25

Erste Tests von Ivy Bridge DualCore-Desktopmodellen

In China sind erste Tests von Ivy-Bridge-basierten DualCore-Desktopmodellen aufgetaucht – was gleichzeitig auf den baldigen Verkaufsstart dieser Prozessoren hindeutet. Bei Zol.com (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) wurde dabei der Core i3-3220 mit 3.3 GHz und HD Graphics 2500 vermessen, bei PCPop (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) derselbe Prozessor zuzüglich dem DualCore-Topmodell in Form des Core i3-3240 mit 3.4 GHz und ebenfalls einer HD Graphics 2500. Das Zweikern-Portfolio bei Ivy Bridge birgt noch deutlicher als das Vierkern-Portfolio keinerlei Überraschungen – vielmehr werden wiederum nahezu die exakt selben Taktfrequenzen wie beim Sandy-Bridge-Portfolio geboten, kann es wenn dann nur einen Performancegewinn durch die höhere Pro-MHz-Performance von Ivy Bridge geben.

Core i3-3220 vs. 2120 @ Zol.com Core i3-3220 vs. 2120 @ PCPop
Technik CPU Core i3-3220 (Ivy Bridge) mit 2 Kernen + HT @ 3.3 GHz (kein TM) vs. Core i3-2120 (Sandy Bridge) mit 2 Kernen + HT @ 3.3 GHz (kein TM)
Performance-Gewinn Anwendungen +3,3% +2,7%
Technik GPU HD Graphics 2500 (Ivy Bridge) mit 6 Recheneinheiten @ 650 MHz (TM 1050 MHz) vs. HD Graphics 2000 (Sandy Bridge) mit 6 Recheneinheiten @ 850 MHz (TM 1100 MHz)
Performance-Gewinn Spiele (iGPU) +22,0% +33,3%
System-Stromverbrauch Last 223W vs. 247W 60W vs. 74W

Da dieser Pro-MHz-Gewinn bei Ivy Bridge aber bekannterweise nur im Rahmen von ca. 5 Prozent liegt, gewinnen die getesteten Zweikern-Modelle kaum an Performance hinzu. Vielmehr weisen die nun vorliegenden Tests der Zweikern-Modelle sogar einen etwas niedrigeren Zugewinn in der Pro-MHz-Performance von nur ca. 3 Prozent aus – dies könnte natürlich auch der Kürze der Tests bzw. der Auswahl der Benchmarks geschuldet sein, hängt eventuell aber auch am Fehlen des TurboMode bei diesen Zweikern-Prozessoren. Der TurboMode wurde schließlich bei Ivy Bridge erneut verbessert und sollte bei den damit ausgerüsteten Prozessoren auch seinen Teil zur (etwas) höheren Pro-MHz-Performance von Ivy Bridge beitragen – fehlt dagegen der TurboMode (wie bei diesen Zweikern-Modellen), muß ganz zwangsläufig auch die Pro-MHz-Performance von Ivy Bridge noch näher an diejenige von Sandy Bridge heranrücken.

In der Summe gewinnt der Hardware-Käufer mit den Ivy Bridge Zweikern-Modellen kaum etwas, was es nicht auch schon bei Sandy Bridge gibt. Die zwei kleinen Ausnahmen sind die bessere integrierte Grafiklösung und der etwas niedrigere Stromverbrauch – bei einem System mit Ivy Bridge Zweikerner kann man mit ca. 15 Watt Stromersparnis unter Last rechnen (im Idle-Modus nehmen sich Sandy Bridge und Ivy Bridge dagegen gar nichts). In der Frage der besseren integrierten Grafiklösung kann man zwischen Sandy und Ivy Bridge zwar deutlich hinzugewinnen, aber wirklich zum ernsthaften Gebrauch empfehlenswerte Grafiklösungen sind die Intel-Chips nach wie vor nicht (hier lohnen ganz entschieden die Prozessoren von AMD) – insofern ist der Leistungsvorteil von Ivy Bridge hier eher ein Sieg im Trockenschwimmen. Am Ende kann der niedrigere Verbrauch in dem einen oder anderen Anwendungsfall eine interessante Größe sein, ansonsten sind diese Prozessoren aber faktisch gleich – womit man eigentlich überhaupt nicht zum Warten auf diese neuen Ivy-Bridge-Modelle gezwungen ist, sondern in den allermeisten Fällen auch mit den "alten" Sandy-Bridge-Modellen bestens fährt.

PS: Ursprünglich wurde beim zweiten der vorgenannten Testartikel zu einer anderen chinesischen Webseiten verlinkt, die den Test von PCPop nur "kopiert" hatten. Diese Kopie war uns zuerst nicht bewußt – und natürlich wurde der Link dann auf das Original verändert, nachdem wir in der Diskussion zu dieser News darauf hingewiesen wurden.