Und ohne die Enthusiasten gewinnt ein neues Microsoft-Betriebssystem nicht so weit an Fahrt, um sich auch im Massenmarkt als wirklich dominierendes neues Betriebssystem durchsetzen zu können, diese Erkenntnis sollte Microsoft aus dem Launch von Windows 8 doch nun endlich gezogen haben.

In der Summe wäre ein Cloud-Windows für Microsoft also eine höchst riskante Entscheidung, mittels welcher man einen noch (viel) größeren Flop als bei Windows 8 risikieren würde. Hinzu kommt, daß die Risiken eines Cloud-Windows auch dem Normalbürger in wenigen, einfachen Worten darlegbar sind und dementsprechend auch die Massenmedien sich auf ein solches Cloud-Windows einschiessen könnten. Daß bei Android und iOS letztlich nicht viel anderes passiert, ist kein echtes Argument, da auf solchen Geräten kaum ernsthafte Arbeit stattfindet, die gesichert und geschützt werden müsste. Dabei ist die Cloud als Option (mit Wahlmöglichkeit, welchen Anbieter man benutzt) eine sogar gute Funktionalität – nur die Zwangsverbundelung mit einem Microsoft-Account ist sicherlich nicht das, was der PC-Käufer zumindest im Enthusiasten-Segment haben will.

Microsoft sollte sich das sehr gut überlegen, in der Vergangenheit haben die 3DCenter-Umfragen zu zukünftigen Windows-Versionen bisher allesamt Recht gehabt bzw. konnte man aus den Umfrage-Ergebnissen gut darauf schließen, wieviel Widerstand Microsoft jeweils entgegenschlagen wird und mit welchem Markterfolg man dementsprechend rechnen kann. Sicherlich kann 3DCenter nur die Stimmung im Enthusiasten-Segment des PC-Markts bestimmen, diese Stimmungslagen wurden in der Vergangenheit jedoch ziemlich trefflich eingefangen. Man sollte daher vorstehendes Umfrage-Ergebnis sehr ernst nehmen – noch dazu, wo sich Microsoft in einer Zeit, wo Windows-Alternativen wie Android, ChromeOS und SteamOS langsam interessant werden, keine wirklich großen "Ausrutscher" mehr leisten kann.