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Erste Spezifikationen zu AMDs Richland-Prozessoren bekannt

Die chinesische VR-Zone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) bringt erste genauere Daten zu den einzelnen Richland-Prozessoren, welche AMD ab dem Juni in Ersatz der bisherigen Trinity-Prozessoren in den LowCost- und Mainstream-Markt schicken will. Die Daten sind noch nicht ganz vollständig – es fehlt die Prozessor-spezifische Angabe zum maximal unterstützten Speichertyp, teilweise die Größe des Level2-Caches sowie teilweise die Anzahl der Shader-Einheiten der integrierten Grafik – aber wenigstens gibt es die CPU- und iGPU-Taktraten der einzelnen Richland-Prozessoren, womit ein gewisser Vergleich zum Trinity-Portfolio möglich wird.

Danach bewegt sich auf CPU-Seite nur in gewissem Rahmen etwas: Das schnellste Trinity-Modell A10-5800K taktet mit 3.8 GHz nominell und 4.2 GHz unter dem höchsten TurboCore-Modus. Der A10-6800K aus der Richland-Serie soll dagegen mit 4.1 GHz nominell und 4.4 GHz unter dem höchsten TurboCore-Modus antreten – ein eher magerer Taktraten-Gewinn von 7,9% bzw. 4,8%. Die kürzlich anhand erster Richland-Benchmarkergebnisse prognostizierten ca. 10 Prozent mehr CPU-Performance dürften in Zusammenspiel mit dem schnelleren DDR3/2133-Speicher allerdings wohl knapp erfüllbar sein. Vielleicht bietet Richland entgegen bisheriger Erwartungen ja auch noch kleinere CPU-interne Verbesserungen auf, damit wäre jene Performance-Prognose dann sicherlich besser zu halten.

Takt Technik Grafik TDP Listenpreis Release
A10-6800K 4.1 GHz (TC 4.4 GHz) 4 Piledriver-Kerne, DDR3/2133 Radeon HD 8670D @ 844 MHz 100W ? Juni
A10-6700 3.7 GHz (TC 4.3 GHz) 4 Piledriver-Kerne Radeon HD 8670D @ 844 MHz 65W ? Juni
A8-6600K 3.8 GHz (TC 4.2 GHz) 4 Piledriver-Kerne Radeon HD 8570D @ 844 MHz 100W ? Juni
A8-6500 3.5 GHz (TC 4.1 GHz) 4 Piledriver-Kerne Radeon HD 8570D @ 800 MHz 65W ? Juni
A6-6400K 3.9 GHz (TC 4.1 GHz) 2 Piledriver-Kerne, 1 MB Level2-Cache Radeon HD 8470D mit 192 VLIW4 Shader-Einheiten @ 800 MHz 65W ? Juni
A4-6300 3.7 GHz (TC 3.9 GHz) 2 Piledriver-Kerne, 1 MB Level2-Cache Radeon HD 8370D mit 128 VLIW4 Shader-Einheiten @ 760 MHz 65W ? Juni
Alle Richland Desktop-Prozessoren kommen im Sockel FM2 daher und laufen damit auch auf den bisherigen Mainboards für die vorhergehenden Trinity-Prozessoren.

Auf der Seite der integrierten Grafiklösung ist der Taktraten-Gewinn ähnlich unterdurchschnittlich: Von bestenfalls 800 MHz bei Trinity geht es nunmehr auf bestenfalls 844 MHz bei Richland hinauf – ein Plus von gerade einmal 5,5%. Damit sind die bei den ersten Richland-Benchmarkergebnissen gezeigten Performance-Vorteile von mindestens 20 Prozent Mehrperformance nicht erklärbar, selbst die bessere Speicherunterstützung (DDR3/2133 anstatt DDR3/1866) dürfte hierfür bei weitem nicht ausreichen. Im eigentlichen deutet dieses Ergebnis dann doch darauf hin, daß sich an der Hardware der integrierten Richland-Grafik etwas geändert hat – und zwar trotz daß AMD im Zweikern-Bereich auch bei Richland weiterhin auf nur 192 VLIW4 Shader-Einheiten setzt.

Dies muß natürlich kein Hindernis sein, bei den Vierkern-Modellen von Richland die Grafikeinheit etwas aufzubohren – schon 448 VLIW4 Shader-Einheiten anstatt wie bisher 384 VLIW4 Shader-Einheiten bei Trinity (+16,7%) würden zusammen mit dem genannten Taktraten-Gewinn sowie der besseren Speicherunterstützung die gezeigten ersten Richland-Benchmarkergebnisse erklären können. Andererseits müssen diese ersten Benchmark-Ergebnisse natürlich auch nicht stimmen (da von AMD selber erstellt), der damit offerierte Performance-Gewinn könnte auch andere Ursachen haben. Rein theoretisch könnte AMD bei Richland beispielsweise die integrierte Grafik mit einem TurboCore-Modus ausrüsten (wie es bei einigen Bobcat-Prozessoren schon der Fall ist) und damit jene Taktraten generieren, welche zur Erfüllung der Prognose von 20% Mehrperformance auf der iGPU notwendig sind. Es bleibt somit derzeit etwas in der Schwebe, ob die Vierkern Richland-Prozessoren nun über eine integrierte Grafiklösung mit mehr Hardware-Einheiten verfügen – oder auch nicht.