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nVidias neuer Beta-Treiber 310.33 bringt real nur wenig Mehrperformance

Wir hatten gestern über den neuen nVidia Beta-Treiber 310.33 berichtet, welcher laut nVidia durchaus einige Performance-Zuwächse bringen soll: nVidia ermittelten mit einer GeForce GTX 660 im Schnitt (der ausgewählten Titel und Settings) 4,2 Prozent Performancegewinn und bei einer GeForce GTX 680 im Schnitt (der ausgewählten Titel und Settings) 6,5 Prozent Performancegewinn. Dies sah hoffnungsvoll aus, denn selbst wenn man dies auf ein größeres Testfeld hochrechnet, wären doch noch Performance-Gewinne von ca. 2 Prozent bei der GeForce GTX 660 sowie ca. 3 Prozent bei der GeForce GTX 680 hängengeblieben.

Dennoch waren diese Hochrechnungen nur Theorie (unsererseite fälschlicherweise nicht ausreichend genug als solche gekennzeichnet) – und in der Praxis erreicht der nVidia Beta-Treiber 310.33 in umfangreicheren Tests mit größerem Testfeld bei weitem nicht die vorgenannten Werte. Hardware.fr (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) ermittelten mit einer GeForce GTX 650 Ti in einem Testfeld von 11 Benchmarks einen Performancezuwachs von nur 0,3 Prozent unter 1920x1080 no/4xAA, bei der ComputerBase waren es mit einer GeForce GTX 680 in einem Testfeld von 16 Benchmarks nur 1,5 Prozent unter 1920x1080 4xAA.

Hersteller-Angaben unabhängige Messungen
Radeon HD 7970 - +3,7%
unter 1920x1080 4xAA in einem Feld von 15 Benchmarks
+3,6%
unter 1920x1080 4xAA in einem Feld von 16 Benchmarks
GeForce GTX 680 +6,5% in einem Feld von 7 Benchmarks, hochrechnet auf 16 Benchmarks wären dies ca. +3% +1,5%
unter 1920x1080 4xAA in einem Feld von 16 Benchmarks
GeForce GTX 660 +4,2% in einem Feld von 6 Benchmarks, hochgerechnet auf 16 Benchmarks wären dies ca. +2% ~1%
(grobe Schätzung)
GeForce GTX 650 Ti - +0,3%
unter 1920x1080 no/4xAA in einem Feld von 11 Benchmarks

Damit haben sich unsere bisherigen Hochrechnungen, welche bei der GeForce GTX 680 von immerhin 3 Prozent Performancegewinn unter einem größeren Testfeld ausgingen, vollkommen erledigt. Augenscheinlich hängt dies aber nicht primär an der Hochrechnung, sondern an der Ausgangslage seitens der nVidia-Benchmarks: Wenn nVidia in 7 Benchmarks immerhin 6,5 Prozent Performancegewinn ermittelt hat, dann wären dies selbst dann, wenn die anderen Benchmarks absolut gar nicht zulegen, in einem Testfeld von 16 Benchmark-Titeln immer noch 2,8 Prozent Performancegewinn. Da diese Marke nicht erreicht wird, sind schlicht und ergreifend die zugrundeliegenden nVidia-Benchmarks nicht ausreichend genau genug.

Die nVidia-Benchmarks dürften damit zwar nicht regelrecht falsch sein, aber nVidia hat sich typischerweise Messungen unter diesen Settings herausgesucht, wo man besonders gut dasteht – unabhängig davon, ob diese Settings irgendjemand nutzt oder nicht bzw. ob sich damit eine gute Möglichkeit für einen Vergleich bietet. Allerdings haben wir hier auch einen Fehler gemacht und diesen bekannten Effekt nur bei der Rundung unserer Hochrechnung in minimaler Form beachtet. Dieser Effekt ist jedoch augenscheinlich viel größer und kann gemessen an der Erfahrung mit diesem Fall ungefähr in jene Richtung hin geschätzt werden, als daß nur die Hälfte der von nVidia (auf ein größeres Testfeld gerechneten) Performance-Zuwächse in der Realität unabhängiger Messungen ankommen – anstatt die vorher hochgerechneten 3 Prozent also die von der ComputerBase ermittelten 1,5 Prozent.

Bleibt die Frage übrig, was diese beiden neuen Beta-Treiber – Catalyst 12.11 sowie nVidia 310.33 – nun am Ende beim insgesamten Performance-Bild bewirken: Zwar sind die über ein größeres Testfeld erreichten Performance-Zuwächse beiderseits nicht weltbewegend, angesichts der allgemein knappen Verhältnisse zwischen AMD- und nVidia-Beschleunigern kann es aber durchaus etwas ausmachen, wenn nVidia mit dem neuen Beta-Treiber nur bis zu 1,5 Prozent zulegt, AMD hingehen mit seinem neuen Beta-Treiber bis zu 3,7 Prozent (jeweils je nach Grafikkarte). Vor einer umfassend neuen Bewertung des Performanceverhältnisses zwischen AMD Radeon HD 7000 Serie und nVidia GeForce 600 Serie sollte man aber sicherlich noch extra Tests der kleineren AMD-Lösung mit dem neuen Treiber anstellen – denn bei nVidia gewinnen die kleineren Lösungen klar weniger als die GeForce GTX 680, was auch dem Normalzustand bei Treiber-Gewinnen darstellt.

Am besten wäre natürlich, alle Grafikkarten der jeweils aktuellen Generation noch einmal komplett durch beide neuen Treiber durchzuschicken, dann würde sich echte Klarheit in dieser Frage ergeben. Trotzdem erscheint es nach derzeitigem Stand so, als daß AMD zumindest an der Leistungsspitze nach den beiden neuen Treibern ungefähr 3 Prozent auf nVidia hinzugewinnt – was durchaus seine Auswirkungen haben dürfte: Die Radeon HD 7950 sollte der GeForce GTX 660 Ti klarer davonziehen, die Radeon HD 7950 "Boost Edition" der GeForce GTX 670 nahekommen sowie die Radeon HD 7970 der GeForce GTX 680 nahekommen – und bei den absoluten Toplösungen sollte sich die Radeon HD 7970 "GHz Edition" klarer vor die GeForce GTX 680 plazieren. Aufgrund der wie gesagt eng beieinanderliegenden Performance-Bilder würden auch diese 3 Prozent etwas ausmachen – was aber besser mittels expliziter Testberichte zum Thema zu beweisen wäre.