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Intel-iGPU "Gen11" mit Tile-based Rendering, extra Grafikchips "Xe" skalierbar von iGPU bis HPC

Neben der Cove-Familie an CPU-Kernen und der MultiChip-Technologie "Foveros" hat Intel auf seinem "2018 Architecture Day" doch noch einiges zu zukünftigen Grafiklösungen gesagt. Als wichtigstes hatte man hierzu eine Grafik-Roadmap parat, welche die kommenden Produkte "Gen11" (iGPUs für die Ice-Lake-Generation) sowie "Xe" für die ersten (dedizierten) Intel-Grafikchips nach langer Zeit zeigte. Interessanterweise deutet sich die Xe-Generation (bisher bekannt unter dem Codenamen "Artic Sound") damit als Weiterentwicklung der aktuellen Intel-Grafiklösungen an, nicht als vollständige Neuentwicklung (wie teilweise anzunehmen war). Andererseits muß dies natürlich überhaupt nichts sagen, denn über den Ausbau der Xe-Generation hin zu völlig neuen Performance-Ufern dürften sich ganz automatisch massive Änderungen ergeben, so daß das Xe-Design kaum noch dem früherer Intel-Grafikchips gleichen wird.

Auffallend ist daneben, das Xe nicht als extra Grafikchip-Generation geplant ist, sondern diese Grafik-Generation weiterhin für alle Marktsegmente zuständig sein wird, inklusive also dem der integrierten Grafiklösungen. Intel trennt also ab dem Jahr 2020 diese Entwicklung nicht auf oder aber legt schlicht extra Grafikchips auf, sondern ordnet alles derselben Grafik-Architektur unter, aus welcher dann sowohl iGPUs als auch dedizierte Grafikchips für alle Performance-Segmente bis hin zum HPC-Einsatz gewonnen werden sollen. Dabei scheint Intel sogar das HighEnd-Segment ins Auge gefasst zu haben: Es wird zwar in der Roadmap von "Enthusiast" gesprochen, allerdings folgt jenes direkt dem Midrange-Segment nach, zudem ist Intel bei seinen Segment-Benennungen im Grafikchip-Bereich üblicherweise immer mindestens eine Stufe niedriger als AMD & nVidia anzusetzen. Insofern sollte man sich derzeit noch nicht vollkommen auf diese Wortwahl "Enthusiast" versteifen – die einzige halbwegs sichere Aussage hieraus ist, das Intel schon mit der Xe-Generation auch echte Gamer-Grafikkarten aufzulegen gedenkt.

Wie hoch diese dann wirklich hinausgehen, muß die Zeit zeigen – und hängt auch sicherlich davon ab, als wie schlagkräftig die angesetzte Grafikchip-Architektur sich dann in der Praxis erweist. Hierzu macht Intel schon mit der vorher noch anstehenden "Gen11"-iGPU erste, große Schritte, da jene Grafik-Architektur zum einen deutlich aufgebohrt wird, und zum anderen einen Tile-based-Ansatz (wie nVidia ab der Maxwell-Generation) verfolgt. Hinzu kommt mittels Coarse Pixel Shading (CPS) eine Vereinfachungs-Technologie ähnlich wie nVidias "Content Adaptive Shading" (CAS). Dies könnte Intel dann die Effizienz-Grundlage geben, um überhaupt wirklich mit AMD & nVidia konkurrieren zu können. Die Gen11 fällt mit 64 Execution Units (EU) für die GT2-Lösung zudem vergleichsweise breit aus, selbst wenn Intel für Ice Lake dann scheinbar keine noch größeren Grafiklösungen mehr auflegen will. Die dabei herauskommenden 512 Shader-Einheiten können die Intel-Vorgabe einer Rechenleistung von 1 TeraFlops problemlos erreichen (dafür sind schon 976 MHz iGPU-Takt genug), bei einer so dicken integrierten Lösung stellt sich allerdings viel eher die Frage nach der passenden Speicherbandbreite – welche in iGPU-Bauform gewöhnlich Mangelware ist.

Der Tile-based Ansatz dürfte hierbei weiterhelfen, ganz so stark wie extra Grafikkarten mit selber Rohleistung ist das ganz aber dennoch in iGPU-Bauform sicherlich nicht. Limitierend kommt hierbei immer auch das eingeschränkte Power-Budget einer solchen iGPU hinzu, welche sich die TDP mit der eigentlichen CPU teilen muß. Nichtsdestotrotz ist das ganze eine starke Kampfansage an die integrierte Grafik in AMDs APUs sowie alle aktuellen LowEnd-Grafiklösungen, welche über diese starken integrierten Lösungen immer mehr an den Rand der Sinnhaftigkeit gedrückt werden. Das Intel ab der Gen11-iGPU das Featureset der Videoeinheit aufbohrt, kommt noch (positiverweise) oben drauf: Displayport 1.4 und HDMI 2.0 sind die gebotenen Anschluß-Standards, dazu gibt es den Support für Adaptive Sync – womit mehr oder weniger jeder FreeSync-Monitor mit diesen Intel-Grafikchips zusammenarbeiten dürfte. Die Gen11-iGPU wird wie gesagt mit der Ice-Lake-Generation erhältlich sein – ob Intel jene Gen11-Grafiklösungen als extra Dies fertigen läßt (und dann mittels "Foveros" verbindet) oder ob jene wieder ins Prozessoren-Die integriert daherkommen, bleibt allerdings noch abzuwarten.