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Tests zu Windows 10 zeigen im Schnitt kaum Zugewinne bei der Gaming-Performance

Verschiedene Webseiten haben sich in den letzten Wochen mit der Gaming-Performance von Windows 10 beschäftigt – noch nicht auf DirectX 12 bezogen, sondern erst einmal allein nur auf den Effekt des Betriebssystems selber. Die mit den letzten Microsoft-Betriebssystemen hierzu gemachte Erfahrung lautet, daß es schon ein gutes Ergebnis ist, wenn das neue Betriebssystem nicht langsamer ist – schneller wird dagegen in aller Regel nichts, einzelne Ausreißer bzw. minimale Unterschiede einmal ausgenommen. Bei Windows 10 sieht dies laut den vorliegenden Ergebnissen nicht viel anders aus: In den für das neue Microsoft-Betriebssystem günstigsten Tests gibt es 2-3% Mehrperformance, im schlechtesten Fall (den Ausreißer mit der Radeon R9 295X2 einmal ausgenommen) geht es dagegen um 1,6% nach unten.

Ein Durchschnitts-Ergebnis aus allen vorliegenden Testergebnissen würde natürlich zugunsten von Windows 10 sprechen, da es deutlich mehr Tests mit (minimalen) Performancegewinnen gibt als umgedreht. Mehr als durchschnittlich knapp 1% Performancegewinn für Windows 10 kommen dabei aber auch nicht heraus – zu wenig, um daraus größere Schlüsse ziehen zu können. Allenfalls kann man sagen, daß die Performancezugewinne eher bei schnelleren Grafikkarten überhaupt erst zu sehen sind, während langsame und mittelschnelle Karten meistens bei klar unter einem Prozent Performancegewinn (bis hin zum Gleichstand) herauskommen.

Windows 7 Windows 8.1 Windows 10
ComputerBase  (18 Tests, FullHD) Radeon R9 Fury X -0,3% 100% +1,8%
Radeon R9 390 -0,5% 100% +0,4%
GeForce GTX 980 Ti +0,5% 100% +3,0%
GeForce GTX 970 +0,2% 100% +0,7%
Ars Technica  (4 Tests, 4K) Radeon R9 295X2 - 100% -5,7%
Radeon R9 290X - 100% -1,6%
GeForce GTX 980 Ti - 100% +1,9%
Fudzilla  (6 Tests, WQHD & 4K) GeForce GTX Titan X - 100% -0,7%
Hot Hardware  (7 Tests, WQHD) GeForce GTX Titan X - 100% +1,9%
Maximum PC  (4 Tests, WQHD & 4K) GeForce GTX 980 Ti -0,8% 100% +1,2%
TechSpot  (5 Tests, FullHD) GeForce GTX 980 -0,6% 100% +0,6%
Babel Tech Reviews  (30 Tests, FullHD, WQHD & 4K) Radeon R9 290X - 100% -1,3%
Radeon R9 290X CrossFire - 100% -1,7%
GeForce GTX 980 Ti - 100% ±0,0%
GeForce GTX 980 Ti SLI - 100% +1,6%

Die Frage, ob sich Windows 10 aus Gamer-Sicht lohnt, kann natürlich mit solcherart Tests nicht beantwortet werden – allerdings wird indirekt die Frage beantwortet, ob es aus Performance-Gründen irgendeinen Hintergrund gäbe, nicht auf Windows 10 zu wechseln. Einen solchen Grund gibt es nicht, bei der Gaming-Performance ist Windows 10 wenigstens gleichwertig, tendentiell sogar minimal schneller. Der echte Grund für Gamer, um auf Windows 10 zu wechseln, liegt dann natürlich bei DirectX 12 – welches exklusiv nur auf Microsofts neuem Betriebssystem angeboten wird und in Zukunft sicherlich für einige Performancezuwächse und teilweise sogar Spiele, die ohne DirectX 12 gar nicht möglich wären, sorgen dürfte.

Nachtrag vom 2. September 2015

Weitere und ausgesprochen umfangreiche Benchmarks zur Gaming-Performance von Windows 10 kommen von Babel Tech Reviews. Prinzipiell reihen sich die Ergebnisses dieses Tests in das ein, was schon bekannt ist: Windows 10 kann minimal schneller sein, dies zeigt sich allerdings eher nur bei sehr leistungsfähigen Grafikkarten – wie in diesem Fall bei den getesteten SLI- und CrossFire-Setups. Abweichend hierzu verlieren die AMD-Grafikkarten im wirklich sehr breiten Testfeld von Babel Tech Reviews (30 Benchmarktitel) leicht an Performace – sowohl Radeon R9 290X als auch 290X CrossFire liegen um 1-2% hinter Windows 8.1 zurück. Grund hierfür sind einige Benchmarktitel, welche auf AMD-Grafikkarten unter Windows 10 im sehr erheblichen Rahmen (20-30%) an Performance verlieren – und dabei wurden sogar die extremsten Ausreißer wie doppelte oder halbierte Performance gar nicht mit berücksichtigt bei dieser Durchschnittsbildung. Die AMD-Treiber für Windows 10 haben augenscheinlich noch das Problem, in der Breite des Spieleportfolios eine durchgehend gleichwertige Performance zu bieten. Sobald dieses Problem mit der zukünftigen Treiberarbeit bei AMD behoben ist, dürfte sich auch bei AMD ein Performancegleichstand bzw. eine minimale Tendenz zugunsten von Windows 10 ergeben.