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Neue AMD-Roadmap bezeichnet "Vega" als HighEnd-Architektur

Videocardz zeigen in einer eigentlich der Radeon RX 460 & 470 gewidmeten Meldung auch eine neuere AMD Grafikchip-Roadmap. Jene ist prinzipiell unverändert gegenüber den bereits im März 2016 sowie im April 2016 gezeigten AMD Grafikchip-Roadmaps – mit einer Differenz: In der neuen Roadmap wird die Vega-Generation herausgehoben und jene erstmals offiziell als "HighEnd-Architektur für HighEnd-Gamer" bezeichnet. Selbiges war natürlich erwartet worden – aber eine offizielle Bestätigung ist immer noch besser als jedes Gerücht oder eine unter-der-Hand-Information. Theoretisch kann man aus dem von AMD gewählten Begriff einer "Architektur" auch deuten, das es sich hierbei nicht nur um einen einzelnen Grafikchip handeln kann – aber letztlich hatte AMD vorher schon inoffiziell verlauten lassen, das Vega eine Grafikchip-Serie mit derzeit bekannt zwei Grafikchips sein wird.

Jene zwei Vega-Chips werden Vega 10 und Vega 11 sein, wobei hier wieder (im Gegensatz zu Polaris) die kleinere Nummer den kleinen Chip angibt – und vice versa. Als Vega 10 wird allgemein das frühere Greenland-Projekt angesehen, welches wohl mit 4096 Shader-Einheiten ausgerüstet antreten wird. AMD dürfte hierbei faktisch den Fiji-Chip von Radeon R9 Nano & Fury auf einer kleineren Chipfläche von geschätzt 350-400mm² in der 14/16nm-Fertigung nachbauen – mit mehr Effizienz dann aber hoffentlich. Vega 11 sollte hingegen noch größer ausfallen und natürlich auch mit für Profi-Bedürfnisse gedacht sein. Da letztere ebenfalls Chipfläche kosten, schätzt man Vega 11 derzeit auf grob 6000 Shader-Einheiten auf möglicherweise 550-600mm² Chipfläche – aber dies sind wie gesagt nur wohlfeile Annahmen, zu Vega 11 gibt es leider noch gar keine beachtbaren Wortmeldungen. Terminlich ist alles von AMD grob auf das Jahr 2017 angesetzt, trotz das es zuletzt zweimal Hinweise (No.1 & No.2) gegeben hatte, das Vega 10 eventuell sogar noch Ende diesen Jahres erscheinen könnte.

Nachdem Polaris mit seiner GCN4-Architektur eher nur als erster Versuch AMDs innerhalb der 14/16nm-Generation angesehen werden kann (grob gesehen GCN3 auf 14nm umgesetzt), besteht die Hoffnung, das AMD mit der Vega-Generation dann wirklich einmal mehr aus der GCN-Architektur herausholt kann als bisher gezeigt – sprich eine fünfte Ausführung der GCN-Architektur auflegt ("GCN5"). Mittels HBM2-Speicher dürfte die Speicherbandbreite nicht mehr so das Problem sein, allein dies dürfte zu einer gewissen Effizienzverbesserung führen. Trotzdem ist der Weg noch sehr weit für AMD – denn wenn man die 4096 Shader-Einheiten von Vega 10 zu den 2304 Shader-Einheiten von Polaris 10 ins Verhältnis zur bekannten Performance der Radeon RX 480 setzt, dann kommt nur bei einer absolut perfekten Einheiten-Skalierung exakt die Performance der GeForce GTX 1080 heraus. Da eine solch absolut perfekte Einheiten-Skalierung jedoch eine (unerreichbare) Illusion darstellt, muß AMD bei der Vega-Generation in jedem Fall die Einheiten-Effizienz gegenüber Polaris verbessern – ansonsten wird es schwer, mit Vega 10 gegenüber dem schließlich schon im Markt stehenden GP104-Chip zu bestehen. Gelingt AMD hingegen dieses Kunststück, könnte man nVidia eventuell sogar beim nachfolgenden Zweikampf "Vega 11 gegen GP102" Paroli bieten.