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Erste Benchmarks zum Core i7-8700K zeigen deutlichen Performance-Zuwachs

WCCF Tech bringen erneut Benchmarks zu Coffee-Lake-Prozessoren daher – wie schon bei den kürzlichen Benchmarks zum Core i3-8350K leider ohne jede Quellenangaben und damit sicherlich nicht 100%ig belastbar. Andererseits versprechen die offerierten Benchmark-Ergebnisse zum Core i7-8700K nun auch nichts, was wirklich unerwartbar käme – aufgrund dessen technischer Daten kann man generell davon ausgehen, das sich jene Sechskern-CPU des normalen Consumer-Segments problemlos mit den bisherigen HEDT-Sechskernern von Intel anlegen kann, konkret gerade dem Core i7-7800X von Skylake-X. Dazu wird der mit 3.7/4.7 GHz klar höhere (nominelle) Takt des Core i7-8700K von Coffee Lake gegenüber den "nur" 3.5/4.0 GHz des Core i7-7800X von Skylake-X sowie die um 6-7% höhere IPC-Performance von Coffee Lake sicherlich ausreichend beitragen.

Ryzen 7 1700 Core i7-7700K Core i7-8700K Core i7-7800X
Technik Zen, 8C +SMT, 3.0/3.7 GHz +XFR, 65W TDP, 329$ Kaby Lake, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz, 91W TDP, 339$ Coffee Lake, 6C +SMT, 3.7/4.7 GHz, 95W TDP Skylake-X, 6C +HT, 3.5/4.0 GHz, 140W TDP, 383$
Cinebench R11.5  (MultiThread) 15,45 10,66 15,49 13,86
Cinebench R15  (MultiThread) 1420 988 1410 1273
FritzChess  (MultiThread) 20076 17468 24818 21352
wPrime 32  (MultiThread) 5,704 sec 6,046 sec 3,917 sec 4,296 sec
gemittelte Performance +27% 100% +46% +30%
allgemeiner Perf.-Index 109% 100% ? 116%

In der Summe dieser (natürlich wieder aus perfekt skalierenden Benchmarks) bestehenden Tests kommt der Core i7-8700K von Coffee Lake auf ein sattes Performanceplus von +46% gegenüber seinem direkten Vorgänger, dem Core i7-7700K von Kaby Lake. Jener Wert ist im übrigen nicht weit weg von den kürzlich seitens Intel propagierten +58% mehr MultiThread-Performance zwischen diesen beiden Prozessoren. Viel wichtiger dürfte aber sein, das es für das Coffee-Lake-Modell immer noch zu einem (relativ gesehen) eindeutigen Performanceplus von +12% gegenüber dem Core i7-7800X von Skylake-X langt – und Intel damit seinen eigenen HEDT-Sechskerner nur wenige Wochen nach dessen Release schon wieder selbst enthronen würde.

In einem breiteren Benchmarkfeld dürften die durchschnittlichen Performance-Unterschiede allerdings viel enger zusammenliegen, wie an den vergleichsweise notierten Index-Werten aus den früheren Launch-Analysen zu AMDs Ryzen Threadripper und Intels Core X zu sehen: Somit wird jene vorgenannte Mehrperformance von +46% zwischen Core i7-7700K und -8700K nur in nahezu idealen Benchmarks anzutreffen sein, das allgemeine Performanceplus dürfte dagegen eher in Richtung der Hälfte dessen gehen, ergo bei +20% bis bestenfalls +25% liegen. Damit wird man dann wie gesagt den HEDT-Sechskerner Core i7-7800X schlagen (+16% gegenüber dem Core i7-7700K) – es wird aber (bei weitem) nicht ausreichen, um den HEDT-Achtkerner Core i7-7820X (+45% gegenüber dem Core i7-7700K) zu erreichen. Dies muß der Core i7-8700K aber auch nicht leisten, jener dürfte sich preislich wohl noch unterhalb des Core i7-7800X (383$) einordnen – und damit selbigen HEDT-Sechskerner sowohl von der Performance als auch vom Preis her obsolet machen.

Die grundsätzliche Zielsetzung dieser neuen Intel-Generation, mal wieder einen richtigen Schritt nach vorn zu machen, dürfte sich somit in jedem Fall erfüllen lassen. Gegenüber AMD sind allerdings – trotz des gegenüber dem Ryzen 7 1700 gut aussehendem Benchmark-Vergleichs – noch nicht alle Messen gesungen: Der Ryzen 7 1800X (+24% gegenüber dem Core i7-7700K) bietet jetzt schon die (voraussichtliche) Performance des Core i7-8700K und ist auch preislich längst klar unterhalb seines Listenpreis-Niveaus erhältlich (Listenpreis 499$, Straßenpreis ab 429€). Gegenüber Coffee Lake wird AMD wahrscheinlich noch eine weitere Preissenkung bei Ryzen 7 ansetzen müssen, dies erscheint allerdings gegenüber dem aktuell bereits erreichten Straßenpreis-Niveau nicht als wirklich undenkbar. Gut möglich somit, das wir zum Jahresende dann gleich zwei (richtig) starke CPU-Angebote im Consumer-Segment stehen haben – mit nahezu identischer Performance und auf gleichen Preispunkten.

Nachtrag vom 28. August 2017

Zuzüglich zu den kürzlichen Coffee-Lake-Benchmarks bringen Hot Hardware weitere Messungen zu den Coffee-Lake-Modellen Core i7-8700K & Core i5-8400 unter SiSoft Sandra ins Spiel. Die arg theoretischen SiSoft-Sandra-Messungen sind oftmals kaum zu verwenden, zeigen in diesem Fall aber erneut jene klaren Differenzen auf, welche von Coffee Lake unter nahezu perfekt skalierenden Benchmarks zu erwarten sind: Der Core i7-8700K legte gegenüber dem Core i7-7700K um zwischen +12% und +47% zu, zwischen Core i5-8400 und Core i5-7600K standen hingegen Zuwächse von +14% bis +50%. Letzterer Vergleich ist zudem etwas falsch gewählt, der korrekte Gegenpart zum Core i5-8400 wäre natürlich der Core i5-7400 (was eine erhebliche Taktraten-Differenz ergibt). Einzelne dieser SiSoft-Sandra-Ergebnisse gehen dabei durchaus schon in die Richtung von Intels "etwas" überbordenden Performance-Prognosen zu Coffee Lake – welche augenscheinlich unter einem sehr theoretischen und damit perfekt skalierenden Benchmark (wie eben SiSoft Sandra) entstanden sind. Der reale Performance-Gewinn von Coffee Lake wird dagegen weitaus niedriger ausfallen, mit geschätzt +20% bis +25% zwischen Core i7-8700K und Core i7-7700K jedoch immer noch gut über dem üblichen Performanceplus einer neuen Intel-Generation liegen.