9

Hardware- und Nachrichten-Links des 8./9. April 2017

Videocardz können aus einem neuen, noch nicht veröffentlichtem AMD-Treiber die Information ziehen, das AMD seine Polaris-Grafikchips – wie bereits gerüchteweise bekannt – für die Radeon RX 500 Serie tatsächlich umbenennt. Bisher sicher bestätigt ist nur der Polaris-20-Chip von Radeon RX 570 & 580 – der Polaris-21-Chip der Radeon RX 560 ist mangels Auftauchen dieser Karte dagegen zwar anzunehmen, aber eben noch nicht bestätigt. Dagegen läßt sich aus den Treiber-Daten inzwischen auch bestätigen, das die Radeon RX 550 nicht auf dem Polaris-11/21-Chip basiert, sondern (da andere Device-Nummer) über einen neuen Grafikchip verfügt – aller Wahrscheinlichkeit nach dann Polaris 12 (im Treiber derzeit "Lexa Pro" genannt). Eben weil die Device-Nummer von Polaris 10 (Radeon RX 470/480) und Polaris 20 (Radeon RX 570/580) identisch ist, wird zumindest in diesem Fall allerdings wirklich der absolut identische Chip vorliegen, sind allerhöchstens fertigungstechnische Verbesserungen zwischen Polaris 10 und 20 denkbar.

Polaris 12 Polaris 11 Polaris 10
Fertigung ? 3,0 Mrd. Transistoren in 14nm auf 123mm² Chipfläche bei GlobalFoundries 5,7 Mrd. Transistoren in 14nm auf 232mm² Chipfläche bei GlobalFoundries
Technik angenommen 1 Raster-Engine, 640 Shader-Einheiten, 40 TMUs, 8 ROPs, 64 oder 128 Bit GDDR5-Interface 2 Raster-Engines, 1024 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface 4 Raster-Engines, 2304 Shader-Einheiten, 144 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit GDDR5-Interface
bisherige Desktop-Lösungen - Radeon RX 460 Radeon RX 470D, Radeon RX 470, Radeon RX 480 4GB & Radeon RX 480 8GB
zukünftige Desktop-Lösungen Radeon RX 550 Radeon RX 560 Radeon RX 570 & 580

Von Zolkorn kommt ein Test des Ryzen 7 1800X mit gleicher Anzahl an CPU-Kernen und gleicher Taktrate zum Core i7-7700K. Beide CPUs liefen dabei einheitlich mit 4 CPU-Kernen, 8 logischen Threads und auf beiderseits 4.0 GHz Takt, ein klassischer IPC-Test also. In der Summe von 7 angetretenen Tests erreichte der Ryzen-Prozessor dabei immerhin 88,2% des Niveaus des Intel-Prozessors – und rechnet man das wirklich schlechte Ryzen-Ergebnis unter WinRAR heraus, sind es sogar 95,9% des Niveaus. Die Ryzen-IPC liegt also nur grob 5-10% hinter Kaby Lake zurück – die ist ungefähr das Niveau von Haswell. In der Praxis stehen für Intel natürlich noch höhere erreichbare Taktfrequenzen auf der Haben-Seite: Bei Kaby Lake hat man sein Taktpotential schon demonstriert – und bei Broadwell-E schlicht noch nicht ausgespielt, weil es bisher eben auch keinen Wettbewerb seitens AMD gab.

Dies kann sich aber natürlich auch umgehend ändern, wenn Intel dann den Nachfolger von Broadwell-E in Form von Kaby-Lake-X & Skylake-X diesen Sommer in den Markt schickt. Die Taktraten von Kaby-Lake-X sind schon bekannt, hierbei legt Intel allerdings nur wenige Megahertz oben drauf. Wie dies bei Skylake-X aussieht, ist dagegen noch unbekannt – aber gemessen an dem gutklassigen Übertaktungsspielraum von Broadwell-E und der inzwischen verbesserten 14nm-Fertigung bei Intel könnte da durchaus ein klarer Taktratensprung herauskommen. Wieviel Intel hiervon Skylake-X gleich mit auf den Weg gibt und wieviel man als Übertaktungsreserve zurückhält, bliebe noch abzuwarten – dies hängt auch davon ab, wie stark Intel AMD unter Druck zu setzen wünscht. Rein geschäftlich sollte man natürlich umgehend alle Reserven aktivieren – aber es könnte auch Stimmen bei Intel geben, die dem neuen Wettbewerb im CPU-Geschäft durchaus etwas abgewinnen können, im Sinne dessen daß man damit selber wieder zu absoluten Höchstleistungen angetrieben wird.