Nachdem es bisher nur Benchmarks zu Vorserien-Modellen von Intels Skylake-Architektur – mal unglaubwürdig schnell, mal ziemlich interessant – gab, kommen nun von der türkischen Webseite PC FRM (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) erste (angebliche) Benchmarks zweier Skylake-Serienmodelle in Form der ungelockten Topmodelle Core i5-6660K und Core i7-6700K gegen andere Spitzen-Prozessoren von AMD und Intel. Schade ist nur, daß hier ein Haar in der Suppe übrigt bleibt durch den Punkt, daß sich die bei PC FRM dargebrachten Intel-Spezifikationslisten inzwischen als selbsterstellt erwiesen haben (die neue Liste enthält Prozessoren unterschiedlicher Architekturen, was Intel niemals so zusammenmixt), was jetzt die Glaubwürdigkeit der Webseite nicht wirklich untermauert (auch wenn die reinen Angaben der Spezifikationslisten inzwischen von anderer Stelle bestätigt wurden).

Zudem sind diese Vorab-Benchmarks leider sehr karg und wenig eindeutig ausgefallen: Nur jeweils drei Tests pro Disziplin sind zu gering für eine solide Durchschnittsbildung, gerade wenn dann einzelne Tests aus der Rolle fallen: Der PCMark8 scheint die Skylake-Architektur generell zu mögen und zeigt unrealistische Performance-Differenzen zu den anderen Intel-Architekturen, während im Spielebereich zwei von drei Benchmarks eher Grafikkarten-limitiert liefen und damit nicht das Potential der verwendeten Prozessoren zeigen konnten. Doch wenn wir uns einmal auf diese Zahlen einlassen wollen, so zeigt sich ein Vorteil von ca. 5-10% zwischen Hawells Core i7-4790K und Skylakes Core i7-6700K – wobei letztgenannter einen kleinen Taktraten-Nachteil beim maximalen Turbo-Takt hat, ansonsten aber gut vergleichbar ist.

Dies sieht dann eher unspannend aus, auch wenn hier und da die Leistungsklasse eines Core i7-5820K aus Intels Haswell-E-Serie erreicht wird. Mit anderen, stärker die CPU belastenden Benchmarks dürften klarere Ergebnisse und vielleicht auch größere Differenzen entstehen, die hier vorliegenden Meßwerte zeigen jedoch erst einmal auf einen Pro/MHz-Gewinn zwischen Haswell und Skylake von nur gut 10% hin. Sofern sich dies nicht durch andere Benchmarks verbessert, wäre der Performance-Gewinn durch Skylake damit eher enttäuschend, schließlich liegt zwischen Haswell und Skylake mit Broadwell noch eine weitere Intel-Prozessorenarchitektur. Intel wird Skylake natürlich trotzdem blendend verkaufen können, allein das neue Ökosystem aus verbessertem Mainboard-Chipsatz und DDR4-Speicher (samt der langen Durststrecke nach Haswell) wird für gesteigertes Interesse sorgen.