Die ersten DirectX-12-Benchmarks unter einer Alpha-Version von "Ashes of the Singularity" zeigten noch eher kuriose Resultate – natürlich resultierend aus den bei nVidia-Hardware nicht richtig gut funktionierendem Asynchronous-Compute-Feature, aber sicherlich immer auch unter dem Vorbehalt des Alpha-Status der verwendeten Spielversion zu sehen. Mitnehmen konnte man allerdings den Gedanken, daß DirectX 12 durchaus in der Lage sein könnte, die Karten einigermaßen neu zu mischen – was in diesem Fall insbesondere Vorteile für AMD-Hardware bedeuten würde, welche unter DirectX 12 besser ausgenutzt zu werden scheint. Nun hat Microsoft eine Benchmark-Version von "Fable Legends" aufgelegt – das Spiel wird exklusiv für Windows 10 und DirectX 12 erscheinen, womit nunmehr der zweite DirectX-12-Benchmarks vorliegt.

Einige Webseiten wurden von Microsoft exklusiv mit diesem Benchmark versorgt und haben entsprechende Artikel mit ihren Performance-Messungen aufgelegt. Der Benchmark besteht aus einem reinem Flyby – was schon einmal einen Nachteil gegenüber einem echten Spiel-Benchmark darstellt, denn es fehlen hiermit natürlich NPCs und die damit einhergehenden Effekte aus Gefechten, Explosionen und anderen Interaktionen mit der Spielfigur. Dafür gibt es einen festgelegten Benchmark-Ablauf und damit zwischen den einzelnen Webseiten ziemlich vergleichbare Ergebnisse – selbst der Effekt unterschiedlich benutzter Prozessoren ist nicht wirklich groß. Interessant ist der Benchmark in erster Linie wegen der vorhandenen Normabweichung vom 3DCenter Performance-Index, welche sich wie folgend präsentiert:

Die Ergebnisse sind nicht in allen Fällen eindeutig, eine klare Tendenz ergibt sich aber dennoch: In der Mehrzahl der Fälle kommt die AMD-Hardware unter Fable Legends klar besser weg als vom allgemeinen Performancebild her zu erwarten. Die Ergebnisse unter UltraHD sehen dann ziemlich ähnlich aus – auch dort gewinnen die AMD-Grafikkarten, wobei überall die Fiji-basierten Modelle den schlechtesten Performancegewinn hinlegen. Augenscheinlich braucht AMD für die Fiji-basierten Grafikkarten noch eine gewisse Treiberentwicklung – aber dies gilt ja generell für die Performance dieser neuen AMD-Grafikkarten.

Nichtsdestotrotz sieht dies schon erst einmal ganz gut für AMD aus – gerade da man Microsoft sicherlich nicht nachsagen kann, speziell für den einen oder anderen Grafikchip-Hersteller zu entwickeln oder aber aus irgendwelchen Gründen technologisch zu bevorzugen. Fable Legends ist natürlich trotzdem nur ein Titel, andere DirectX-12-Spiele können anders laufen. Die Tendenz geht jedoch weiterhin in die Richtung, daß AMD-Hardware unter DirectX 12 besser laufen wird als unter DirectX 11. Die dabei erzielten Unterschiede reichen zwar nicht für einen Erdrutschsieg – aber auch eine Performanceverschiebung von "nur" 10% ist im hart umkämpften Feld der Gamer-Grafikkarten schon eine hohe Hausnummer.