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Umfrage-Auswertung: Was muß nVidia bei der Turing-Generation am dringendsten anpacken?

Die Umfrage der letzten Woche widmete sich der Frage danach, woran nVidias (eher mau gestartete) Turing-Generation derzeit am meisten krankt bzw. was nVidia also zuerst anpacken muß, um dies zu ändern. Hierzu gab es eine sehr eindeutige Antwort: Zuerst müssen laut immerhin 83,5% der Umfrage-Teilnehmer die Straßenpreise der Turing-Beschleuniger auf ein normales Maß absinken. Die anderen Antwort-Optionen Midrange-Modelle, RayTracing und DLSS erreichten dagegen kumuliert gerade einmal 16,5% der Stimmen – sind also sicherlich für den späteren Verlauf weiter beachtbar, müssen aber vorerst gegenüber dieser klaren Handlungsempfehlung an nVidia zurückstehen.

Dabei hat nVidia jene Problematik wohl bereits im Vorfeld des Launches der GeForce RTX 2070 erkannt und demzufolge die Grafikkartenhersteller dazu angehalten, wenigstens die Referenzmodelle zu jener GeForce RTX 2070 zum offiziellen Listenpreis in den Markt zu schicken. Da dieser Vorsatz erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden konnte und die GeForce RTX 2070 derzeit tatsächlich für ab 519 Euro (bei einem Listenpreis von 499 Dollar) im Einzelhandel angeboten wird, gilt jene Problemlage somit nur für GeForce RTX 2080 und 2080 Ti. Letztgenannte Karten wurden leider nach deren Launch und egal ob Referenzmodell oder Werksübertaktung nicht unterhalb des Preises von nVidias eigener Founders Edition angeboten – sprich, weit weg von den eigentlichen Listenpreisen.

In den vergangenen Wochen hat sich hieran dann nur in Teilen und stückweise etwas bewegt: Die GeForce RTX 2080 hat inzwischen grob die Hälfte des Weges zum Listenpreis zurückgelegt, bei der GeForce RTX 2080 Ti klafft diesbezüglich aber nach wie vor noch eine erhebliche und aufgrund deren generell hohen Preispunkts auch schmerzliche Lücke. Hinzu kommt, das es bei beiden größeren Turing-Karten nach wie vor keinen wirklich bemerkbaren Preisunterschied für Referenzmodelle und Werksübertaktungen gibt. Dies sagt natürlich indirekt auch aus, das da noch erhebliches Preispotential (nach unten hin) bei den Referenzmodellen existiert – nur kommt der Preiswettbewerb der Grafikkartenhersteller und Einzelhändler augenscheinlich noch nicht in ausreichendem Maße in Schwung, auf das sich dieses Potential auch bei den Händlernotierungen zeigen würde.

GeForce RTX 2080 GeForce RTX 2080 Ti
Listenpreis 699$ 999$
Vorbesteller-Start fast durchgehend bei 849€ fast durchgehend bei 1259€
8. September üblicherweise 850-950€, einzelne Angebote ab 849€ üblicherweise 1200-1300€, einzelne Angebote ab 1166€
16. September üblicherweise 850-900€, einzelne Angebote ab 805€ üblicherweise 1230-1300€, einzelne Angebote ab 1199€
25. September üblicherweise 840-900€, einzelne Angebote ab 829€ üblicherweise 1230-1300€, einzelne Angebote ab 1199€
28. September lieferbar bei 819-850€, nicht lieferbar ab 799€ üblicherweise 1230-1280€, einzelne Angebote ab 1199€
3. Oktober lieferbar bei 799-850€ üblicherweise 1230-1280€, einzelne Angebote ab 1199€
10. Oktober lieferbar bei 799-830€ lieferbar bei 1279-1300€, nicht lieferbar ab 1199€
21. Oktober lieferbar bei 750-800€ lieferbar bei 1190-1250€, nicht lieferbar ab 1149€
Straßenpreise gemäß Geizhals; (anfänglich) ausnahmsweise einschließlich nicht sofort lieferbarer Angebote

Der Weg, welchen nVidia bei der GeForce RTX 2070 gegangen ist, war demzufolge sicherlich in Ordnung, weil somit als Orientierungspunkt für Grafikkartenhersteller und Einzelhändler der Preis des Referenzmodells gesetzt wurde und sich die Straßenpreise zur GeForce RTX 2070 nachfolgend nicht erst mühsam in Richtung eines normalen Maßstabs (gemäß der Listenpreise) durchkämpfen mussten. Für die Zukunft kann nVidia hieran sicherlich die Erfahrung mitnehmen, das ohne klare Preisvorgaben und angesichts eines nicht vorhandenen Wettbewerbs im Enthusiasten-Segment die Grafikkartenhersteller und Einzelhändler natürlich ihr Geschäft zu machen versuchen – und somit die Grafikkarten noch teurer anbieten als nVidia es selbst vorsieht. Die Minuspunkte beim Grafikkarten-Käufer, welche nVidia hierfür kassiert, müsste nicht sein – und sind verhinderbar durch eine klare Preispolitik, wie bei der GeForce RTX 2070 passiert.