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Hardware- und Nachrichten-Links des 22. Januar 2013

Die PC Games Hardware bricht in ihrer Redaktionskolumne eine klare Lanze für UltraHD aka 4K im PC-Bereich, selbst wenn dies derzeit noch sehr teuer ist und damit noch einige Jahr vom Massenmarkt weg sei. Aus eigener Erfahrung weiss man zu berichten, daß sich 4K im PC-Einsatz wirklich gut macht – inklusive auch des Punkts, daß Spiele selbst mit reinem Weichzeichner-Anti-Aliasing wie MLAA und FXAA unter 4K erstaunlich gut aussehen. Dies hat dann den angenehmen Nebeneffekt, daß selbst die Monster-Auflösung von 3840x2160 noch mit heutiger HighEnd-Hardware (genannt wurden diesbezüglich Radeon HD 7970 und GeForce GTX 680 oder besser) zu bewältigen ist, wenn man sich eben auf MLAA und FXAA beschränkt. Nichtsdestotrotz dürfte 4K seine ganz eigenen Anforderungen an die Grafik-Hardware stellen – aller Vermutung nach dürften Karten mit hoher Speicherbandbreite deutlich bevorzugt werden.

Fudzilla berichten über die Innereien von Zweikern Richland-Prozessoren, welche unter den Verkaufsnamen A4-6300 und A6-6400K im Sommer zu erwarten sind. Die eigentlich interessante Information steckt dabei (bislang unbeachtet) im Nebensatz: Jene Zweikern-Modelle von Richland werden wie bei Trinity nur 192 Shader-Einheiten in ihrer integrierten Grafik tragen – womit die Vermutung naheliegt, daß es auch bei den Vierkern-Modellen von Richland keine Änderung bezüglich der bei Trinity verbauten 384 Shader-Einheiten gibt. Der Performance-Vorteil auf Grafikseite zugunsten von Richland, welchen kürzliche Benchmarks aufgezeigt haben, dürfte somit wohl allein auf dem besseren Speichersupport von Richland sowie höherer Taktraten der integrierten Richland-Grafik beruhen, nicht aber einem Hardware-Unterschied zu Trinity.

Die DigiTimes bestätigt aus anscheinend unabhängiger Quelle, daß Intel die Haswell-Prozessorenarchitektur im Rahmen der Computex (Taiwan, 3. bis 8. Juni) vorstellen will. Ähnliches wurde zuletzt von der VR-Zone vermeldet – danach soll die Haswell-Vorstellung irgendwann im Rahmen 27. Mai bis 2. Juni stattfinden, damit die PC-Hersteller ihre neuen Rechner dann auf der nachfolgenden Computex zeigen können. Ein früherer Termin – zur CeBIT im März beispielsweise – scheint damit endgültig vom Tisch zu sein, womit aber auch eine gewisse Verschiebung der ansonsten üblichen Jahresanfangs-Launches von Intel definitiv wird: Westmere sowie Sandy Bridge wurde noch jeweils zur CES Anfang Januar 2010 bzw. 2011 vorgestellt, Ivy Bridge kam dann erst Ende April 2012 – und Haswell wird nun erst im Juni 2013 offiziell vorgestellt werden.

Golem berichten über ein Interview mit Sony, bei welchem der Sony-CEO zum Thema "Playstation 4" die folgende markante Aussage getroffen hat: "Warum zuerst auf den Markt gehen, wenn die Wettbewerber dann die Möglichkeit haben, die technischen Spezifikationen zu studieren und mit etwas Besserem zu antworten?" ... und damit natürlich die Presse komplett auf den Holzweg geschickt hat. Grundsätzlich kann man eine solche Taktik anwenden – allerdings nur dann, wenn man in einem so harten Performance-Wettstreit steht, daß auch das Anheben der Taktraten um wenige Prozentpunkte schon einen Unterschied in der letztlichen Produktbewertung ausmachen wird. Dies trifft auf Spielekonsolen jedoch bei weitem nicht zu, dort gibt es generell keine vergleichenden Benchmarks zwischen Xbox 360 und Playstation 3 und damit im eigentlichen keinen Performance-Wettstreit wie im Grafikkarten-Markt.

Das Verändern der Taktraten der Playstation 4 nur aufgrund dessen, was Microsoft mit der Xbox 720 vorlegt, ist also immer unsinnig – und das Verändern der regelrechten Hardware-Spezifikationen wäre bei einem Projekt mit mehrjähriger Entwicklungszeit natürlich überhaupt nicht mehr zu realisieren. Xbox 720 und Playstation 4 dürften designmäßig seit Mitte letzten Jahres grob abgeschlossen sein, im Idealfall läuft in diesem Frühjahr die Massenfertigung der jeweiligen Komponenten an, damit Microsoft und Sony im Herbst entsprechend lieferfähig sind. Veränderbar sind da zum derzeitigen Stand wirklich nur noch ein paar Chip-Taktfrequenzen – und dies macht wie gesagt im Konsolenbereich keinen größeren Sinn. Der Sony-CEO wollte mit seiner Aussage wohl schlicht auf die Pauke hauen, daß die Playstation 4 leistungsfähiger als die Xbox 720 sein wird – was gemäß der letzten Spezifikationen durchaus zutreffend sein könnte.