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Die Prozessoren-Marktanteile im vierten Quartal 2018

Gemäß Tom's Hardware hat AMD während der Analystenkonferenz zu den letzten AMD-Geschäftszahlen auch ein paar neue Zahlen den zu Prozessoren-Marktanteilen genannt. Jene stammen wiederum von den Marktforschern von Mercury Research – und sind somit mit den zuletzt genannten Zahlen vergleichbar bzw. erweitern diesen nun um die Ergebnisse des vierten Jahresquartals 2018. Alle diese Zahlen von Mercury Research beziehen sich generell nur auf Stückzahlen-Absätze von x86-Prozessoren, erfassen jedoch nirgendwo IoT/Embedded-Prozessoren – wahrscheinlich, weil jene zu häufig in Kleingeräten verwendet werden und damit jede sich auf PCs beziehende Statistik verzerren würden. Jenes vierte Jahresquartal 2018 lief für AMD (kommend natürlich von einem sehr niedrigen Niveau vor den Jahren 2017/18) ziemlich gut, denn man konnte den Marktanteil bei x86 Desktop-Prozessoren auf immerhin nunmehr 15,8 Prozent bringen. Dies sind 2,8 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal sowie 3,8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum.

x86 Desktop x86 Mobile x86 Server x86 insgesamt
Q4/2018 15,8% vs. 84,2% 12,1% vs. 87,9% 3,2% vs. 96,8% -
Q3/2018 13,0% vs. 87,0% 10,9% vs. 89,1% 1,6% vs. 98,4% 10,6% vs. 89,4%
Q2/2018 12,3% vs. 87,7% 8,8% vs. 91,2% - 9,1% vs. 90,9%
Q1/2018 12,2% vs. 87,8% - - -
Q4/2017 12,0% vs. 88,0% 6,9% vs. 93,1% 0,8% vs. 99,2% -
Q3/2017 10,9% vs. 89,1% 6,8% vs. 93,2% - 7,5% vs. 92,5%
Q2/2017 11,1% vs. 88,9% - - -
Q1/2017 11,4% vs. 88,6% - - -
Q4/2016 9,9% vs. 90,1% - - -
Q3/2016 9,1% vs. 90,9% - - -
AMD-Marktanteil in rot, Intel-Marktanteil in blau – Quelle aller Zahlen: Mercury Research (jeweils ohne IoT/Embedded-Prozessoren)

Im Vergleich mit dem vierten Quartal des Jahres 2016 ist dies sogar ein Zuwachs um 5,9 Prozentpunkte – oder anders formuliert: Innerhalb von zwei Jahren hat AMD seinen Desktop-Marktanteil um über 50% anheben können. Vor allem ist AMD damit nun endlich aus den Zahlen nahe von nur 10% Marktanteil heraus – welche immer auch bedeuten, das Intel bei nahezu 90% Marktanteil und damit weitgehender Marktdominanz steht. Der Weg hin zu einem gesunden Marktverhältnis (ab 40% Marktanteil) ist allerdings noch enorm weit, für AMD wäre sicherlich besser erst einmal ein mittelfristig erreichbares Ziel mit 20-25% Marktanteil anzupeilen. Dies ist bei Desktop-Prozessoren durchaus machbar, bei den anderen Sparten muß AMD noch kämpfen: Der Mobile-Marktanteil hängt immer noch etwas hinterher, allerdings kam AMD hier auch von noch niedrigeren früheren Werten. Somit ist die mittelfristige Steigerung im Mobile-Segment noch größer, im Jahresabstand hat man sogar um 75% größere Verkaufszahlen erreicht.

Im Server-Segent kam AMD dagegen gleich vom wirklichen Nullpunkt her und trifft auf einen sehr konservativen Markt, insofern konnte man also nur gewisse Anfangserfolge verbuchen. Die derzeit 3,2% Marktanteil im Server-Segment sind zwar weiterhin sehr niedrig, wurden allerdings immer noch erzielt mittels der allerersten Epyc-Prozessoren, welche schon im Jahr 2017 auf Basis der originalen Zen-Generation vorgestellt wurden. AMD profitiert hier mehr als ein Jahr später also schlicht davon, das man dem professionellen wie auch privaten CPU-Käufer bewiesen hat, das Zen keine Eintagsfliege ist, sondern das man auf diese CPU-Architektur und deren Prozessoren absolut setzen kann. Sobald dann die Zen-2-basierte zweite Epyc-Generation kommt, besteht durchaus die Chance darauf, das AMD diese Marktanteile im Server-Geschäft beachtbar steigern kann – weil man damit dann auch ein Produkt in den Händen hat, welches Intel gravierend unter Druck setzt.

Leider fehlt eine aktuellen Zahl für den insgesamten x86-Marktanteil, aber in dieser Disziplin dürfte AMD angesichts der Steigerungen an allen Fronten bei inzwischen grob 12½ Prozent geschätzt werden können. Intel hingegen kann dieses Jahr nicht viel anderes tun als eben jenes Jahr 2019 auszusitzen, da man kaum wirklich spannende Produkte in der Roadmap stehen hat. Zudem basierten die größtenteils extrem hohen Intel-Marktanteile über die letzten Jahre in erster Linie nicht aus überragenden Intel-Produkten, sondern vielmehr einer langjährigen AMD-Schwäche (und dem gänzlichen Fehlen weiterer Wettbewerber). Insofern ist es das natürlichste von der Welt, wenn AMD nunmehr mittels konkurrenzfähigen Produkte an Marktanteilen gewinnt und Intel trotz ebenfalls (sehr) konkurrenzfähiger Produkte trotzdem an Marktanteilen verliert. Das dies passiert, ist also auch kein Fehler (oder eine Schwäche) seitens Intel, sondern einfach nur die (langsame) Rückkehr zu vergleichsweise "normalen" Verhältnissen.