17

Neue Stromverbrauchswerte zu GeForce GTX 660 Ti & Radeon HD 7950 "850 MHz Edition"

Im Zuge der Testbericht-Nachzügler zum Launch der GeForce GTX 660 Ti haben sich nun auch genügend Stromverbrauchs-Messungen zu dieser Karte eingefunden, um das Feld der Schätzungen zu verlassen und mit echten Durchschnitts-Berechnungen eine solidere Datenbasis schaffen zu können. Somit läßt sich nunmehr sagen, daß die (unübertaktete) GeForce GTX 660 Ti bei einem durchschnittlichen Spiele-Verbrauch von 127 Watt herauskommt – dies ist knapp oberhalb des Niveaus der Radeon HD 7870 (120W) und deutlich unterhalb der Werte von Radeon HD 7950 (147W) und Radeon HD 7950 "850 MHz Edition" (~170W). Zu letzterer Karte liegen nun inzwischen wenigstens zwei Stromverbrauchswerte vor, so daß die entsprechende Schätzung präzisiert werden konnte – leider aber nach oben hin, denn mit Boost-Modus fängt die Radeon HD 7950 "850 MHz Edition" an, plötzlich Stromverbrauchswerte in der Nähe der Radeon HD 7970 (189W) anzupeilen.

Hardware.fr Heise HT4U PCGH TechPowerUp Ø
Radeon HD 7870 14W
124W
14W
122W
13,2W
126,8W
11W
114W
12W
103W
13W
120W
Radeon HD 7950 16W
154W
15W
148W
16,3W
156,6W
16W
127W
11W
126W
15W
147W
Radeon HD 7950 "850 MHz Edition" 16W
187W
11W
152W
~15W
~170W
GeForce GTX 660 Ti 15W
124W
17,6W
129W
12W
129W
15W
127W
Der obere Wert einer Zelle ist immer der Idle-Stromverbrauch, der untere Wert einer Zelle immer der Spiele-Stromverbrauch. In der Durchschnitts-Spalte ("Ø") fettgedruckte Werte basieren auf Berechnungen, der Rest (aka nicht fettgedruckte Werte) sind Schätzungen.

Zur GeForce GTX 660 Ti wäre noch zu erwähnen, daß es auffallend ist, wie eng die Verbrauchswerte der ab Werk übertakteten Versionen beieinanderliegen. Bei TechPowerUp hatte man vier ab Werk übertaktete Versionen im Test – mit den Spiele-Verbrauchswerten 128W, 129W, 133W und 135W – bei Hardware.fr liefen zwei ab Werk übertaktete Karten auf 132W und 135W, während die GeForce GTX 660 Ti auf Referenz-Taktraten (in diesem Test) 124W verbrauchte. Für gutklassig ab Werk übertaktete Karten (zwischen 10 und 16 Prozent mehr Chiptakt) ist dies recht wenig und es erhärtet den Verdacht, daß bei dieser Karte deren Power-Target-Limit von ca. 130 Watt sehr schnell eingreift und damit insbesondere bei übertakteten Karten den Übertaktungserfolg zunichte macht. Darauf deuten auch die mittels Chip-Übertaktung erzielten Performance-Werte bei TechPowerUp hin:

Chiptakt Stromverbrauch Perf.-Gewinn zur Referenz
Asus GeForce GTX 660 Ti Direct CU II 2 GB 1059 MHz (+15,7%) 133W +5%
MSI GeForce GTX 660 Ti Power Edition 2 GB 1020 MHz (+11,5%) 129W +6%
Palit GeForce GTX 660 Ti JetStream 2 GB 1006 MHz (+9,9%) 135W +5%
Zotac GeForce GTX 660 Ti AMP! Edition 2 GB 1033 MHz (+13,0%) 128W +6%

Auch andere Ergebnisse von ab Werk übertakteten GeForce GTX 660 Ti Karten sind eher mittelprächtig – eine so herausragende Übertaktungs-Karte wie die GeForce GTX 560 Ti, wo ab Werk übertaktete Versionen schnell einmal 20 Prozent Mehrperformance und mehr herausholen konnten, ist die GeForce GTX 660 Ti bei weitem nicht. Dabei sind irritierenderweise die von der GeForce GTX 660 Ti unter Übertaktung erreichten Taktraten recht gut – aber der damit erzielte Performancegewinn ist klar unterdurchschnittlich, resultierend zum einen aus den Limits des Power Targets der Karte und zum anderen aus der nur begrenzt möglichen Speicherübertaktung. Dies soll natürlich nicht davon abhalten, sich die vielfältigen ab Werk übertakteten Versionen der GeForce GTX 660 Ti anzusehen – aber deren Vorteil liegt weniger im großen Performance-Gewinn als vielmehr im geringen Mehrpreis zu den regulären Versionen der GeForce GTX 660 Ti.