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News des 28. Juli 2023

Die PC Games Hardware liefert zur GeForce RTX 4060 Ti 16GB nun auch noch einen vollständigen, regulären Test ab – welcher weiterhilft, um die Karte im allgemeinen Performance-Bild einzuordnen. Dies wird zuerst dadurch erschwert, dass es derzeit wohl keine solcher Karten ohne Werksübertaktung zu kaufen gibt. Die zumeist klar werksübertakteten Varianten laufen zudem mit jenem erheblichen Takt-Offset, welches zur Heruntertaktung auf das Referenz-Niveau notwendig ist, faktisch langsamer als die 8-GB-Version – was offenbar ein Seiteneffekt dieser Umtaktmethode ist. Demzufolge hat die PCGH die 16-GB-Karte mit handelsüblichem Takt getestet, was in der Praxis einen Realtakt von nur noch minimal (–20 MHz) unterhalb der regulären 8-GB-Version bedeutete.

4060Ti 8GB → 16GB FHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
Raster-Rendering +0,4% +1,0% +2,0%
RayTracing +1,8% +3,1% +14,3%
gemäß den Benchmarks der PC Games Hardware unter 20 Spielen (Raster) bzw. 10 Spielen (RayTracing)

Damit kam die Karte auf grundsätzlich der gleichen Performance wie die GeForce RTX 4060 Ti 8GB heraus – sofern deren magere VRAM-Menge nicht ins Gewicht fiel. Letzteres passierte beim herangezogenen Benchmark-Feld sowie unter durchschnittlichen Frameraten nicht wirklich oft, selbst unter der 4K-Auflösung gab es somit beim konventionellen Raster-Rendering nur einen Performancezuwachs von gerade einmal +2,0%. Erst dort, wo die Speichermenge der regulären 8-GB-Ausführung dann wirklich deutlich zu wenig wurde, ergab sich ein erheblicher Performanceunterschied. Dies war nur unter RayTracing auf der 4K-Auflösung wirklich deutlich wie durchgehend nachzuweisen, unter dieser Disziplin zeigte die 16-GB-Ausführung dann einen durchschnittlichen Performance-Gewinn von immerhin +14,3%. Real fällt hier natürlich die 8-GB-Version stark ab und die 16-GB-Version hält schlicht die Grundperformance der GeForce RTX 4060 Ti weiter oben.

Diese Benchmarks auf durchschnittlichen Frameraten zeigen aber natürlich nicht an, was in den Zwischenbereichen von gar kein Performanceeffekt zu erheblichem Performance-Unterschied passiert. Schließlich wird die 8-GB-Version nicht urplötzlich unter RayTracing @ 4K langsamer, sondern versucht sich vorher irgendwie durchzumogeln. Dies passiert meistens mittels (vom Spiel automatisch) abgesenkter Texturenqualität, womit letztlich dieselben Performance-Werte auf einer ganz anderen Bildqualität erstellt werden. Teilweise gehen auch schlicht die Minimum-Bildraten bei der 8-GB-Version stärker zurück, beide Effekt sind in der Praxis zu beobachten. Im Endeffekt kann man sich diesbezüglich nur auf bekannte Erfahrungswerte verlassen: 8 GB VRAM reichen unter heutigen Spielen mit Hängen & Würgen gerade einmal für die FullHD-Auflösung aus – aber bitte möglichst ohne DLAA, Frame Generation und/oder RayTracing. Geht man darüber hinaus, bleiben die Benchmark-Werte lange Zeit freundlich, doch die herauskommende Bildqualität ist schlicht nicht mehr dieselbe.

AMD hat mit dem "Ryzen 9 7945HX3D" seine erste Mobile-Lösung mit extra 3D V-Cache vorgestellt. Hierbei benutzt man dasselbe Prinzip wie bei den bisherigen "Dragon Range" Mobile-Prozessoren: Das Desktop-Modell wird einfach ins Mobile-Segment verfrachtet, sprich kommt in einem Mobile-Package mit entsprechend kleinerer TDP daher – aber technisch ist es weiterhin dasselbe wie die bekannten Desktop-Prozessoren. Der Performance-Boost unter Spielen sollte somit auch ähnlich zu jener des Desktop-Segments ausfallen bzw. könnte in der Praxis sogar etwas wirkungsstärker sein, da im Mobile-Segment oftmals mit kleineren Render-Auflösungen gearbeitet wird gegenüber dem Desktop-Segment. Leider gibt es diesen Mobile-X3D-Prozessor nur in der 16-Kern-Ausführung, was kaum vernünftige Preispunkte erwarten läßt und somit nur etwas für einige wenige, üblicherweise sehr teure Notebooks sein wird.

Basis Kerne Takt L2+L3 iGPU TDP
Ryzen 9 7945HX3D Zen 4 (Dragon Range X3D) 16C/32T 2.3/5.4 GHz 16+128 MB RDNA2, 2 CU 55-75W
Ryzen 9 7945HX Zen 4 (Dragon Range) 16C/32T 2.5/5.4 GHz 16+64 MB RDNA2, 2 CU 55-75W
Ryzen 9 7845HX Zen 4 (Dragon Range) 12C/24T 3.0/5.2 GHz 12+64 MB RDNA2, 2 CU 45-75W
Ryzen 7 7745HX Zen 4 (Dragon Range) 8C/16T 3.6/5.1 GHz 8+32 MB RDNA2, 2 CU 45-75W
Ryzen 5 7645HX Zen 4 (Dragon Range) 6C/12T 4.0/5.0 GHz 6+32 MB RDNA2, 2 CU 45-75W

Davon abgesehen bleibt es bei dem Trauerspiel auf dem Notebook-Markt, dass es AMD nach wie vor nicht schafft, vor langen Monaten vorgestellte Mobile-Prozessoren rechtzeitig in den Markt zu bringen. Inzwischen liegt die offizielle Vorstellung von Ryzen 7000 Mobile schließlich glatt ein halbes Jahr zurück – und dennoch werden die Angebote zu AMD-Notebooks weiterhin von früheren AMD-Modellen bzw. Zen-3-Derivaten dominiert. Sicherlich hat hierzu auch Ryzen 7000 Mobile selber dazu beigetragen, da große Teile dieser CPU-Serie mit Zen-3-basierten Prozessoren daherkommen. Aber die seinerzeitige CES-Vorstellung umfasste eben auch die neue Phoenix-APU, welche sich derzeit allerdings nur in gerade einmal 28 direkt lieferbaren Notebook-Modellen äußert – von immerhin 4249 derzeit beim Geizhals gelisteten und direkt lieferbaren Notebook-Modellen.

lieferbare Notebooks
Intel 13. Core-Generation 654 Modelle
... davon non-HX-Modelle 488 Modelle
AMD Ryzen 7000 212 Modelle
... davon Zen 4 40 Modelle
... davon Phoenix-APU 28 Modelle
direkt lieferbare Notebook-Modelle gemäß Geizhals

Der Vergleich zur zum gleichen Zeitpunkt vorgestellten 13. Core-Generation ist dann nochmals deutlicher: Diesen 28 Phoenix-basierten Notebooks stehen auf Intel-Seite derzeit immerhin 488 Notebooks mit Prozessoren aus Intels 13. Core-Generation gegenüber, sogar gerechnet ohne die aus dem Desktop stammenden HX-Modelle. Damit ist natürlich kein Blumentopf zu gewinnen, mit nur 28 Modellen kann man weder alle Detail-Ansprüche abdecken noch ergibt sich so etwas wie ein gewisser Wettbewerb der verschiedenen AMD-Notebooks untereinander. Es ist wirklich wenig verwunderlich, dass AMD derzeit wieder einmal im Mobile-Segment die schwächsten Marktanteile aufweist. Die Zeitspanne zwischen Produkt-Vorstellung und realer Marktverfügbarkeit sowie auch die Breite der Marktverfügbarkeit bei Mobile-Prozessoren sind bei AMD arg verbesserungswürdig – und halten AMD zweifellos davon ab, von seinen gutklassigen Mobile-Produkten auch wirklich zu profitieren.