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nVidia wird die GK107-basierte GeForce GT 640 auf der Computex vorstellen

Nachdem es im OEM-Segment bereits eine GK107-basierte GeForce GT 640 OEM gibt, wird nVidia auf der am Dienstag nächster Woche startenden Computex nun auch Retail-Versionen dieser Karte vorstellen und damit den GK107-Chip ganz offiziell ins Desktop-Segment entlassen. Wie aus dem Mobile-Segment schon bekannt, verfügt der GK107-Chip über 384 Shader-Einheiten und 32 Textureneinheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface samt 16 ROPs. Da jene Shader-Einheiten nach der neuen Kepler-Architektur gebaut sind, lassen sie sich nur indirekt mit den früheren Fermi-Shader-Einheiten vergleichen. Die hohe Anzahl der Kepler-Shader-Einheiten lockt hierbei etwas auf die falsche Fährte: 384 Shader-Einheiten wären nach Fermi-Maßstäben gleich zum GF114-Chip der GeForce GTX 560 Ti, unter Kepler-Maßstäben kommt dabei allerdings nur eine Mainstream-Lösung heraus, welche irgendwo in der Nähe der Performance einer GeForce GTX 550 Ti (192 Fermi Shader-Einheiten) liegen sollte.

    nVidia GK107

  • ~130mm² Chip-Fläche unter der 28nm-Fertigung von TSMC
  • DirectX 11.1, Kepler-Architektur
  • 1 Raster Engine (GPC)
  • 2 Shader-Cluster (SMX)
  • 384 (1D) Shader-Einheiten
  • 32 Textureneinheiten (TMUs)
  • 16 Raster Operation Units (ROPs)
  • 128 Bit DDR Speicherinterface
  • Speicherbestückung 1 oder 2 GB DDR3/GDDR5
  • Chiptakt: angeblich 950 MHz, Boost-Takt und Speichertakt noch unbekannt
  • PCI Express 3.0 (abwärtskompatibel zu PCI Express 1.x und 2.0)
  • Spiele-Stromverbrauch geschätzt 60 Watt
  • Verkaufsname: GeForce GT 640
  • Performance-Prognose: Richtung Radeon HD 6770 & GeForce GTX 550 Ti
  • Launch anscheinend am 5. Juni zur Computex

Aus Fernost kommen zwar schon einige Benchmarks einer Gigabyte-Karte, aber da sowohl diese Karte als auch die zum Vergleich eingesetzte GeForce GTS 450 nur DDR3-Speicher trugen, läßt sich daran die Performance der "Hauptversion" mit GDDR5-Speicher nicht genauer abschätzen als vorstehend schon getan. In jedem Fall sollte sich ein bemerkbarer Performance-Unterschied zwischen den Versionen mit DDR3- und den Versionen mit GDDR5-Speicher ergeben – womit sich die DDR3-Version nur dann lohnt, wenn dem bemerkbaren Performance-Unterschied auch eine entsprechend große preisliche Differenz gegenübersteht (was in solchen Situationen oftmals nicht der Fall ist). Die (ab Werk übertaktete) Gigabyte-Karte wird im übrigen schon ab 103 Euro gelistet, wenngleich noch nirgendwo lieferbar.

Prinzipiell gesehen dürfte es sich bei der GeForce GT 640 um die nVidia-interne Ablösung der GeForce GTX 550 Ti für Mainstream-Bedürfnisse handeln, welche dann auf AMD-Seite in Konkurrenz zur Radeon HD 6770 (auslaufend) und Radeon HD 7750 geht. Die Radeon HD 7770 dürfte nVidia nicht schlagen können, dafür skaliert die Kepler-Architektur wahrscheinlich zu gut nach unten durch – sprich, die kleineren nVidia-Chips bieten auch bemerkbar weniger Performance. Mit GDDR5-Speicher ausgerüstet dürfte die GeForce GT 640 wohl aber eine Radeon HD 7750 erreichen können, dazu gibt es dann als "Billig-Variante" eben noch die GeForce GT 640 mit nur DDR3-Speicher. Ob nVidia der Radeon HD 7750 allerdings beim Verbrauch Paroli bieten kann, wäre angesichts des extraordinär guten Verbrauchswerts der Radeon HD 7750 (nur 41 Watt unter Spielen) zu bezweifeln. Preislich wird man sich allerdings durchaus an der Radeon HD 7750 orientieren müssen: Die vorstehend genannten über 100 Euro für eine GeForce GT 640 DDR3 sind demzufolge zu viel und es sind eher Preise von 90 Euro und weniger für eine GeForce GT 640 GDDR5 zu empfehlen, für eine GeForce GT 640 DDR3 entsprechend weniger.