Erfreulicherweise recht Gamer-bezogen zeigte sich nVidias CES-Show (auf YouTube), wo es natürlich trotzdem nicht ganz ohne dem großen Thema der startenden IT-Messe ging (und somit genauso einige Push-Ups fällig werden dürften). Produkt-technisch hat nVidia dieses Jahr keine neue Mobile-Generation, sondern allein den GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh zu bieten, zu welchem sich nahezu alle Vorab-Informationen bestätigt haben. Interessanterweise hielt sich nVidia bei den Performance-Aussagen mit direkten Vergleichen zum originalen RTX40-Portfolio stark zurück, sprich gab es also doch keine Aussagen á "Neu-Modell ähnlich schnell wie Alt-Modell". Vielmehr ging nVidia diesen Vergleichen deutlich aus dem Weg, gerade bei den auf der nVidia-Webseite kredenzten eigenangestellten Benchmarks – wo durchgängig gegen RTX30- und RTX20-Modelle verglichen wurden.

nVidia-eigene Benchmarks zum GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh (Annotation seitens 3DC)

Damit gibt es nunmehr gutklassige Benchmarks (auf Basis von immerhin 18 Spiele-Tests), doch die Vergleichs-Basis ist mit Turing- und Ampere-basierten Beschleunigern weniger interessant und taugt auch weniger gut für eine exakte Performance-Einordung (da ist der Differenz-Vergleich zu den RTX-Altmodellen viel zielführender). Dies werden die unabhängigen Hardware-Tester dann am 16., 23. und 30. Januar erledigen, wenn jeweils einen Tag vor Marktstart die Launch-Reviews zu GeForce RTX 4070 Super, 4070 Ti Super und 4080 erscheinen. Bis dahin gibt es vielleicht noch den einen oder anderen erhellenden Benchmark-Leak, aber es würde doch verwundern, wenn sich an der aktuellen Performance-Prognose noch etwas wesentliches ändert. Darauf hat nicht einmal die einzige kleine technische Unstimmigkeit gegenüber den Vorab-Informationen einen Einfluß: Die GeForce RTX 4070 Super erhält nur 36 MB Level2-Cache, nicht 48 MB wie zuvor vermutet.

Da diese Karte jedoch den größten Sprung an Rechenleistung macht und zugleich als einzige mehr TDP bekommt, dürfte dies deren Performance-Ergebnis wie gesagt kaum beeinflussen. GeForce RTX 4070 Super & 4070 Ti Super sollten sich somit in die Mitte zwischen die bisherigen RTX40-Modelle legen, mit Tendenz zur jeweils oberen Lösung, ohne jedoch in direkte Schlagdistanz zu kommen. Die GeForce RTX 4080 Super dürfte hingegen nur mager auf die bisherige GeForce RTX 4080 oben drauf legen, der große Vorteil des neuen Modells liegt schlicht im niedrigeren Preispunkt. Dies bedeutet dann auch, dass die jeweils zwischenliegenden Lösungen – GeForce RTX 4070 Ti & 4080 – obsolet werden und somit den Auslaufstatus erreichen dürften. Ganz offiziell ist dies zwar noch nicht, aber die neue Portfolio-Gestaltung läßt nVidia faktisch gar keine andere Wahl.

Nur die reguläre GeForce RTX 4070 wird bestehen bleiben – mitsamt einer offiziellen Preissenkung auf 549 Dollar. Dies dürfte sich am Markt jedoch kaum auswirken, denn jenen Preis hat die Karte (umgerechnet) bereits bei den Einzelhändlern erreicht. Hier wäre sicherlich ein etwas aggressiveres Vorgehen von nVidia zu erwarten gewesen, immerhin sieht die GeForce RTX 4070 gegenüber der (günstigeren und schnelleren) Radeon RX 7800 XT kaum ein Stück Land. Aber natürlich wird sich der Blick jetzt erst einmal auf die "SUPER"-Modelle richten, welche nVidias Grafikkarten-Verkäufen neuen Schub geben sollten. Notfalls könnte nVidia schließlich noch weitere, inoffizielle Preissenkungen folgen lassen. Kein Thema auf der CES 2024 war hingegen die wohl im Februar zu erwartende GeForce RTX 3050 6GB sowie eventuelle SUPER-Refreshes bei der GeForce RTX 4060 & 4060 Ti Serie.