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Intels Coffee Lake benötigt (bestätigt) neue Mainboards

Videocardz verweisen auf einen Tweet des offiziellen ASRock-Kanals, welche eine klare Aussage zur Kompatibilität der kommenden Coffee-Lake-Prozessoren mit den bisherigen Intel-Mainboards des Sockels 1151 trifft: Coffee Lake wird nicht auf Mainboards von Intels 200er Chipsatz-Serie laufen (und damit auch nicht auf Mainboards mit Intels 100er Chipsatz-Serie) – was logischerweise bedeutet, das Coffee Lake neue Mainboards von Intels 300er Chipsatz-Serie bedingt. Dies war zwar vorab bereits erwartet worden, eine mehr oder weniger offizielle Bestätigung dieses Umstands wiegt aber natürlich schwerer als alle früheren Gerüchte und Halb-Informationen. Der konkrete ASRock-Tweet wurde im übrigen inzwischen schon wieder gelöscht, allerdings hier und da per Screenshot eingefangen und auch auf einigen anderen Webseiten verbreitet, stand demzufolge ziemlich sicher wirklich derart auf dem ASRock-Kanal bei Twitter:

Das der Prozessoren-Sockel zwischen Skylake, Kaby Lake und Coffee Lake überall nominell der gleiche Sockel 1151 ist, spielt dabei augenscheinlich keine Rolle. Bisher konnte man an diesem (bekannten) Punkt noch etwas hoffen, das es dann doch vielleicht eine Mainboard-Kompatibilität geben würde und man für Coffee Lake nicht wiederum neue Platinen erstehen muß. Andererseits setzt Intel an dieser Stelle schon seit einigen Jahren das schlichte Prinzip durch, aller zwei CPU-Generationen neue Mainboard-Chipsätze anzusetzen, die Kompatibilität zu früheren Mainboards also unabhängig der jeweils verwendeten CPU-Sockel bewußt zu unterbinden. Normalerweise resultiert dies auch gleich mit in neuen Prozessoren-Sockeln – aber dies ist kein Muß, wie am früheren Sockel 2011 und nunmehr auch am Sockel 1151 zu sehen.

Natürlich bedeutet diese "erzeugte" Inkompatibilität in den allerwenigsten Fällen, das hier technisch wirklich so viel geändert wurde, das kein anderer Weg übrig blieb – faktisch schon gut zu sehen an den seit der originalen Nehalem-Architektur von Intel im Consumer-Segment eingesetzten Prozessoren-Sockeln (bzw. deren Pin-Anzahl): Nehalem mit Sockel 1156, Sandy Bridge & Ivy Bridge mit Sockel 1155, Haswell & Broadwell mit Sockel 1150 sowie Skylake & Kaby Lake mit Sockel 1151. Mit ein wenig gutem Willen wäre vielleicht sogar eine Sockel- und Mainboard-Kompatibilität über diesen gesamten CPU-Zeitraum möglich gewesen, immerhin entstammen diese CPU-Generationen allesamt derselben grundsätzlichen CPU-Architektur. An dieser Stelle haben AMDs Prozessoren glasklare Vorteile, denn (wie bei AMD auch in der Vergangenheit so üblich) hat man bereits versprochen, den aktuellen Sockel AM4 bis zum Jahr 2020 zu pflegen – dies reicht nominell bis zu "Zen 3".

Gerade weil Intels Prozessoren nun endlich eine gute Konkurrenz durch AMDs Ryzen-Prozessoren haben, schadet diese Entscheidung Intels zur Inkompatibiliät der kommenden Coffee-Lake-Generation nicht unerheblich bzw. nimmt zumindest einigen Spaß aus der Sache. Intels augenscheinliche Bestrebung, AMD mittels Coffee Lake einen bestmöglichen Ryzen-Konter entgegenzusetzen, verliert erheblich an Schärfe, wenn man am Ende nicht nur wiederum neue Mainboards für Coffee Lake kaufen muß – sondern zugleich auch Intel-typisch die Aussicht darauf hat, dieses System nie sinnvoll (mit einer leistungsfähigeren CPU) aufrüsten zu können. Intel hat sich sicherlich schon sehr bedeutsam unter dem Eindruck von Ryzen bewegt, der Wettbewerb ist inzwischen gut ins Rollen gekommen – aber in manchen Punkten bleibt man weiterhin stur bzw. "typisch Intel".

Kerne Takt TB3.0 unl. L2 L3 Speicher TDP Release
Core i7-8700K 6C + HT 3.7/4.7 GHz 1.5 MB 12 MB DualChannel DDR4/2666 95W Q4/2017
Core i7-8700 6C + HT 3.2/4.6 GHz 1.5 MB 12 MB DualChannel DDR4/2666 95W Q4/2017
Core i5-8600K 6C 3.6/4.3 GHz 1.5 MB 9 MB DualChannel DDR4/2666 95W Q4/2017
Core i5-8600 6C ? 1.5 MB 9 MB DualChannel DDR4/2666 65W Q4/2017
Core i5-8500 6C ? 1.5 MB 9 MB DualChannel DDR4/2666 65W Q4/2017
Core i5-8400 6C 2.8/4.0 GHz 1.5 MB 9 MB DualChannel DDR4/2666 65W Q4/2017
Alle Coffee-Lake-Prozessoren laufen (bestätigt) ausschließlich auf Mainboards basierend auf Intels 300er Chipsatz-Serie.