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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. Februar 2020

Zu Intels möglicherweise einzigen Consumer-Lösung der Intels "Arctic Sounds" Generation in Form von DG2-128 wäre noch eine gewisse Einordnung abzugeben, was mit deren anscheinend 2048 Shader-Einheiten wirklich anfangen kann. Denn 2048 Shader-Einheiten hören sich erst einmal ganz sportlich an, allerdings muß dies auf das Jahr 2021 und die dann existierenden AMD- und nVidia-Beschleuniger bezogen werden – und sieht dann vermutlich nicht mehr ganz so toll aus. Wenn man es mit den letzten nVidia-Grafiklösungen auf ähnlicher Hardware vergleicht, dann waren grob 2000 Shader-Einheiten im Jahr 2014 bei der GeForce GTX 980 mal sogar richtig Spitze und ergaben die beste seinerzeit verfügbare Grafikkarte. Schon mit der 2016 nachfolgenden GeForce GTX 1070 rutschte diese Hardware aber ins obere Midrange-Segment ab, mit der 2019 erschienenen GeForce RTX 2060 sind grob 2000 Shader-Einheiten nun eindeutig im Midrange-Segment angekommen. Denkt man hiervon ausgehend zwei Jahre weiter, dann sind jene grob 2000 Shader-Einheiten im Jahr 2021 ganz sicher nur noch unteres Midrange-Segment wert, werden eventuell auch schon im oberen Mainstream-Segment aufgeboten.

Grafikchip Technik FHD Perf.Index Marktsegment
GeForce GTX 980 Maxwell GM204 (Vollausbau) 2048 SE @ 256 Bit GDDR5 600% HighEnd (2014)
GeForce GTX 1070 Pascal GP104 (Salvage) 1920 SE @ 256 Bit GDDR5 800% oberes Midrange (2016)
GeForce RTX 2060 Turing TU106 (Salvage) 1920 SE @ 192 Bit GDDR6 910% Midrange (2019)

Intels DG2-128 wäre also, sofern jene Grafikkarte in der vermuteten Form kommt, keineswegs als Angriff auf wirklich interessante Leistungssphären zu betrachten – sondern geht mit dem bisherigen Intel-Weg konform, den Grafikmarkt eher denn von unten aufsteigend aufzurollen. Mehr wäre für Intel innerhalb dieser Arctic-Sounds-Generation, wenn wenigstens DG2-256 auch in den Consumer-Markt geht – was aber aufgrund des anscheinenden Chiplet-Design doch eher fraglich ist. Sicherlich könnte man reine RayTracing-Beschleuniger derart auflegen, aber für den aktuellen Anwendungszweck braucht es auch im Jahr 2021 erst einmal noch eine primäre Rasterizer-Karte – und jene ist im Chiplet-Design kaum zu realisieren, da geht zu viel Performance-Potential verloren bzw. funktioniert die wenigste Software anständig damit. Natürlich könnte sich Intel dennoch bewußt für diesen Chiplet-Ansatz entschieden haben: Geht man davon aus, das es Jahre benötigen dürfte, um mit AMD & nVidia im Grafikchip-Geschäft auf Augenhöhe konkurrieren zu können, dann wachsen sich diese durch das Chiplet-Design entstehenden Probleme mit der Zeit voraussichtlich von ganz alleine aus. Denn letztlich denken ja auch AMD & nVidia schon (seit Jahrzehnten) in diese Richtung und dürften jene Überlegungen mit Blick auf eine RayTracing-Zukunft nunmehr sicherlich intensivieren.

Bezüglich der News zum 6. Februar gab es die Anmerkung im Forum, das "AMDs van Gogh" falsch zugeordnet wäre. Und in der Tat kann die ursprünglich notierte Auslegung als kleinere Renoir-Variante nicht stimmen, wenn jenes AMD-Projekt von Twitterer Komachi schon mit einer Navi-basierten Grafiklösung ausgestattet identifiziert wurde. Das macht dann die Sache sogar nochmals interessanter, denn somit enthält jene Support-Liste von MacOS 10.15.4 Beta 1 auf der Prozessoren- bzw. APU-Seite nunmehr auch eine NextGen-Lösung von AMD. Inwiefern "van Gogh" nun der reguläre Renoir-Nachfolger (dann verwendet für die Ryzen 5000 U/H/G Serien) ist, oder ein SemiCustom-Projekt nur für Apple darstellt, ist allerdings noch nicht ganz klar. Genauso wenig als sicher wird im übrigen die Verwendung dieser Chip-Projekte bei konkreten Apple-Projekten betrachtet: Es könnten sich letztlich auch nur um Treibereinträge handeln, welche aus Linux für MacOS übernommen wurden. Ganz abgesehen von allen Apple-Produkten kann man von PC-Seite aus aber in jedem Fall den weiteren Werdegang von AMDs "van Gogh" beobachten – weil selbiges (neben "Rembrandt" und "Cezanne") als Codename für die nächste AMD-APU mit dem technischen Unterbau "Zen 3" und "Navi" in Frage kommt.

Chip Erklärung PC-Release
AMD Navi 12 vermutlich Apple-exklusiver Grafikchip auf Basis von Navi 10 möglicherweise kein PC-Release
AMD Navi 21 erster Chip der RDNA2-Generation Sommer/Herbst 2020
AMD Raven 2 kleinere Ausführung der Raven-Ridge-APU (2C+3CU) bereits im Markt
AMD van Gogh neue AMD-APU mit Navi-iGPU = möglicher Renoir-Nachfolger unbekannt
in Bezugnahme auf die von Rogame @ Twitter entdeckten neuen AMD-Chips im Hardware-Support von MacOS 10.15.4 Beta 1

AMD hat seine aktuellen Spielebundle nochmals leicht verändert, in dem nun auch Radeon RX 5600, 5600M & 5600 XT bedacht werden. Alle drei Grafiklösungen erhalten nunmehr auch das "Raise the Game" Spielebundle in der Ausführung "Monster Hunter World: Iceborne" samt "Resident Evil 3", hinzu bekommt die Radeon RX 5600 XT als einzige auch noch das "Xbox Game Pass" Bundle oben drauf. Damit ist die ganze Situation nunmehr wieder ausgeglichen und erübrigt sich der zuletzt geäußerte "leicht" Verdacht, AMD wolle die Radeon RX 5600 XT letztlich gar nicht verkaufen. Bei der Radeon RX 5600M handelt es sich logischerweise um eine neue Mobile-Lösung auf Navi-10-Basis, die Radeon RX 5600 ist hingegen die OEM-Ausführung der Radeon RX 5600 XT mit gleicher Taktrate, aber vier weniger Shader-Clustern – wie sie in einem oder anderem Komplett-PC auftauchen könnte. Alle drei Grafiklösung wurden schon zur CES 2020 offiziell vorgestellt, die Radeon RX 5600 XT hatte kurz danach ihren offiziellen Launch hingelegt und letztlich wurden Radeon RX 5600 & 5600 XT kürzlich auch dem Artikel zum FullHD & UltraHD Performance-Überblick hinzugefügt. Im Fall der Radeon 5600 handelt es sich bei dieser Eintragung natürlich nur um Schätzwerte – aber da die vor dem Launch getroffene Performance-Abschätzung zur Radeon RX 5600 XT letztlich ziemlich gut getroffen hat, steht diese Schätzung auf halbwegs solider Basis.

AMD "Raise the Game" & "Xbox Game Pass" Spielebundles
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
Radeon RX 5600, 5600M, 5600 XT, 5700 & 5700 XT 4. Februar 2020 bis 25. April 2020 Spiele "Monster Hunter World: Iceborne" (Master Edition) und "Resident Evil 3" (Remake)
Radeon RX 5500, 5500M & 5500 XT 4. Februar 2020 bis 25. April 2020 Spiele "Ghost Recon Breakpoint" (inkl. InGame-Items "AMD Clan-Emblem" & "AMD T-Shirt") und "Resident Evil 3" (Remake)
Radeon RX 5500 XT, 5600 XT, 5700 & 5700 XT
Radeon VII, Radeon RX Vega 56 & 64
Radeon RX 560, 570, 580 & 590
1. Juli 2019 bis 25. April 2020 drei Monate Zugang zum "Xbox Game Pass für PC" (ab Einlösung)
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.