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Erste Informationen zu Microsofts Plänen für Windows 9 und 10

Eine Meldung seitens der X-bit Labs greift einige aktuelle Gerüchte über die Planungen von Microsoft zu zukünftigen Windows-Versionen auf. Inwiefern diese Gerüchte korrekt sind, kann derzeit natürlich niemand außer dem inneren Kreis bei Microsoft genau sagen – zudem kann sich auch alles noch ändern, ganz besonders angesichts des kommenden Führungswechsels bei Microsoft. Die nachfolgend in Stichpunkten wiedergegebenen Gerüchte sind demzufolge eher denn nur als Diskussionsgrundlage anzusehen:

  • Windows 9  (Herbst 2014)
    Diese Betriebssystem wird beschrieben als letztes konventionelles PC-Betriebssystem von Microsoft. Es dürfte sich wieder näher an Windows 7 anlehnen, da eine Aero-Oberfläche in einer angewandelten Form zurückkehren soll. Auch scheint festzustehen, daß sich Windows 9 im Gegensatz zu Windows 8 eher nur dem PC-Nutzer und dessen Gegebenheiten widmen soll.
  • Zusammenschluß von Windows Phone & Windows RT  (2015)
    Mit diesem neuen Betriebssystem will Microsoft den Smartphone- und Tablet-Markt endlich überzeugen. Im Gegensatz zu den bisherigen Versuchen mit Windows Phone oder einem heruntergebrochenen Windows 8 soll dieses neue Betriebssystem grundsätzlich nur noch für diese Geräteklasse stehen. Als OS-Kern kommt zwar ein aktueller Windows-NT-Kern zum Einsatz, der Rest soll allerdings nur noch Smartphone-/Tablet-spezifisch sein, inklusive auch eines eigenen – noch nicht definierten – Nutzer-Interfaces.
  • Windows 9.1  (Herbst 2015)
    Das Erscheinen dieser Zwischenvariante ist nicht wirklich sicher, passt aber zu Microsoft-Strategie der Abkehr von Service Packs hin zu jährlichen Updates. Zudem dürfte für das nachfolgende Windows 10 aufgrund dessen erheblichen Änderungen die Zeit zu kurz sein, um jenes schon ein Jahr nach Windows 9 zu veröffentlichen.
  • Windows 10  (2016)
    Hiermit will Microsoft etwas völlig neues bieten und wird dafür konsequent den Ansatz des Cloud-basierten Betriebssystems verfolgen. Hinzu kommt ein neues Nutzerinterface, welches angeblich auf eine touch-freie Gestensteuerung setzt. Unklar ist derzeit noch, ob mit Windows 10 wieder nur PCs angepeilt werden, oder auch – gerade wegen des Bedienungskonzepts – Smartphones & Tablets.

Daß Microsoft sich bei Windows 9 wieder recht eindeutig dem PC-Nutzer zuwenden soll, dürfte viele PC-Nutzer sicherlich erfreuen. Windows 9 scheint somit die von vielen erhoffte sanfte Fortentwicklung im PC-Segment zu werden, welche Windows 8 konzeptbedingt kaum sein konnte. Ganz große Dinge sind somit von Windows 9 nicht zu erwarten – aber dies ist ja augenscheinlich im PC-Segment mehrheitlich auch nicht gewünscht. Und allein über die Verweigerung Microsofts, Windows 7 mehr als DirectX 11.0 zuzugestehen, dürfte es speziell im Gamer-Bereich automatisch genügend Interesse an einer neuen Windows-Version mit der Möglichkeit zu DirectX 11.2 und späteren API-Versionen geben.

Rein strategisch am interessantesten dürfte natürlich die Entscheidung seitens Microsoft sein, es zukünftig doch wieder mit zwei grundsätzlichen Windows-Versionen zu versuchen – anstatt mit Windows 8 eine Allzweckmaschine zu erfinden, welche jedoch sowohl für das PC-Segment als auch für das Smartphone/Tablet-Segment nie als wirklich praktikabel angesehen wurde. Mittels des Zusammenschlusses von Windows Phone und Windows 8 RT will Microsoft endlich ein ernsthaftes Smartphone/Tablet-Betriebssystem schaffen – ohne den Balast aus dem PC-Segments und ohne den zu kleinen Ansatz eines reinen Telefon-Betriebssystems. Angesichts des modularen Aufbau von Windows sollte eine solche Aufgabe eigentlich zu bewältigen sein, ohne das Rad deswegen neu erfinden zu müssen.

Wichtig für Microsoft wird eher sein, die richtige Mischung zu finden und vor allem auf dem inzwischen doch schon etwas gesetzten Tablet-Markt die schon vorhandenen Erwartungen der Tablet-Nutzer zu erfüllen. Die Standards gerade beim Bedienkonzept sind nun einmal schon von iOS und Android gesetzt und Microsoft täte hierbei gut daran, die Änderungen daran auf das notwendigste zu beschränken. Spannend wird noch die Frage, wie Microsoft die Software-Kompatibilität seines künftigen Smartphone/Tablet-Betriebssystems anlegt: Allein mit der Unterstützung von x86-Software wird man nicht weit kommen, da x86-Prozessoren einfach einen zu hohen Preisansatz haben, um wirklich für das Massengeschäft mit Smartphones und Tablets zu taugen. Ideal wäre natürlich ein Kern, welcher sowohl unter x86 als auch unter ARM zurechtkommt und somit das Microsoft-OS nicht auf eine bestimmte Hardware beschränkt.

Wie das kaum vor dem Jahr 2016 antretende Windows 10 zu sehen ist, bliebe dagegen abzuwarten – bei Microsoft soll dieser Tage gerade erst einmal das erste interne Konzept fertiggestellt worden sein. Wieviel Cloud und viele Gestensteuerung sich dann wirklich in Windows 10 wiederfindet, bliebe weitere Meldungen zum Thema abzuwarten. In jedem Fall sollte Microsoft mittels der letzten Betriebssystem-Launches gelernt haben, daß ein zu totales Setzen auf Neuerungen nur die meisten Nutzer verschreckt: Ein totaler Cloud-Ansatz wird in jedem Fall vielfältigste Bedenken hervorrufen, während die Cloud als Option keine schlechte Sache wäre. Eine totale Gestensteuerung wird zumindest auf dem PC genauso heftig scheitern wie derzeit die Touchsteuerung – als Option kann man das ganze dagegen viel entspannter betrachten.