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Intel Arc A380 Performance: Mit rBAR nahe an Radeon RX 6400 & GeForce GTX 1650

Das Review seitens TechPowerUp zur Intel Arc A380 bringt ein interessantes Ergebnis hervor: Mit einem aktuellen Treiber und mit aktiviertem rBAR kommt die Arc A380 sogar auf das Performance-Niveau von Radeon RX 6400 (Perf-Index ~440%) und GeForce GTX 1650 (Perf-Index 450%) – und dies in einem ausladenden Test mit 25 Benchmark-Spielen und dann sogar noch auf einem Ryzen-System. Der springende Punkt an dieser Performance dürfte dabei tatsächlich bei rBAR liegen: Denn derselbe Benchmark-Parcour ohne rBAR kommt auf einer Performance ca. 15% unterhalb der Radeon RX 6400 heraus. Und letzteres liegt bezeichnenderweise genau auf diesem Performance-Level, wo die ersten chinesischen Tests Arc A380 eingeordnet hatten. Anders formuliert wurde Arc A380 bei diesen chinesischen Tests wohl klar unter Wert geschlagen – ob es an fehlerhaften Treiber oder der Nicht-Aktivierung von rBAR gelegen haben mag.

FullHD/1080p, average fps A380 –rBAR A380 +rBAR RX6400 GTX1650
TechPowerUp  (25 Tests) 82% 100% 96% 99%
ComputerBase  (14 Tests) 75,3% 100% 104,8% 101,9%
Golem  (5 Tests) ~82% 100% 129,9% 106,7%
Igor's Lab  (5 Tests) - 100% 100,1% 89,0%
Hinweis: Auf Intel-Seite wurde durchgehend die Gunnir-Karte mit erheblicher Werksübertaktung und höherer TDP (92W) getestet.

Zuzugeben wäre unsererseits, dass sich selbige Situation letztlich schon mittels der kürzlichen deutschsprachigen Tests zur Arc A380 seitens Igor's Labs, Golem und ComputerBase gezeigt hat, insbesondere mit den beiden letztgenannten Testbericht gibt es schließlich den volle Benchmark-Parcours mit/ohne rBAR. Damit kann man nun mit wenigstens einer gewissen Anzahl an soliden Testberichten sowie endlich auch einer belastbaren These, woran es bei den chinesischen Reviews wohl gelegen haben mag, zu einer neuen Performance-Einstufung der Arc A380 schreiten: Prinzipiell sieht es nach den vorliegenden Benchmarks ganz nach dem Performance-Niveau der Radeon RX 6400 aus. Etwas unpassend demgegenüber ist nur das Golem-Ergebnis – aber dort ist die Radeon RX 6400 wohl ein wenig überbewertet, kommt Arc A380 letztlich auch nur unterhalb der GeForce GTX 1650 GDDR5 heraus.

Einzurechnen wäre hierbei allerdings, dass derzeit alle Benchmarks mit der bekannten Gunnir-Karte abliefen, welche sowohl eine Werksübertaktung als auch eine höhere TDP trägt. Wie stark der Einfluß dessen ist, bleibt vor den Testwerten weiterer A380-Karten ziemlich in der Schwebe. Die seitens ComputerBase mit 72W und seitens TechPowerUp mit 78W angegebene Spiele-Leistungsaufnahme deutet zwar erst einmal eine nur geringfügige Überschreitung der TDP des default-Modells (75W) an. Allerdings könnte es auch sein, dass selbst das default-Modell diese TDP nicht ausreizt. Der Stromverbrauchs-Offset der Gunnir-Karte könnte somit bei nur wenigen Watt liegen – oder auch bei um die 10-15 Watt. Insofern kann man derzeit immer noch nur eine Performance-Spannbreite zu Intels Arc A380 in der Referenz-Variante angeben: 400-430% sollten es im 3DC FullHD Performance-Index sein.

Radeon RX 6400 GeForce GTX 1650 GDDR5 Arc A380
Chipbasis AMD Navi 24 XL nVidia TU117-300 Intel ACM-G11
Fertigung 5,4 Mrd. Transistoren auf 107mm² Chipfläche unter der 6nm-Fertigung von TSMC 4,7 Mrd. Transistoren auf 200mm² Chipfläche unter der 12nm-Fertigung von TSMC 7,2 Mrd. Transistoren auf 157mm² Chipfläche unter der 6nm-Fertigung von TSMC
Hardware 1 Raster-Engine, 12 Shader-Cluster, 768 FP32-Einheiten, 16 MB "Infinity Cache", 64 Bit GDDR6-Interface 2 Raster-Engines, 14 Shader-Cluster, 896 FP32-Einheiten, 128 Bit GDDR5-Interface 2 Raster-Engines, 8 Shader-Cluster (Xe-Cores), 1024 FP32-Einheiten, 96 Bit GDDR6-Interface
Taktraten ?/2039/2321 MHz & 16 Gbps 1485/1665 MHz & 8 Gbps 2000/? MHz & 16 Gbps
Speicherausbau 4 GB GDDR6 4 GB GDDR5 6 GB GDDR6
off. Verbrauch 53W  (ASIC: ?) 75W 75W  (ASIC: ?)
Abspeckungen nur PCIe 4.0 x4, kein AV1 Decode, kein H.264/4K & H.265 Encode, max. 2 Displays kein AV1 Decode (keine Abspeckung, sondern bei allen Turing-Karten derart) nur PCIe 4.0 x8
FHD Perf.Index ~440% 450% ~400-430%
Listenpreis $159 $149 $139
Release OEMs: 19. Jan. 2022 – Retail: 20. Apr. 2022 23. April 2019 Juni 2022 (China)

Und dies ist dann wenigstens besser als die vorherige Abschätzung gemäß der China-Reviews, welche bei nur ~350-380% landete. Mit etwas Glück kommen auch nicht werksübertakete Ausführungen der Arc A380 in der Nähe der Performance von Radeon RX 6400 und GeForce GTX 1650, was man eines Tages hoffentlich mittels Meßwerten belegen kann. In der Zwischenzeit könnte Intel weiter am Treiber arbeiten und dort vielleicht noch etwas Performance herausholen. Wahrscheinlich dürfte es jedoch wichtiger sein, die vielfältigen Treiber-Fehler abzustellen und sich generell dem Thema der Minimum-Frameraten zu widmen – denn in dieser Disziplin ist Arc A380 in 2 von 3 Testberichten wiederum deutlich weg vom Schuß. Mehr als eine leicht freundlichere Einschätzung der Performance-Klasse von Intels Arc A380 ist somit mittels dieser europäischen Testberichte nicht drin, der Berg an zu erledigender Arbeit für Intel bleibt bestehen.

FullHD/1080p, 1% Perzentile A380 –rBAR A380 +rBAR RX6400 GTX1650
ComputerBase  (14 Tests) 71,3% 100% 114,7% 109,6%
Golem  (5 Tests) ~80% 100% 168,4% 133,3%
Igor's Lab  (5 Tests) - 100% 100,2% 86,7%
Hinweis: Auf Intel-Seite wurde durchgehend die Gunnir-Karte mit erheblicher Werksübertaktung und höherer TDP (92W) getestet.