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nVidia Geschäftsergebnisse Q1/2018: Das nunmehr vierte Quartal in Folge mit neuen (absoluten) Rekordwerten

Grafikchip-Entwickler nVidia hat seine Geschäftsergebnisse für das (sinnbildlich) erste Quartal 2018 vorgelegt, welches bei nVidia das erste Finanzquartal des Finanzjahres 2019 darstellt und abweichend vom Kalenderjahr von Februar bis April 2018 reicht. Aufgrund dieser Differenz von den üblichen Kalenderquartalen ist das vierte Jahresquartal bei nVidia auch nie ganz so gut wie bei anderen Firmen (es ist der laue Monat Januar mit enthalten), während das erste Kalenderquartal dagegen üblicherweise besser als bei anderen Firmen verläuft (es fehlt halt der Januar). Dennoch ist es sehr bemerkenswert, das nVidia mal wieder (und damit das vierte Mal in Folge) das vergangene Quartal mit neuen absoluten Rekorden bei Umsatz und Gewinn abschließen konnte. Insbesondere die über 3 Mrd. Dollar Quartalsumsatz stechen hierbei heraus, schließlich hatte nVidia gerade einmal vor anderthalb Jahren erstmals die Grenze von 1,5 Mrd. Dollar Quartalsumsatz durchbrochen.

Q1/2017 Q2/2017 Q3/2017 Q4/2017 Q1/2018
Umsatz 1937 Mio. $ 2230 Mio. $ 2636 Mio. $ 2911 Mio. $ 3207 Mio. $
Gewinn 507 Mio. $ 583 Mio. $ 838 Mio. $ 1118 Mio. $ 1244 Mio. $
operativer Gewinn 554 Mio. $ 688 Mio. $ 895 Mio. $ 1073 Mio. $ 1295 Mio. $
Für Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.

Gegenüber dem Jahresstart 2017 legte man damit beim Umsatz um +66%, beim nominellen Gewinn um +145% sowie beim operativen Gewinn um +134% zu. Gegenüber dem Vorquartal sind es immerhin noch +10% beim Umsatz, +11% beim nominellen sowie +21% beim operativen Gewinn. Im Jahresvergleich Hauptträger der positiven Entwicklung ist die Gaming-Sparte (+68%), während die Datacenter-Sparte ebenfalls sehr kräftig zulegen konnte (+71%) und die OEM/IP-Sparte regelrecht explodierte (+148%). Die dortigen Geschäfte sind allerdings augenscheinlich sehr schwankend – und vor allem immer noch nicht dauerhaft in Richtung eines echten Standbeins unterwegs, nach wie vor sind Gaming- und Datacenter-Sparte mit einem Umsatzanteil von zuletzt 76% dominierend. Der Sprung gegenüber dem Vorquartal wurde hingegen primär über die Datacenter-Sparte (+16%) sowie über die OEM/IP-Sparte (+115%) erzielt, die Gaming-Sparte bewegte sich zum Vorquartal dagegen sogar minimal negativ (-1%).

Q1/2017 Q2/2017 Q3/2017 Q4/2017 Q1/2018
Gaming (GeForce) 1027 Mio. $ 1186 Mio. $ 1561 Mio. $ 1739 Mio. $ 1723 Mio. $
Datacenter (Tesla, GRID & DGX) 409 Mio. $ 416 Mio. $ 501 Mio. $ 606 Mio. $ 701 Mio. $
Professional Visualization (Quadro) 205 Mio. $ 235 Mio. $ 239 Mio. $ 254 Mio. $ 251 Mio. $
OEM & IP (Konsolen-SoCs) 156 Mio. $ 251 Mio. $ 191 Mio. $ 180 Mio. $ 387 Mio. $
Auto (Tegra) 140 Mio. $ 142 Mio. $ 144 Mio. $ 132 Mio. $ 145 Mio. $

Der große Sprung der OEM/IP-Sparte läßt sich im übrigen nicht auf etwaige Konsolen-SoCs zurückführen, vielmehr ordnet nVidia in diese Sparte auch Grafikchip-Verkäufe für den reinen Mining-Einsatz ein. Jene dominieren die OEM/IP-Sparte mit einem Quartalsumsatz von 289 Mio. Dollar ziemlich deutlich – sprich, für die eigentlichen Konsolen-SoCs kamen nur 98 Mio. Dollar herein. Diese Angabe stellt die erste zählbare Aussage zum Gewicht der Crypto-Miner im Grafikchip-Geschäft dar, auch wenn hier natürlich nur die Hälfte der Wahrheit liegt. Denn alle regulär an die Grafikkarten-Hersteller verkauften Grafikchips, welche auf normalen Gamer-Grafikkarten verbaut wurden und dann doch in den Händen von Crypto-Minern gelandet sind, wird nVidia logischerweise weiterhin der Gaming-Sparte zuordnen – da diese Grafikchips nicht direkt verkauft werden, kann nVidia sowieso nicht herausfinden, was mit der Grafikkarte dann letztlich getan wird. Das Gewicht der Crypto-Miner bei nVidia ist also locker und leicht auf das Zweifache oder gar das Dreifache dieser 289 Mio. Dollar zu schätzen.

Allerdings sollte sich gerade in diesem Punkt in den nachfolgenden Quartalen ein bemerkbarer Rückgang einstellen, nachdem der Mining-Boom ganz augenscheinlich (für diesesmal) vorbei ist. nVidia rechnet somit für das laufenden zweite Quartal auch "nur" mit einem Quartalsumsatz von 3,1 Mrd. Dollar – sprich, die Serie von absoluten Umsatzrekorden würde damit reißen (gegenüber dem Vorjahresquartal wäre es natürlich trotzdem gut +40% mehr). Um an dieser Stelle etwas zu beschwichtigen, versprach nVidia-CEO Jen-Hsun Huang auch gleich für das dritte Jahresquartal (bei nVidia dann von August bis Oktober 2018 laufend) sowohl neue Grafikkarten als auch deutlich mehr Umsatz. Dies darf man als indirekte Ankündigung der Turing-Generation ansehen, welche die zu diesem Zeitpunkt dann mehr als zwei Jahre alte Pascal-Generation (endlich) ablösen wird.