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Hardware- und Nachrichten-Links des 22./23. März 2017

Mittels diverser Linux-Patches hat AMD laut Videocardz auch gewisse Ausblicke auf kommende Grafiklösungen basierend auf Vega 10 & Polaris 12 gegeben – in dieser Form, als es es jeweils 7 Stück hiervon geben soll. Zumindest diese Anzahl an PCI Device Nummern werden von AMD notiert – ob man alle davon für Consumer-Produkte nutzt, bleibt noch abzuwarten. 7 Vega-10-basierte Produkte kann man sich in jedem Fall vorstellen, gerade wenn man die extra Ausführungen für professionelle Zwecke einrechnet. Jene entfallen zwar bei Polaris 12 weitgehend, aber dafür dürfte sich jener LowCost-Chip auch sehr gut für den breiten Einsatz im Mobile-Segment eignen – was mittels der ganzen dort angebotenen Produktabstufungen dann auch für insgesamt 7 Polaris-12-basierte Produkte reichen könnte. Etwaige Vega-11-basierte Produkte bzw. deren PCI Device Nummern wurden im übrigen nicht notiert – was darauf hindeutet, das dieser Grafikchip womöglich doch beachtbar später als Vega 10 erscheint. Mit Vega 10 selber ist gegen Mitte/Ende des zweiten Quartals zu rechnen, nachdem zuerst der Polaris-Refresh in Form der Radeon RX 500 Serie im April den Auftakt zu AMDs neuem Grafikkarten-Portfolio für das Jahr 2017 geben wird.

Jener Polaris 12 Grafikchip kann im übrigen laut nochmals Videocardz inzwischen mit einiger Sicherheit als mit nur 640 Shader-Einheiten ausgerüstet betrachtet werden – und damit dann doch deutlich kleiner als der Polaris-11-Grafikchip mit 1024 Shader-Einheiten. Frühere Polaris-12-Benchmarks zu Polaris 12 waren teilweise derart mehrdeutig, das man eventuell auch die These von Polaris 12 als regelrechten Ersatz zu Polaris 11 vertreten konnte. Nunmehr ist aber klar, das es sich hierbei um einen klassischen LowCost-Grafikchip unterhalb von Polaris 11 handeln wird – so wie ihn nVidia mit dem GP108 innerhalb der Pascal-Generation ebenfalls in Planung hatte, obwohl jener GP108-Chip bislang nicht erschienen ist. Solcherart LowCost-Chips legen die Grafikchip-Entwickler üblicherweise einmal pro Fertigungsverfahren auf, um für wirklich preisensitive OEM-Aufträge etc. gerüstet zu sein. Meistens springt dann doch noch die eine oder andere Desktop-Lösung basierend auf diesen LowCost-Chips heraus, aber dies ist sicherlich nicht die eigentliche Zielsetzung solcherart Grafikchips.

Polaris 12 Polaris 11 Polaris 10
Fertigung ? 3,0 Mrd. Transistoren in 14nm auf 123mm² Chipfläche bei GlobalFoundries 5,7 Mrd. Transistoren in 14nm auf 232mm² Chipfläche bei GlobalFoundries
Technik angenommen 1 Raster-Engine, 640 Shader-Einheiten, 40 TMUs, 8 ROPs, 64 oder 128 Bit GDDR5-Interface 2 Raster-Engines, 1024 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit GDDR5-Interface 4 Raster-Engines, 2304 Shader-Einheiten, 144 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit GDDR5-Interface
bisherige Desktop-Lösungen - Radeon RX 460 Radeon RX 470D, Radeon RX 470, Radeon RX 480 4GB & Radeon RX 480 8GB
zukünftige Desktop-Lösungen Radeon RX 550 Radeon RX 560 Radeon RX 570 & 580

Zur Radeon RX 500 Serie kommt von BenchLife (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) das wilde Gerücht, AMD würde die bisherigen Grafikchips Polaris 10 & 11 für diesen Zweck in "Polaris 20 & 21" umbenennen. Dies ist nicht ganz auszuschließen, wenngleich solcherart "Neu"-Benennungen eher denn ungeliebt sind und AMD hiermit eigentlich nur weiter Salz in die sowieso schon klaffende Wunde einer klaren Rebranding-Generation streuen würde. Zudem passt die von BenchLife angebrachte Erklärung zum Wechsel des Fertigungsverfahrens von 14LPE auf 14LPP nicht: GlobalFoundries hatte Samsungs 14LPE in dem Sinne ausgelassen und sich bei der Übernahme der 14nm-Fertigung von Samsung gemäß der abgeschlossenen Lizenz von Anfang an gleich auf 14LPP konzentriert. Polaris 10 & 11 entstammen nach aktuellem Wissen bereits dieser Fertigung, da ist also keinerlei Spielraum mehr – bis natürlich auf die üblichen kleinen Produktionsfortschritte, wenn man sich in ein neues Fertigungsverfahren dann richtig eingearbeitet hat. Da die von BenchLife angebrachte Erklärung wie gesagt kaum passen dürfte, steht auch der andere Teil der Meldung in Form der Neubenennung der Polaris-Grafikchips als "unsicher" da.

Die PC Games Hardware thematisiert die nunmehr etwas sinkenden Ryzen-Straßenpreise – für welche es keine nominelle Erklärung gibt, denn AMD macht genau dieselben Preise wie direkt zum Launch. Allerdings ist dieser Effekt auch nicht ganz unüblich, das direkt zum Launch die Preislagen etwas höher sind – die Einzelhändler wissen ganz genau, das es begierig auf die neue Hardware wartenden Käufern nicht um den letzten Euro geht. Nach 2-3 Wochen bildet sich dann üblicherweise die "echte" Preislage heraus – welche bei jedem Hardware-Hersteller mal etwas weniger oder auch etwas mehr vom Listenpreis abweicht. Grund sind die Hersteller-spezifisch (leicht) unterschiedlichen Rabatte, die den Distributoren gegeben werden. Die ganz großen Differenzen sind damit natürlich nicht zu erreichen – bis auf solche Ausnahmen wie den Ryzen 7 1700X, welcher derzeit in Euro (ab 395€ mit MwSt.) sogar minimal weniger kostet als es dessen Dollar-Listenpreis (399$ ohne MwSt.) eigentlich vorgibt. Allerdings gab es bei AMD immer schon die Tendenz, bei den Straßenpreisen unterhalb der Listenpreise zu liegen – während bei Intel normalerweise der Listenpreis letztlich (nach Umrechnung und MwSt-Aufschlag) auch genauso im Einzelhandel zu finden ist (Ausnahmen wie aktuell der Core i7-6850K bestätigen die Regel).