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Die Systemanforderungen zu The Division 2

Im Blog von Spielepublisher Ubisoft werden die offiziellen PC-Systemanforderungen für das am 15. März antretende "The Division 2" genannt. Das Shooterspiel von Spieleentwickler Massive Entertainment basiert auf der Ubisoft-eigenen Snowdrop-Engine, welche DirectX 11 und DirectX 12 als Grafik-APIs beherrscht und erstmals für den ersten Division-Teil von anno 2016 zum Einsatz kam. Irritierenderweise stimmen im Ubisoft-Blog die per Text und die per Grafik genannten Systemanforderungen teilweise nicht ganz überein – aber da im das Spiel verkaufenden Epic Games Store die Daten der Text-Form genannt werden, sollen jene nachfolgend berücksichtigt werden. Positiverweise bietet Ubisoft gleich vier Anforderungs-Profile und notiert zu selbigen dann auch die Ziel-Auflösung samt Ziel-Framerate. Ungünstig ist vielleicht, das die offizielle Minimum-Anforderung dann gleich für FullHD auf 30 fps gelten soll – was nicht der üblichen Zielsetzung bei Minimum-Angaben entspricht, wo man zumeist von niedrigeren Auflösungen ausgeht, um den Spieleinstieg auch auf kleiner Hardware zu ermöglichen.

Minimum Empfohlen "High" "Elite"
gedacht für FullHD @ 30 fps FullHD @ 60 fps WQHD @ 60 fps UltraHD @ 60 fps
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11
CPU Core i5-2500K oder FX-6350 Core i7-4790 oder Ryzen 5 1500X Core i7-6700K oder Ryzen 7 1700 Core i9-7900X oder Ryzen 7 2700X
Speicher 8 GB RAM + 2 GB VRAM 8 GB RAM + 4 GB VRAM 16 GB RAM + 8 GB VRAM 16 GB RAM + 11 GB VRAM
Gfx GeForce GTX 670 oder Radeon R9 270 GeForce GTX 970 oder Radeon RX 480 GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 GeForce RTX 2080 Ti oder Radeon VII
(rein offizielle Systemanforderungen)

Insofern ist das offizielle Minimum von Core i5-2500K oder FX-6350 auf 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 670 oder Radeon R9 270 auf jeweils 2 GB Grafikkartenspeicher nicht das wirkliche Minimum, unter einer niedrigen Auflösung dürfte man zumindest mit etwas kleineren Grafikkarten auch noch irgendwie zurechtkommen. Als grobe Richtschnur taugt es natürlich auch und klassifiziert "The Division 2" als durchaus überdurchschnittlich anspruchsvollen Titel, wo selbst für den Einstieg ein älteres Midrange-System benötigt wird. Mit heutiger Hardware dürfte man in etwa mit Core i3-8100 oder Ryzen 3 1300X samt GeForce GTX 1050 oder Radeon RX 560 dieselbe Hardware-Power aufbieten können, wie offiziell abgefragt. Die Hardware-Empfehlung für die FullHD-Auflösung zeigt dann die übliche Kost: Core i7-4790 oder Ryzen 5 1500X auf 8 GB Hauptspeicher samt GeForce GTX 970 oder Radeon RX 480 auf jeweils 4 GB Grafikkartenspeicher sind bekannte Anforderungen vieler hochwertiger Spiele – sicherlich noch nicht das Maximum dessen, was heutzutage so aufgerufen wird, aber dennoch gutklassig und einen aktuellen Midrange-PC bedingend.

Die beiden weiteren Anforderungen für Nutzer der WQHD- und UltraHD-Auflösung geben selbigen dann Hinweise auf die für diese höheren Auflösungen benötigte Hardware. Ob dabei wirlich die genannten teilweise viel dickeren CPUs benötigt werden, ist allerdings fraglich – denn in aller Regel verstärkt sich die CPU-Last nicht (wesentlich) durch den Wechsel auf höhere Auflösungen, zumindest nicht unter üblichen Frameraten. Insofern ist es schwer vorstellbar, das es ausgerechnet unter der UltraHD-Auflösung dann Intel-seitig wirklich ein Core i9-7900X (lt. Text) oder ein Core i7-8700K (lt. Grafik) sein müssen. Daß die Grafikkarten-Anforderungen mit den höheren Auflösungen deutlich anziehen, ist hingegen obligatorisch – und inzwischen hat schließlich auch AMD mit der Radeon VII eine Grafikkarte im Angebot, welche für allerhöchste Anforderungen geeignet ist (während früher dieses Feld AMD-seitig oftmals leer bleiben musste). Wieviel Hardware-Power "The Division 2" wirklich verschlingt, dürften dann in Kürze die üblichen Hardwaretests ermitteln – wobei hierzu hoffentlich auf passende Treiber von AMD und nVidia sowie den DayOne-Patch gewartet wird (welcher bei 50-90 GB Größe faktisch das komplette Spiel nochmals enthält).

Nachtrag vom 15. März 2019

Seitens ComputerBase, DSO Gaming, GameGPU, GameStar, Guru3D, Hardwareluxx und PCGamesN kommt umfangreicher Lesestoff zur Grafikkarten-Performance unter The Division 2. Der Shooter-Titel hält durchaus interessante Performance-Anforderungen bereit – beispielsweise passen die offiziellen Hardware-Anforderungen auf Grafikkarten-Seite ziemlich gut zur Realität, was auch bedeutet, daß das Spiel ziemlich heftig mit den Auflösungen skaliert. So sind unter FullHD auf dem "Ultra"-Bildqualitätspreset durchschnittlich 50 fps schon mit GeForce GTX 980 oder Radeon R9 290 erreichbar, dafür zieht das dann unter WQHD auf GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 an, während unter UltraHD schon GeForce RTX 2080 oder Radeon VII für diese Framerate vonnöten werden. Auf letztgenannter Karte werden dabei bis zu 13 GB Grafikkartenspeicher belegt, allerdings zeigen alle weiteren Tests darauf hin, das dies wohl nur der Ausnutzung der vorhandenen Reserven dient und nicht Performance-relevant ist.

Grafikkarten-Empfehlung für The Division 2
Ø 35 fps Ø 50 fps Gfx-Speicher
FullHD GeForce GTX 780, GeForce GTX 970, GeForce GTX 1050 Ti oder Radeon R9 380 4GB GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1660 oder Radeon R9 290, Radeon RX 470 4 GB (besser 6 GB)
WQHD GeForce GTX 980, GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1660 oder Radeon R9 290X, Radeon RX 470 GeForce GTX 1070, GeForce RTX 2060 oder Radeon RX Vega 56 4 GB (besser 6 GB)
UltraHD GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2070 oder Radeon RX Vega 56 GeForce RTX 2080 oder Radeon VII 4 GB (besser 6 GB)
jeweils bezogen auf das "Ultra"-Bildqualitätspreset, interpoliert gemäß der Benchmarks von GameGPU, Guru3D und Hardwareluxx

Vielmehr kommt "The Division 2" augenscheinlich lange Zeit auch mit nur 4 GB Grafikkartenspeicher aus, die meisten Benchmarks und selbst Frametime-Messungen zeigen keinen echten Effekt von noch mehr Speicher. Eine Ausnahme hiervon stellen GeForce GTX 970 & 980 dar, welche (wahrscheinlich wegen der nur 4 GB Speicher) deutlich zurückliegen, nur die GeForce GTX 980 Ti (mit 6 GB Speicher) zeigt ein "normales" Performance-Verhalten. AMD-Grafikkarten mit derselben Speichermenge (von nur 4 GB) sind hiervon allerdings nicht betroffen, auch nicht ältere Modelle der Radeon R200 Serie. Generell kommt AMD-Hardware unter "The Division 2" ziemlich gut weg – wenn beispielsweise die Radeon VII regelmäßig das Performance-Niveau der GeForce RTX 2080 erreicht, die Radeon RX Vega 56 sich oftmals in der Nähe der GeForce GTX 1080 befindet oder auch die Radeon RX 580 8GB immer klar vor der GeForce GTX 1060 6GB herauskommt. Die Abweichung vom "Normal-Bild" zugunsten von AMD ist nicht weltbewegend, aber dennoch wenigstens beachtbar – gerade angesichts der (voraussichtlichen) Bedeutsamkeit des Spieletitels. Zu erwähnen wäre noch, das "The Division 2" generell unter DirectX 12 auf allen Grafikkarten besser läuft, sowohl bezüglich der reinen Performance als auch vor allem der Frametimes.

Nachtrag vom 24. März 12019

Als Nachtrag zu den ersten Grafikkarten-Benchmarks unter The Division 2 soll noch auf die entsprechenden Ausführungen seitens der PC Games Hardware als auch von WCCF Tech eingegangen werden, welche insbesondere in Bezug auf die benötigte Speichermenge interessant sind. So konnte man bei der PC Games Hardware (selbst unter der FullHD-Auflösung) eine noch etwas stärkere Speicherbelastung feststellen, welche dann beispielsweise zwischen GeForce GTX 970 und 980 in einer leicht unterdurchschnittlichen Performance der kleineren Karte (mit praktisch nur nutzbaren 3,5 GB Speicher) resultiert. Noch drastischer ist dann allerdings das Performance-Bild, welches WCCF Tech zwischen GeForce GTX 1060 3GB und 6GB ausgemessen haben. Hier verliert die kleinere Karte, welche normalerweise nur gut -10% langsamer sein sollte, sehr augenfällig zur größeren Karte schon unter der FullHD-Auflösung: Gleich -35% bei der durchschnittlichen Performance, -45% bei den 1% Min-Frameraten und satte -74% bei den 0,1% Min-Frameraten.

Im letztgenannten Fall kommt die GeForce GTX 1060 3GB mit 10 fps bei der 0,1% Min-Framerate dann auch in den sicher unspielbaren Bereich hinein, zumindest dürfte dies schon für sichtbare Ruckler sorgen. Dafür, das dies alles nur unter der FullHD-Auflösung passiert und das gewählte "Ultra"-Bildqualitätspreset noch nicht einmal die maximale Grafikqualität bei "The Division 2" darstellt (man kann Reflexionen und Schatten noch weiter erhöhen), ist dies schon eine klare Differenz. Bislang hatte die GeForce GTX 1060 3GB zumeist eher nur mit ungesunden Frametimes bzw. Minimum-Frameraten zu kämpfen, selten aber mit einem derart klaren Performance-Rückstand. Unter höheren Auflösungen wird dies dann schnell drastischer – aber dies wäre dann unfair für die GeForce GTX 1060 3GB, welche sicherlich maximal für die FullHD-Auflösung gedacht ist. Auch unter der WQHD-Auflösung ist in den Benchmarks beider Artikel im übrigen noch keine echte Performance-Differenz zwischen 4GB- und 8GB-Karten zu sehen. Selbige gibt es dann erst unter der UltraHD-Auflösung – wobei Grafikkarten, welche bei "The Division 2" unter dieser Auflösung noch anständigen Frameraten aufbieten können, sowieso mit mehr Grafikkartenspeicher ausgerüstet sind.