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Gerüchteküche: Radeon RX 6700 XT angeblich auf Performance-Höhe der GeForce RTX 3060 Ti

Von Coreteks (via VideoCardz) kommen in einem YouTube-Beitrag genauere Daten zur am 18. März 2021 antretenden Radeon RX 6700 XT, nebst Informationen zur im April zu erwartenden Radeon RX 6700 (non-XT) sowie Spekulationen über eine nachfolgende "Radeon RX 6950 XT" oder "Radeon RX 6900 XTX". Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Radeon RX 6700 XT, welche augenscheinlich mit zwei Binnings des zugrundeliegenden "Navi 22 XT" Grafikchips antritt: "Asic B" wird für Standardvarianten und damit offenbar auch AMDs Referenzmodell verwendet, soll eine TDP von um die 189 Watt mitbringen sowie +20-25% Performance auf die Radeon RX 5700 XT (FHD-Index 1160%, 4K-Index 163%) oben drauf legen. Dies wäre ein starker Performancegewinn auf Basis derselben Anzahl an Shader-Clustern (sowie ohne neues Fertigungsverfahren) und würde diese Radeon RX 6700 XT sogar knapp auf das Performance-Niveau der GeForce RTX 3060 Ti (FHD-Index 1420%, 4K-Index 212%) führen – zumindest, wenn der real erreichte Performancegewinn am obersten Ende dieser Prognose liegt.

Radeon RX 6700 Radeon RX 6700 XT GeForce RTX 3060 Ti
Chip Navi 22 XL (?) Navi 22 XT GA104-200
Hardware 32-40 Shader-Cluster @ 192 Bit Interface 40 Shader-Cluster @ 192 Bit Interface 38 Shader-Cluster @ 256 Bit Interface
Chiptakt ? angeblich ~2500-2600 MHz 1410/1665 MHz
Speicher 6 GB GDDR6 @ 16 Gbps 12 GB GDDR6 @ 16 Gbps 8 GB GDDR6 @ 14 Gbps
offizielle TDP ? Ref: ~189W
Werks-OC: bis zu 230W
Ref: 200W
Werks-OC: bis zu 240W
Performance ? Ref: angeblich +20-25% besser als 5700XT = knapp Niveau GeForce RTX 3060 Ti
Werks-OC: angeblich +5-8%
Ref: 1420% @ FullHD-Index + 212% @ 4K-Index
Werks-OC: +2-4%
Listenpreis ? vermutlich $399-449 $399
Release April 2021 18. März 2021 2. Dezember 2020

Doch selbst wenn es knapp nicht reicht, wäre dann immer noch "ASIC A", welcher für werksübertaktete Varianten zum Einsatz kommen soll. Jenes soll TDP-Werte bis zu 230 Watt aufbieten – was in jedem Fall eine Mehrperformance generieren würde, um die GeForce RTX 3060 Ti zu schlagen. Coreteks verwenden im Video im übrigen den Begriff "TGP" (nur Grafikchip & Speicher), es dürfte aber eine "TDP" gemeint sein, ansonsten würde die Radeon RX 6700 XT mit 40 Shader-Clustern genauso viel Strom fressen wie die Radeon RX 6800 mit 60 Shader-Clustern (TDP 250W, Realverbrauch 231W). Coreteks schätzen den Performance-Effekt dieses höheren Stromverbrauchs allerdings nur auf +5-8% ein, was angesichts von +22% mehr Energie nach recht wenig klingt. Andererseits haben heutige Grafikkarten die Angewohnheit, oberhalb der Referenztaktraten schnell ineffektiv zu werden bzw. massig Mehrverbrauch für nur geringe Performanceaufschläge zu benötigen. Folgt man dieser Einschätzung, dürften im schlechtesten Fall die guten werksübertakteten Ausführungen der Radeon RX 6700 XT die defaultmäßige GeForce RTX 3060 Ti erreichen. Im besten Fall reicht dafür auch schon die defaultmäßige Radeon RX 6700 XT aus und würden deren werksübertaktete Ausführungen dann sogar vor der GeForce RTX 3060 Ti herauskommen, im Idealfall sogar vor deren werksübertakteten Ausführungen.

Angesichts des Mehrspeichers der Radeon RX 6700 XT (12GB) gegenüber der GeForce RTX 3060 Ti (8GB) ist damit nichts unter 399 Dollar Listenpreis auf AMD-Seite zu erwarten – und sofern AMD seine eigene Performance-Zielsetzung eines Gleichstands mit der GeForce RTX 3060 Ti erreicht, wäre auch ein etwas höherer Listenpreis denkbar. Dabei wären für die Grafikkarten-Käufer zum jetzigen Zeitpunkt 50 Dollar mehr sicherlich kein Beinbruch, sollte einfach nur Lieferbarkeit zum Listenpreis garantiert sein – was jedoch leider unwahrscheinlich ist. Aufgrund der generellen Überkauftheit des Grafikkarten-Marktes und einer erheblichen Anzahl an verschobenen Hardware-Aufrüstungen hängt in diesem Frühjahr an GeForce RTX 3060 (25. Februar) und Radeon RX 6700 XT (18. März) sinnbildlich der gesamte Grafikkarten-Markt, was diese beiden Grafikkarten unmöglich alleine schultern können. Sollte nicht noch ein mittleres Wunder passieren, dürften beide anstehenden Launches (leider) ein ziemliches Schattenboxen ergeben, mit anschließender Nichtverfügbarkeit oder aber Händlerangeboten zu den momentan üblichen Mondpreisen.

Im April soll dann laut Coreteks eine Radeon RX 6700 (non-XT) nachfolgen, zu welcher derzeit aber nur die Speicherbestückung mit 6 GB genannt wurde. Damit ist die Zielsetzung dieser Grafikkarte noch nicht zu erkennen, was dann auch vom weiteren Portfolio abhängt: Es könnte sich hierbei um eine Performance-reduzierte Variante handeln – oder auch eine zur Radeon RX 6700 XT Performance-gleiche Karte mit einfach nur halbierter Speichermenge. Zugleich spekulieren Coreteks noch über eine nochmals hochgeschraubte Ausführung des Navi-21-Chips, welche sich dann in Form einer "Radeon RX 6950 XT" oder "Radeon RX 6900 XTX" ergeben soll. Da aus dem Navi-21-Chip keine weiteren Hardware-Einheiten herauszuholen sind, könnte jene Grafikkarten-Variante nur nochmals höhere Taktraten mitbringen. Dies wäre zumindest denkbar, erfordert aber in jedem Fall ein höheres TDP-Limit, da die existierende Radeon RX 6900 XT ziemlich stark an selbigem hängt. Bei dieser weiteren Navi-21-Variante handelt es sich jedoch um eine eigene Spekulation seitens Coreteks ohne Gerüchte- oder Leak-Grundlage – im Gegensatz zu den vorherigen Daten zu Radeon RX 6700 und 6700 XT, welche wohl zumindest eine gewisse Grundlage haben sollen.