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News des 2. August 2023

Ein weiterer, umfangreicher Test zur GeForce RTX 4060 Ti 16GB kommt von TechPowerUp, welche hierfür eine Gainward-Karte mit minimaler Werksübertaktung verwendet haben. Andere Karten sind in der Tat überhaupt nicht im Handel, auch wenn die Grafikkarten-Hersteller jene angekündigt hatten: Doch der Geizhals-Preisvergleich führt derzeit unter 15 gelisteten Karten-Modellen keine einzige GeForce RTX 4060 Ti zum Referenztakt. Erfahrungsgemäß bringen allerdings minimale Werksübertaktungen von 30-60 MHz bei heutigen nVidia-Grafikkarten so gut wie gar nichts mehr (sofern das Power-Limit gleich bleibt), die Differenz zu einer tatsächlich auf Referenz-Takt laufenden Karte kann man auf einen halben Prozentpunkt schätzen, bestenfalls ein ganzer Prozentpunkt.

4060Ti 8GB → 16GB FHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
Raster: durchschnittliche Frameraten ±0 +1PP +2PP
Raster: Minimum-Frameraten +1PP +2PP +6PP
RayTracing: durchschnittliche Frameraten ±0 +3PP +19PP (+23%)
gemäß den Benchmarks von TechPowerUp unter 25 Spielen (Raster) bzw. 10 Spielen (RayTracing), "PP" = Prozentpunkt

Insofern sind diese Benchmarks – zusammen mit jenen von Hardware Unboxed sowie seitens der PC Games Hardware – bereits ausreichend zielführend zur Performance-Einschätzung der GeForce RTX 4060 Ti 16GB. Unter breiten Benchmark-Feldern, welche einzelne Ausreißer gut verwischen, bewegt sich im Benchmark-Durchschnitt unter Raster-Rendering nicht viel, egal der Auflösung und egal ob durchschnittliche oder minimale Frameraten. Wie schon der PCGH-Test zeigt nun auch der TPU-Test einen deutlichen Unterschied erst in der höchstmöglichen Disziplin von RayTracing auf 4K-Auflösung an. Damit wird die GeForce RTX 4060 Ti im (nur Raster-Rendering betreffenden) 3DCenter Performance-Index auf folgende Werte festgesetzt: 1660% im FullHD-Index (gleichlautend zur 8-GB-Ausführung) sowie ~235% im UltraHD/4K-Index.

GeForce RTX 4060 Ti 8GB GeForce RTX 4060 Ti 16GB
3DC FullHD Performance-Index 1660% 1660%
3DC UltraHD/4K Performance-Index 230% ~235%
realer Stromverbrauch 151W ~160W
Listenpreis $399 / 439€ $499 / 549€
Straßenpreis 399-430 Euro 519-550 Euro

Jene Performance-Einordnung ist sich darüber im klaren, dass die nominellen Performance-Werte nur die eine Seite der Medaille darstellen. Andererseits soll der 3DC Performance-Index die Karten-Performance auch eher VRAM-neutral beurteilen, denn VRAM-Abhängigkeit ist eine Sache, welche sich im Laufe der Zeit gewaltig ändern kann (man teste potente 4-GB-Grafikkarten unter heutigen Spielen aus). Gleichfalls gilt genauso, dass die Differenz zwischen nomineller Performance sowie mangelhafter Performance in Folge einer VRAM-Überlastung meistens nur den Griff zum Texturenqualitäts-Regler entfernt liegt. VRAM-Abhängigkeit läßt sich recht einfach nachregeln, eine unzureichende Grundperformance hingegen nicht mehr. Davon abgesehen bestätigt auch der TPU-Artikel, dass die GeForce RTX 4060 Ti ihre höhere TDP von 165 Watt fast ausnutzt, ergo wird ein geschätzter Durchschnittswert von ~160W Realverbrauch im entsprechenden Übersichts-Artikel eingetragen werden.

Twitterer TechEpiphany zeigt mal wieder ein paar aktuelle Grafikkarten-Absätze der Mindfactory, diesesmal allerdings leider nur auf das vergangene Wochenende bezogen. Damit ergibt sich keine Vergleichbarkeit der absoluten Zahlen zu früher, sondern ist nur der relative Unterschied zwischen AMD und nVidia wertbar. Jener fällt mit 66,4% AMD-Grafikkarten gegenüber 33,6% nVidia-Grafikkarten jedoch ausgesprochen klar zugunsten von AMD aus. Dies wird auch ausgedrückt durch den Punkt, dass in den Top7 gleich 6 AMD-Modelle stehen, einzig der GeForce RTX 4070 gelingt es sich da hineinzuschummeln. Der AMD-Absatz ist dabei gut durchmischt, sowohl Radeon RX 6600, 6700 XT, 6800 XT, 6950 XT und 7900 XT/XTX sind vorn mit dabei. Bemerkbar daneben, wie wenig Ampere-Beschleuniger inzwischen noch verkauft werden: GeForce RTX 3070 wurden über das letzte Wochenende gar nicht mehr abgesetzt, es gab nur Absätze im Bereich GeForce RTX 3050, 3060 & 3060 Ti.

Der Anteil an Alt-Beschleuniger am nVidia-Absatz lag in diesem (kurzen) Sample bei nur noch 22% – im Gegensatz zu satten 80% auf AMD-Seite. Dies hängt natürlich auch damit zusammen, dass bei AMD immer noch die aktuelle RDNA3-Mittelklasse fehlt, während nVidia sein neues RTX40-Portfolio inzwischen voll ausformuliert hat. Die schwachen Ampere-Absätze deuten zudem letztentgültig darauf hin, dass nVidia seine Läger an Ampere-Grafikchips lange vorher geleert hat – ansonsten würde man deren Verkauf jetzt noch ankurbeln müssen bzw. hätte keine RTX40-Modelle für das Mainstream-Segment herausbringen können. Die Mär, dass nVidia zu volle Lager an Ampere-Chips haben soll, geistert immer mal wieder (beleglos) durch die Gegend, bezeichnet aber eigentlich nur eine kurze Phase nach dem Ende des Cryptomining-Booms im letzten Sommer – in deren Folge nVidia natürlich umgehend gegengesteuert haben dürfte.

Sicherlich wirkt sich so etwas nicht über Nacht aus, denn einmal vorbestellte Chips stecken bereits in diverse Fertigungsschritten und purzeln somit noch Monate später aus dem Chipwerk, trotz avisierter Produktionsdrosselung. Aber dieser Zustand geht halt nicht ewig – und nVidia hatte inzwischen genügend Zeit, um diese zu hohen Lagerbestände an Ampere-Chips abzubauen. Zwischen der Ankündigung einer Produktionsdrosselung und deren vollumfänglicher Durchsetzung kann man ein bis zwei Quartale ansetzen – aber danach beginnt dies dann auch zu wirken und ohne Nachlieferungen setzt sich ein einmal vorhandener Laberbestand schnell ab. Wenn nVidia derzeit zu viele Chips hat, dann eher aus der Ada-Lovelace-Produktion, wo man sich teilweise höhere Stückzahlen erhofft hatte. Aber auch hier hat nVidia schon die Produktion gedrosselt und wird dies demzufolge ausgleichen, ohne in wirklich zu hohe Lagerbestände hineinzurutschen oder gar zum Mittel der Preissenkung greifen zu müssen. Die somit freiwerdenden Wafer finden bekannterweise dankenswerte Abnehmer in Margen-trächtigeren KI-Beschleunigern.