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Hardware- und Nachrichten-Links des 1. Juli 2013

Daß die "DirectX Tiled Resources" das für die weitere Grafik-Entwicklung interessanteste Feature von DirectX 11.2 ist (DirectX 11.2 wurde im übrigen seitens Microsoft nochmals als Windows-8.1-only bestätigt), kam in unser bisherigen Berichterstattung noch nicht so richtig durch und soll hiermit ergänzt werden: Jenes Feature ermöglicht im Endeffekt Megatexturen, da durch eine Reduzierung des belegten Grafikkarten-Speichers pro Textur letztlich (deutlich) mehr oder größere Texturen in dieselbe Speichermenge hineinpassen. Megatexturen wurden bereits in Rage benutzt und sollen in Doom 4 Anwendung finden – richtig interessant wird dies ganze natürlich erst dann, wenn Megatexturen zusammen mit 2-GB-Grafikkarten kommen und hier der Grafikkarten-Speicher dann trotz der Megatexturen auch voll ausgenutzt wird. Eine Demonstration von Megatexturen kann man sich im übrigen bei der PC Games Hardware in Form eines Techdemo-Videos geben.

Laut einer Analystenmeldung bei Forbes soll AMD für die Chips von Xbox One und PS4 deswegen den Auftrag bekommen haben, weil man ein rundes Produkt aus einer Hand anbieten konnte und (mittels des bei AMD schon länger laufenden Fusion-Ansatzes) auch über reichlich Erfahrungen mit x86-Prozessoren samt leistungsfähiger integrierter Grafik vorzuweisen hat. So zumindest die Meinung des Analysten – wobei diese Auslegung sicherlich nicht falsch ist, allerdings die preisliche Komponente komplett außer Acht läßt: AMD hat wahrscheinlich einen echten "Schweinepreis" gemacht, bei dessen Angesicht andere potentielle Chiplieferanten gleich abgewunken haben. Speziell nVidia hätte sicherlich auch gern die Grafikchips für Xbox One und PS4 geliefert – aber dies sicherlich nicht zu jedem Preis, während AMD in der aktuellen Geschäftssituation diese Aufträge einfach an Land ziehen musste. Die reine Größe der Konsolen-Deals ist mit 6 Milliarden Dollar sicherlich hochinteressant – aber nun muß AMD eben auch noch günstig genug fertigen, um hieraus auch ein wenig Gewinn ziehen zu können.

Speziell zur Xbox One berichten Eurogamer über eine Spezifikations-Änderung bei der Speicherbandbreite des eingebetteten Speichers (eSRAM) von bisher 102 GB/sec auf nunmehr immerhin 192 GB/sec. Diese nahezu Verdopplung rührt schlicht daher, daß bisher einfach nur die Leseperformance angegeben wurde – und nun allerdings die kombinierte Lese- und Schreibperformance, da der verbaute eSRAM wohl beide Vorgänge gleichzeitig ausführen kann. Dies macht die Sache natürlich viel schwerer vergleichbar – allerdings gibt Microsoft auch schon selber zu, daß die praktische Speicherperformance keineswegs um den Faktor 2 steigt, sondern nur um den Faktor 1,3. Damit dürfte die praktische Speicherbandbreite der Xbox One also trotzdem unterhalb jener von Sonys PS4 mit 176 GB/sec bleiben – und am Ende passt dies auch zu den jeweils verbauten Grafikchips, wo die PS4 schlicht 45% mehr Rechenpower aufweist und daher auch mehr Speicherbandbreite benötigt.

Shortcuts: AMD hat in einer Pressemitteilung weitere acht Kabini/Temash-Modelle genannt, welche wohl in Kürze zu den bekannten acht Modellen hinzukommen werden. Irgendwelche Spezifikationen zu den neuen Modellen gibt es leider noch keine, es sind derzeit allein deren (natürlich nichtssagende) Verkaufsnamen bekannt. Zumindest teilweise Spezifikationen gibt es hingegen zu den weiteren Richland-Modellen A8-6500T und A10-6700T. Der T-Suffix steht dabei – wie bei Intel – für eine TDP von nur 45 Watt, womit diese Prozessoren auch deutlich langsamer als reguläre Richland-Modelle getaktet und damit im Normalfall uninteressant sind. Von Intel kommt dagegen mal wieder die Kunde, man wolle die Atom-Prozessoren zukünftig schneller entwickeln und auf den Markt bringen. Problematischerweise gab es solcherart Meldungen in der Vergangenheit schon einmal – doch nach wie vor hinken die Atom-Prozessoren der Entwicklung der normalen Core-Prozessoren bei Intel maßgeblich hinterher, nachdem zum Jahresende mit "Silvermont" gerade einmal der erste 22nm-Atom erscheinen wird. Intel wird wohl noch einige Zeit rudern müssen, um diesen Rückstand aufzuholen.

Windows 8 hat im Juli wenigsten einen wichtigen Meilenstein genommen und Windows Vista bei der Anzahl der genutzten (im Internet befindlichen) Systeme leicht überholt. Ein großer Erfolg sind die 5,1% "Marktanteil" aber nicht wirklich, Windows 7 lag (nach genauso einem dreiviertel Jahr nach Release) im Juli 2010 schon bei satten 14,5%. Nicht gerade zufällig kurz nachdem Google den deutschen Presseverlagen in Sachen des Leistungsschutzrechts die Zähne respektive die Tür gezeigt hat, steht selbiges Vorhaben "plötzlich" nun nicht mehr auf der Agenda der schweizer Presseverlage. Thema "wahrheitsgemäße Dementi": Die Behauptung der großen US-Internetfirmen, die NSA hätte für PRISM keinen direkten Server-Zugang, ist wohl technisch korrekt – aber einen direkten Server-Zugang gibt es trotzdem, die NSA benutzt einfach den direkten Server-Zugang des FBI. Darüber ist im übrigen dann sogar eine Echtzeit-Überwachung möglich, welche derzeit für ca. 100.000 Personen genutzt wird.