Mittels einer Umfrage vom Mai wurde nach den Boardhersteller-Präferenzen beim Grafikkarten-Kauf gefragt. Dabei sind gewisse Hersteller-Präferenzen überhaupt nichts verkehrtes, die meisten langjährigen Grafikkarten-Käufer haben über die Zeit gute/schlechte Erfahrungen mit einzelnen Marken gemacht – und lassen selbige natürlich in ihre Entscheidung bei weiteren Neukäufen einfließen. Gemäß der Umfrage zeigt sich in dieser Frage eine recht breite Stimmenverteilung, wenn 39,1% der Umfrageteilnehmer eine klare Präferenz zugunsten einzelner oder weniger Grafikkarten-Hersteller haben, und demzufolge 60,9% der Umfrageteilnehmer keine oder nur eine geringe Präferenz angeben. Wenigstens gewisse Hersteller-Vorlieben hat dann aber dennoch die Mehrheit der Umfrageteilnehmer, denn nur 21,4% stimmten gänzlich gegen jegliche Hersteller-Präferenz.

Umfrage-Auswertung: Werden bestimmte Boardhersteller beim Grafikkarten-Kauf bevorzugt?

Auf der Gegenseite kaufen immerhin 15,6% der Umfrageteilnehmer sogar fest bei einem kleinen (individuellen) Kreis von Grafikkarten-Herstellern, weitere 23,5% geben einem kleinen (individuellen) Kreis von Grafikkarten-Herstellern wenigstens noch den Vorzug. Diejenigen, welche ausschließlich den Produkten eines einzelnen Grafikkarten-Herstellers frönen, sind dabei mit 3,2% bzw. 7,1% jeweils klar in der Minderheit. In der Summe ergibt sich damit ein Markt, in welchem gewisse Grafikkarten-Hersteller ihre feste Stammkundschaft haben (und auf diese bauen können), gleichfalls aber die Mehrheit der Grafikkarten-Käufer mehr oder weniger frei und unabhängig des Markennamens angesprochen werden kann. Da ist augenscheinlich genügend Platz, um sich mit den richtigen Produkten, Marketing & Preis seinen Verkaufserfolg zu sichern – selbst wenn es sich um einen Hersteller ohne (bislang) größere Fanbasis handelt.

Im Massenmarkt könnte (sollte) dies dann wieder etwas anders sein, dort ist bekannterweise die Marken-Affinität höher, gleichzeitig das Informationslevel im Durchschnitt niedriger. Die regelmäßige Auswertung der Mindfactory-Verkaufsstatistik eröffnet diesbezüglich interessante Detail-Einblicke: Wie wenn bei mehreren Herstellern bestimmte Grafikkarten-Serien weggehen wie warme Semmeln, während dieselben Grafikkarten des gleichen Herstellers mit nur minimal niedrigeren Spezifikationen zu einem kleinen Preisvorteil nahezu ignoriert werden und deutlich niedrigere Verkaufszahlen schreiben. Dabei handelt es sich dann natürlich um ein Hersteller-internes Kuriosum – aber auch dieses zeigt darauf hin, dass bei den Kaufentscheidungen im Massenmarkt primär andere Kräfte am wirken sind.