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AMDs FreeSync wird optionaler Bestandteil von DisplayPort 1.2a

AMDs FreeSync-Standard, welcher in Konkurrenz zu nVidias G-Sync steht, wird mit der Spezifikations-Version 1.2a optionaler Bestandteil des DisplayPort-Standards, wobei FreeSync innerhalb des DisplayPort-Standards dann als "Adaptive Sync" bezeichnet wird. Daß AMD diesen Weg gehen will, war vorher gerüchteweiser schon bekannt, nun hat die VESA dies jedoch offiziell gemacht – und macht damit den Weg frei für eine sinnvolle Lösung gegenüber typischen VSync-Problemen wie Tearing und Stuttering basierend auf einem Industrie-weitem Standard, für welchen zudem keinerlei extra Lizenzkosten zu löhnen sind.

Ganz ohne Geldeinsatz geht es jedoch auch bei Adaptive Sync nicht: Um die dynamisch veränderbare Bildwiederholrate zu unterstützen, müssen die Monitore passende Frequenzteiler verbaut haben, was derzeit im Desktop-Bereich eher unüblich ist (im Mobile-Bereich gibt es dies dagegen aus Stromspargründen schon seit Jahren). Die neue Norm bedingt also in jedem Fall neue Monitore, welche auch ihre Entwicklungs- und Marktvorbereitungszeit benötigen werden – man geht derzeit von einer Zeitspanne von einem halben bis einem ganzen Jahr aus, ehe Monitore mit DisplayPort 1.2a im Handel zu erwarten sind. Zudem ist Adaptive Sync auch nur ein optionales Feature von DisplayPort 1.2a, nicht jeder Monitor dieser Norm muß demzufolge auch wirklich Adaptive Sync unterstützen (letzteres soll dann mit einem extra Aufkleber belegt werden).

Für nVidias G-Sync-Standard dürfte damit das Ende erreicht sein, ehe nVidia überhaupt eine beachtbare Zahl entsprechender Monitore in den Markt bringen konnte. Zwar war nVidia früher dran als AMD, bietet jedoch nur eine per se ungeliebte proprietäre Lösung an (welche also nur auf nVidia-Grafikkarten funktioniert), während Adaptive Sync für alle modernen Grafikkarten offensteht. Zudem ist G-Sync trotz seines früheren Starts auch nie wirklich ins Rollen gekommen, die angekündigten G-Sync-Monitore verspäten sich immer mehr und dürften nach dieser VESA-Standardisierung auch kaum noch erscheinen. Das klügste für nVidia wäre natürlich, ab einem gewissen Zeitpunkt DisplayPort 1.2a mit seinen Grafikkarten zu unterstützen – da steht momentan sicherlich das eigene Ego dagegen, aber irgendwann wird sich der allgemeine DisplayPort-Ansatz durchsetzen und dann muß nVidia reagieren.

Seitens AMD wird allerdings auch nicht mit jeder Grafikkarte die Möglichkeit zu Adaptive Sync geboten: Offiziell funktioniert das Feature nur bei Grafiklösungen der GCN 1.1 Architektur, sprich Radeon R7 260 & 260X, Radeon R9 290 & 290X sowie die APUs Temash & Kabini, Mullins & Beema sowie Kaveri (letztere nachträglich von AMD bestätigt). Nicht offiziell genannt wurde die Radeon HD 7790, aber auf dieser müsste das Feature wegen der Verwendung des Bonaire-Chips von Radeon R7 260 & 260X eigentlich auch funktionieren (es ist aber eine andere Sache, ob es auch wirklich in den Treibern freigeschaltet wird). Auf nVidia-Seite sollten – wie bei G-Sync – alle Kepler- und Maxwell-basierten Grafikkarten die technische Fähigkeit zu Adaptive Sync besitzen – wieviel nVidia davon in späteren Treibern freischalten wird, ist natürlich noch ungewiß.